Liebe gestehen, obwohl ihr sicher seid, dass sie nicht erwidert wird?
Gleich vorweg: Ich stelle diese Frage eher aus purer Neugier, als dass ich tatsächlich einen Ratschlag suche. Mich interessiert einfach mal, wie andere Menschen in dieser Situation handeln würden. :)
Angenommen, ihr habt seit vielen Jahren eine beste Freundin oder einen besten Freund. Ihr seid beide zufriedene Dauer-Singles und verbringt viel Zeit miteinander. Und dann stellt ihr eines Tages fest, dass eure Gefühle für die andere Person nicht mehr nur freundschaftlich sind, sondern eindeutige Verliebtheit. Ihr wisst aber auch, dass eure Freundin/euer Freund kein romantisches bzw. sexuelles Interesse an eurem Geschlecht hat. Ihr wisst das mit SICHERHEIT, weil die Person euch das vor Jahren explizit gesagt hat (und ihr hegt den heimlichen Verdacht, dass sie euch auf diese Weise schonend beibringen wollte, dass sie eventuell aufkommende Gefühle eurerseits niemals erwidern könnte).
In dem Wissen also, dass eure Freundin/euer Freund eure Gefühle nicht erwidert, würdet ihr sie jemals gestehen? Einfach, um dieses Geheimnis aus der Welt zu schaffen? Oder würdet ihr eher schweigen, um der Person kein schlechtes Gewissen zu bereiten, dass sie euch zurückweisen muss?
Ich selbst habe mich für den zweiten Weg entschieden, weil ich selbst einmal jemandem einem Korb geben musste, der mir viel bedeutete. Und ich erinnere mich noch sehr gut daran, wie weh es tat, dieser Person auf diese Weise wehzutun. (Und ja ich weiß, dass nichts davon meine Schuld war. Unerwiderte Liebe ist halt einfach scheiße. 😅)
Also, nochmal meine Frage: Wie würdet ihr handeln? Gäbe es eine Situation, in der ihr eure Gefühle auf jeden Fall gestehen würdet? Bin gespannt, eure Antworten zu lesen. 🙂
2 Antworten
Sollte es die beste Freundin sein, mit der ich mich mehr als nur gut verstehe, würde ich ihr das erstmal nicht erzählen und es auf jeden Fall für mich behalten. Das kann sich allerdings sehr schnell ändern, vielleicht halte ich es nicht aus und kriege dieses Gefühl, dass ich es ihr unbedingt erzählen muss, weil ich sie als beste Freundin ja auch oft genug sehe und die Liebe zu ihr nicht unbedingt verbergen könnte. Nur würde ich durchgehend an die Freundschaft denken, die ich damit dann eventuell zerstören könnte, also wenn man nicht in der Situation steckt, ist das sehr schwierig, ich würde deine Frage mit einem Nein beantworten, aber mit der Zeit würde ich ihr die Liebe bestimmt gestehen, so würde ich denke ich handeln.
Ja, nur "muss" man von der Liebe wegkommen, sonst starrt man die Person wie ein Trottel an und weiß ganz genau, dass man es ihr nicht sagen kann, weil sie "nur" eine Freundschaft will.
Kommt wahrscheinlich drauf an, wie sich die eigene Verliebtheit äußert.
Ich bin eigentlich recht sicher, meine Freundin nie wie ein Trottel angestarrt zu haben. Der Übergang von freundschaftlichen Gefühlen in romantische war ziemlich fließend, sodass ich nicht mal exakt benennen könnte, wann ich meine Verliebtheit bemerkt habe. Dementsprechend hat sich mein Verhalten gegenüber meiner Freundin (meines Wissens) auch nie groß geändert. Dass wir uns in der Nähe der anderen wohlfühlen, wissen wir beide schon seit Beginn unserer Freundschaft (vor über 10 Jahren). Und eines Tages habe ich eben bemerkt, dass ich absolut nichts dagegen hätte, wenn dazu noch Küssen oder mehr kommen würde. ;)
Aber ich muss dazu sagen, dass mein Sextrieb nicht sehr stark ausgeprägt ist. Ich hatte nie das Gefühl, ich brauche unbedingt eine Beziehung. Ich fände es schön, mit ihr zusammen zu sein, aber ich empfinde es nicht als absolute Notwendigkeit, um glücklich zu sein.
Womit ich wiederum NICHT leben könnte, wäre es, ihre Freundschaft zu verlieren.
Ach das mit dem Trottel sein war nicht direkt auf dich bezogen, habe das eher allgemein angesprochen, weil es schwer sein kann die Liebe zu verbergen wenn man weiterhin viel mit der Person zutun hat.
Kann dir dazu leider nicht mehr viel sagen, ich bin und war noch nie in solchen Situationen, ich hätte permanent Angst die Freundschaft damit zu schwächen.
Sie wird bei den nächsten Treffen dann auch immer den Gedanken im Kopf haben, dass ich sie liebe und mich abweisen muss, also ich weiß nicht wer Lust darauf hätte, vielleicht sucht sie dann eher Abstand und dann bröckelt die lange Freundschaft halt.
Womit ich wiederum NICHT leben könnte, wäre es, ihre Freundschaft zu verlieren.
Ja das verstehe ich absolut, deshalb bin ich nochmal darauf eingegangen, ich weiß nur nicht ob dir meine Worte irgendwie weiterhelfen.
Alles gut. :)
Ich schrieb, dass ich gar nicht unbedingt Hilfe suche, weil ich mich ohnehin längst entschieden habe.
Es gab nicht mal einen besonderen Grund, warum ich diese Frage ausgerechnet jetzt gestellt habe. War nur einfach plötzlich neugierig, wie andere Menschen wohl in solchen Situationen ticken. :)
Und ja, die Angst, die Freundschaft permanent zu schwächen, ist der Hauptgrund für meine Entscheidung. Denn genau das habe ich eben schon einmal in einer anderen Freundschaft erlebt, nur dass ich diejenige war, die besagten Freund zurückweisen musste. Es hat sehr, sehr lange gedauert, bis unsere Freundschaft sich davon auch nur halbwegs erholt hatte.
Ja, ich hatte auch einmal das dumme Erlebnis, dass ich einen Jungen in einer Disco kennen gelernt hatte und er war ein süßer Junge und konnte wahnsinnig gut tanzen. Ich nahm ihn mit zu mir und wir hatten sehr schönen Sex und am anderen TAg auch noch mal. Da sagte er mir, dass ersich in mich verliebt hat. Aber ich wollte echt nur sex mit dem süßen Mann haben. Ich habe ihm gesagt, dass ich echt nur Sex mit ihm wollte, zumal unsere Wohnorte doch schon einiges auseinander lagen und ich dachte, dass ich in die Familie, so wie er es mir schilderte, nie reinpassen werde. Freund ja sehr gern, auch noch mal ins Bett, warum nicht, aber mehr auch nicht. ich war damals eben auch eine flinke Biene. Aber er war so verletzt, dass ich echt gedacht habe, hättest du dich einfach nicht wieder gemeldet.
Ich denke da sehr ähnlich. Die Freundschaft ist mir auf jeden Fall wichtiger als jede noch so kleine Aussicht auf eine Liebesbeziehung. 🙂