Lexikon oder Wikipedia?
Guten Abend,
was ist eigentlich die bessere und zuverlässigere "Wissensquelle" - ein gedrucktes Lexikon à la Brockhaus oder Bertelsmann oder eher das Internet bzw. die Wikipedia?
Ich arbeite lieber mit dem Brockhaus, weil da nicht jeder was "verändern" kann wie in der Wikipedia und es mir Spaß macht, mit Büchern zu arbeiten.
22 Stimmen
18 Antworten
Wikipedia unterliegt in der Qualität den jeweiligen Schreibern der Artikel. Manche sind hervorragend recherchiert, andere stützen sich auf wenige Quellen. Zum Glück wird in der Zwischenzeit jeder Artikel geprüft, bevor dieser verändert wieder hinein kommt, dennoch sind Fehler nicht auszuschließen. Dafür ist Wikipedia immer auf den neuesten Stand.
Lexika sind seriös und mehrfach überprüft. Da kommen nur im Ausnahmefall einmal Fehler vor. Da ein Lexikon jedoch auf Papier gedruckt ist, kann es nicht auf den neuesten Stand bleiben. Neue Erkenntnisse fehlen. Auch kann ein Lexikon nicht alle Wissensgebiete vollständig erfassen. Ich habe neben einen 20 Bändigen Lexikon noch einige spezielle Lexika. Als ich jung war, gab es Wikipedia noch nicht.
Ich habe neben den 20-Bänden DTV-Lexikon noch das Lexikon der Antike, Lexikon des Mittelalters, Lexikon der Keltischen Mythologie, Lexikon der afrikanischen Mythologie, Lexikon der indischen Mytologie, Lexikon der Päpste und Heilige, Lexikon Deutscher Herrscher, Lexikon der Caesaren, Lexikon der Pharaonen, Lexikon der chinesischen Kaiser, Lexikon der Familiennamen, 100 große Männer der Weltgeschichte, 100 große Frauen der Weltgeschichte, Lexikon der Geologie, Minerale und Gesteine etc.
Wikipedia ist bereits wesentlich umfangreicher als ein vielbändiges Lexikon. Außerdem ist es aktuell, digital, online kostenlos verfügbar und damit auch qualitativ den Lexika überlegen, die praktisch alle vom Markt verschwunden sind.
Sicherlich ersetzt Wikipedia keine entsprechend fundierte fachliche Publikation. Das ist beim Lexikon aber auch nicht anders.
Was die Qualität und Seriosität anbelangt, sehe ich Wikipedia nicht schlechter als ein klassisches Lexikon. Das gesicherte Wissen dort geht letztlich auch nur auf entsprechende Redaktionen zurück.
Außerdem finde ich Wikipedia hinsichtlich Qualitätssicherung, Transparenz, Diskussion, Wissens- und Meinungsbildung sowie demokratische Kontrolle zumindest vom Ansatz her sogar moderner und besser als ein Lexikon. Auch in Hinblick auf durchs Netz geisternde Nachrichten.
nicht/weniger veraltet, einfacher "bedienbar"
bei Wikipedia kann auch nicht jeder einfach den Artikel direkt verändern, ist im Grunde ein einfach bedienbares Lexika an dem mehr gearbeitet haben, welches laufend aktualisiert wird, jederzeit verfügbar und kostenlos ist
Ich nutze u.a. die digitale Version des Brockhaus. Hat die von Dir beschriebenen Vorteile, nur hier werden die Inhalte ständig aktualisiert und redaktionell überarbeitet.
Über die App kann man den Brockhaus auf jedem Endgerät nutzen. Habe das Wissen damit überall und über die einfache Suchfunktion schnell verfügbar.
Weiterer Vorteil - die multimedialen Inhalte und Onlinekurse.
Nachteil. Das Angebot ist kostenpflichtig (monatliches/jährliches Abo)
Da dort die Quellen nachvollziehbar hinter stehen, die Lexika sind schneller veraltet als man gucken kann.
Als Sekundärquelle nicht gut aber für einen ersten Überblick ausreichend.
Ich habe schon als Schüler gern mit dem Brockhaus gearbeitet und wollte in meiner eigenen Wohnung daher auch den 30-Bänder (21. Auflage, also die "Letzte") haben, den ich gerade sehe :-)
Daheim hatten wir das "Lingen Lexikon" und ich habe noch den Brockhaus in einem Band gehabt (den gibt's auch noch). Hat mir durch viele Referate geholfen und es machte immer Spaß nachzuschlagen.