Lehrer werden u.a. weil man die alte Schule sehr mag und nostalgisch ist und das System Schule mochte / gerne zur Schule ging?
Ich hab immer ein krasses Nostalgie-Gefühl, wenn ich meine alte Schule sehe, dort und dort reingehe. Ich fühle mich dann irgendwie in eine andere Zeit zurückversetzt und bin fasziniert davon, dass es jetzt noch alles genau so aussieht in meiner alten Schule wie in meiner Schulzeit. Auch finde ich es faszinierend, dass schon viele Generationen vor mir in diesem Gebäude ihre Schulzeit verbrachten.
Ich bin immer gerne in die Schule gegangen und mochte das System Schule.
Sind das gute Gründe Lehrer zu werden?
Oder sind diese "Gründe" täuschend? Kommt es eher darauf an, ob man unterrichten will?
Ich rede nicht gerne vor Menschenmengen und Referate habe ich auch nie gerne gemacht. Ich denke aber, dass das dann noch nicht heißt, dass man als Lehrer ungeeignet ist?
5 Antworten
Nun ja....
Angenommen man hat die eigene Kindergartenzeit geliebt, man spielt gerne mit Kindern, man malt gerne, bastelt hin und wieder gerne und spielt auch gern mit Kindern Tischspiele..... wäre das die perfekte Vorraussetzung um Erzieher im Kindergartenbereich zu werden? In jedem Beruf steckt nicht nur das was der eine oder andere romantisiert sondern auch viel Arbeit, hier und da Stress oder die Möglichkeit verletzt zu werden. Deshalb sollte man versuchen ein anvisiertes Berufsfeld von verschiedenen Richtungen zu betrachten.
Der Lehrerberuf beinhaltet sehr viel Arbeit, auch ausserhalb der Arbeitszeiten in der Schule. Man hat täglich mit anderen Lehrern, mit den Schülern, mit den Eltern der Schüler zu tun. Nicht alle sind nett und umgänglich. Daheim gehts dann ans Korrigieren von Arbeiten/ Aufsätzen.
Hast du noch Kontakt zu dem einen oder anderen deiner früheren Lehrer? Lass dir von diesem Lehrer/ diesen Lehrern den typischen Arbeitstag beschreiben. Lass dir die besten persönlichen Erlebnisse aus diesem Berufsalltag erzähen - und die schlimmsten persönlichen Erlebnisse.
Dann such den Kontakt zu aktuell arbeitenden Lehrern, egal ob aus dem Bereich Grundschule/ weiterführende Schule - egal welche Schulformen (ein Querschnitt durch alle Bereiche liefert dir einen umfassenderen Überblick).
Heiligs Blechle..... nein!
Ich hab meine Ausbildung zur Erzieherin gemacht (und danach eine sozialpädagogische Zusatzausbildung).
Eines meiner Geschwister ist Lehrer/in. Im Laufe der Jahre bekam ich also so manche Situation (natürlich ohne Namen etc) geschildert.
In meiner eigenen Schulzeit hatte ich gute Lehrer erlebt die den Stoff so rüberbrachten das man Spaß hatte dies (und mehr) zu lernen. Und ich hatte Lehrer die quasi fehl am Platze waren. Lehrer, deren Lieblingsbeschäftigung darin bestand uns Folien mit dem Overheadprojektor an die Wand zu schmeißen, die wir dann abschreiben mussten. Lehrer, die durch Mitschüler zum Weinen gebracht wurden. Und auch Lehrer, die eine solche Autorität ausstrahlten das selbst die größten Schulschläger vor ihnen kuschten.
Und ich bin Mutter. Habe daher innerhalb der letzten X Jahre einige Grundschullehrer erlebt und auch diverse Lehrer der weiterführenden Schule.
Mein Nachwuchs war ganz besonders von jenen Lehrern beeindruckt, die:
- Geduld zeigten
- den Lernstoff auf interessante Art vermitteln konnten
- den Stoff gut erklären konnten
- die Schüler als Individuen wahrnahmen, statt alle über einen Kamm zu scheren
Du kannst einen BFD an einer Schule absolvieren. Dann siehst du den Alltag.
