leute kennenlernen als trans person?
hey, ich bin 15 jahre alt und trans (ftm). ich hab da so ein kleines problem.
ich hab total angst leute kennenzulernen. früher war das aber nie so. eigentlich bin ich ein sehr offener mensch und hab kein problem freundschaften zu schließen, nur seitdem ich trans bin, ist das ein problem für mich geworden.
ich bin noch nicht bei vielen leuten geoutet (eigentlich nur bei meinen (irl und internet) freunden, meinen cousinen und manchen eltern von freunden). heißt auch in der schule usw. kennt man mich eben als „sie“. natürlich würde ich es gerne ändern, nur traue ich mich nicht und dass ist das problem.
wenn ich jetzt neue leute kennenlerne, muss ich mich mit meinem „deadname“ vorstellen und das macht mir panische angst.
oder wenn ich „hübsche“ oder „attraktive“ personen sehe, die mich anscheinend auch ganz nett finden, hab ich angst dass sie mich nur als „mädchen“ toll finden.
jetzt gerade verstehe ich mich sehr gut mit einem jungen aus meiner klasse. er ist sonst immer so ruhig gewesen, weswegen er mir lange nicht aufgefallen ist. eigentlich haben wir uns nur durch die firmung „kennengelernt“ und wir verstehen uns wirklich sehr gut. nur kennt er mich nur als mädchen. ich weiß auch garnicht wie er zu dem ganzen lgbtq+ steht oder was er von trans personen hält. ich hab angst, dass wenn ich ihm das sagen sollte, ich dieses ganze „freundschaft“ zerstöre.
ich bin total am verzweifeln und weiß nicht was ich machen soll.
(tut mir leid, dass der text so lange geworden ist. für möglich rechtschreib- und grammatik fehler will ich mich auch schon mal entschuldigen)
-m
Seit wann fühlst du dich männlich?
seit etwa 3-4 jahren
Wie hast du dich früher gefühlt? Ohne Geschlecht? Weiblich? ...?
ich würde jetzt mal weiblich sagen? so richtig hab ich früher aber nicht darüber nachgedacht. aber wenn einem das so eingeredet wird, dass man weiblich ist,dann glaubt man es oder?
3 Antworten
Der Transweg erfordert Geduld ohne Ende, denn alles, was du auf dem Weg machen musst, dauert seine Zeit.
Wenn du derzeit Probleme hast, schau nach vorn, auf deine Zukunft. Freu dich, wenn irgendwann deine Therapie so weit fortgeschritten ist, bis du automatisch männlich gelesen wirst und keiner mehr auf die Idee kommt, dass du mal ein anderes Leben führen musstest. Im Rahmen dieser Therapie musst du auch einen Alltagstest leben.., also tatsächlich in der männlichen "Rolle", um zu sehen, ob du dich damit wohl fühlst.
Es kann natürlich durchaus sein, dass sich der ein oder andere abwendet, aber die sind dann eh kein Verlust!
Zu deinem Kumpel, bedenke, man muss nicht alles an lgbt gut finden, um wen zu mögen, der trans ist! Auch ist das ganze "überwoke" etwas völlig anderes, als eben lgbtqi+. Es kommt genug (durchaus berechtigte) Kritik aus den eigenen Reihen!
Er sollte dich jedenfalls als Menschen sehen, egal was du (vorerst noch) in der Hose hast! Sei einfach ein cooler Kumpel und er wird, sofern er was taugt, hinter dir stehen.
Akzeptiere das du Trans bist und sei ehrlich. Sortier die Menschen aus die dich nicht so akzeptieren wie du wirklich bist.
Tue nicht so als wärst du eine biologische Frau, wenn du keine bist, denn das wird dir garantiert Probleme bereiten.
Lebe dein eigenes Leben und komme auch alleine klar.
Alles gute
Das ist schwierige Situation. Ich kann als queere Person das nur am Rande nachvollziehen.
Auch wenn es dir aktuell wenig hilft aber bedenke das
a) das akzeptiert werden ein Dauerthema von Jugendlichen ist
b) das bei sexueller Orientierung noch heikler ist
c) bei Transpersonen schwieriger ist, da anders als bei b die sexuelle Orientierung ja nicht ständiger Teil des Wirken auf andere bist
Was hilft dir aktuell?
Wenn du dich nicht deinem biologischen Primärgeschlecht zugehörig fühlst, solltest du sowieso in Therapie, den neben Beratung für kommende Schritte kann man dort auch andere Themen klären.
Wenn du in einer Großstadt wohnst recherchiere vlt nach Gruppen
In München gab es für schwule Jugendliche und junge Erwachsene zB das diversity Café.
Aber wenn dir eins vlt hilft , auch wenn es schwer aktuell ist, aber später im Erwachsen Alter hat man in der Regel sein Platz gefunden und kommt gut zurecht.
Bis dahin kann man erstmal viel Erfolg und Kraft für dein Lebensweg wünschen.
PS:
Für die Mitleser, genau mit solchem Gedanken schlagen sich Jugendliche ob Sie denn auch akzeptiert werden rum. Daher finde ich es eine Unverschämt wenn manche behaupten das wäre "Mode"