Du benötigst ein gutes Nervenkostüm.
Die Lärmbelastung etc ist nicht ohne.
Wie wäre es bei einer Schule mal zu Fragen ob du ein Praktikum absolvieren darfst. Wäre mies zu studieren,um im Referendariat auf die Nase zu fallen.
Lehrer zu werden ist nicht einfach, es erfordert Wissen, Geduld und Interesse an dem Lehren. Dass du die Schule mochtest und nh Nostalgie feeling hast heißt nicht du seist bereit für das Lehrersein. Ist aber ein guter Start. Wenn du nicht gerne vor Menschenmenge redest und keine Referate magst, kannst du das mit dem Lehrersein gleich vergessen. Lehrer haben mehrere Klassen, müssen vor unterschiedlichen Altersgruppen mehr als 6 Stunden am Tag durchaus am Reden und Präsentieren sein, sie müssen stundenlang Referate halten und Schülern alles erklären und beibringen auch wenn es kompliziert wird. Es ist ein schwerer Weg, und vergiss nicht, unterrichten ist NIE EINFACH!
Dem Argument mit den Referaten würde ich nicht ganz zustimmen. Ich selbst habe Referate in meiner Schulzeit gehasst, aber studiere nun Lehramt und habe schon in mehreren Praxisphasen festgestellt, dass es einen Meilenunterschied zwischen Referaten und tatsächlichem Unterrichten gibt. Beides bedarf ohne Frage Selbstbewusstsein und ein sicheres sicheres Auftreten, jedoch ist es sehr gut möglich diese Dinge zu trainieren und zu verbessern (was im Studium auch tatsächlich personalisiert getan wird). So bin ich selbst immer noch eine ziemlich introvertierte und zurückhaltende Person, jedoch wenn ich vor eine Klasse stehe und meiner Aufgabe und Verantwortung bewusst werde, dann kann ich ohne weitere Probleme meinen Unterricht abhalten. Natürlich gibt es immer sehr stark verklemmte Menschen, bei denen sich der Weg tatsächlich schwer gestalten kann, aber das heißt nicht, dass man den Gedanken direkt verwerfen sollte- wo ein Wille ist, ist auch ein Weg :) LG
Nahteil als Lehrer ist auch, dass mir der Lehrer Beruf sehr unflexibel vorkommt... Man kann nicht einfach mal in eine andere Stadt, ein anderes Bundesland, Ausland. Als Arzt kann man z.B. sich kompett aussuchen wo man arbeiten will Als Lehrer kriegt man alles reguliert vom Bundesland.... wenig Freiheit
Ok, ja denke mir, dass Referate früher in der Schule und Lehrersein bissl was anderes ist Als Lehrer kann man ja Sachen unterrichten auf die man mehr oder weniger Bock hat. Die Referate früher waren immer aufgezwungen. Und es war auch was anderes irgendwie. Man entwickelt sich weiter und als Lehrer muss man ja "nur" vor Schülern stehen und sich nicht beweisen, wie es mir früher bei Referaten immer vorkam, ging halt nur darum, dass der Lehrer zufrieden ist und man seine Hausaufgabe gemacht hat.
Als Lehrer hast du einen Lehrplan den du befolgen musst. So das deine Schüler am Ende eines Schuljahres in etwa den gleichen Wissenslevel in diesen Themen haben wie die Schüler des gleichen Jahrganges in anderen Klassen und vergleichbaren Schularten deines Bundeslandes.
Als Lehrer muss man sich auch beweisen. Man muss die Balance finden zwischen Respekt dem Schüler gegenüber haben und den Respekt des Schülers erhalten. Was bringt es dir wenn du gern Referate hältst, während du vorne an der Tafel stehst oder sitzt..... und deine Schüler sich null darum kümmern, lieber daddeln, telefonieren, Karten spielen, dich beschimpfen, keiner dir zuhört.
"Wie" du das machst, das lernst du während des Studiums.
Die Lehrer müssen sich am Tag davor einen ganzen Plan vorlegen, was sie am nächsten Tag lehren werden. Leider können Lehrer nicht entscheiden, was sie unterrichten und ob sie es wollen. Alles wird ihnen vorgeschrieben. Es gibt Momente in der Schule wo Lehrer getestet und überprüft werden, ob sie das passende Thema lehren und wie erfolgreich sie mit den Klassenarbeiten sind. Wenn sie versagen, werden sie abgewiesen. Sie haben keine Wahl. Du als Lehrer musst dich leider an die Vorschriften halten. Man muss als Lehrer beweisen können, daß man ein allgemeines Wissen hat, so dass man es an den Schülern weitergeben kann. Du musst 100% mehr können als sie. Nur vor den Schülern zu stehen und zu labern ist ja einfach für die erste Stunde, aber stell dir mal das für 6-10h vor. Vergiss nicht die Klassenarbeiten, die du machen musst..
Hätte eher gedaht, dass man genau dieses "wie" nicht im Studium lernt. Weil das Lehramtsstudium, so denke ich jedenfalls, ein (fast) rein theoretisches Studium ist, wo das "wie" einem nur theoretisch beigebracht wird und man das "wie" dann im Prinzip erst richtig im Referendariat selber irgendwie lernt.
Studiere selber Lehramt. Die didaktischen Methoden (das Wie) lernst du in der Theorie. Zudem kommen Übungen im Studium. Du erstellst Unterrichtsplanungen, suchst Materialien heraus usw.
Richtig üben kannst du aber eigentlich nur in der Praxis in Form von Praktika, die man im Rahmen des Studiums durchläuft.
Wenn du dich dafür interessierst, probiere es aus. Du hast nichts zu verlieren und kannst nur an Erkenntnissen gewinnen.
Kommt drauf an. Wenn du fürs nichts tun etwas Geld verdienen möchtest, dann ist der Job genau das richtige für dich.
Letztenendes musst du nur im ersten Jahr den Unterrichtsstoff erstellen und danach einfach bei Bedarf aus den Schubladen ziehen. Danach bedeutet es quasi nur noch chillen.
Dir muss aber auch klar sein, dass es viele Menschen gibt, die Lehrer verachten und der Ansicht sind, dass Lehrer einen "an der Klatsche" haben.
Wenn du aber mehr als ein normaler Arbeiter verdienen willst, würde ich was anderes, Lehramt studieren. Bspw Maschinenbau, Architektur oder Medizin.😉 Da verdient man besser und wenn du es geschickt anstellst, kannst du dann oben drein bereits mit 50 in Rente gehen
Bist du behindert?😂😂 Garantiert nicht😂😂.
Ich würde mich erschießen. 😂😂
Der Ex von meiner Mutter ist Lehrer. Daher hab ich so meine Erfahrungen mit diesen Menschen gemacht.
Du hast nur die SchulerInnenperspektive.
Später arbeitest du dort und das Schulgebäude wirst du als Arbeitsplatz betrachten, die SuS sind nicht mehr deine Freunde.
Auch besteht keine Garantie, dass Du in dieser Schule oder Schulform eine Stelle bekommst.
Motive sollten eher bei Freude an der Arbeit mit jungen Menschen und Wissensvermittlung liegen.
Es sind häufig Menschenmengen um Dich herum, 700 SuS, 100 KollegInnen...
Du musst das schon mögen und aushalten. Das ist aber Gewöhnungssache. Grundsätzlich kann man Selbstbewusstsein trainieren. Du unterrichtet deine Schülerinnen und trägst keinen Vortrag vor Gleichaltrigen vor. Dennoch solltest du einen gewissen sicheren Auftritt haben.
Kann sich aber bessern im Studium.
War erst ab der 11. Klasse (EF) auf einem Gymnasium. Meine Lehrer aus der Oberstufe waren alle schon relativ alt, die sind in den letzten Jahren in Pension gegangen. Bin auch schon etwas älter (25), aber noch jung genug für ein Studium.