Lehrer lässt unsere Klasse komplett unvorbereitet eine Arbeit schreiben!
Guten Abend liebe Community,
Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll ... Wir schreiben am Montag in Deutsch eine Interpretation über eine Szene, die unser Lehrer natürlich aussucht, im Buch ,,Frühlings Erwachen" von Frank Wedekind. Soweit alles gut. Naja, wenn wir vor der Arbeit irgendwas über eine Interpretation gelernt hätten. Das einzige, was wir als Vorbereitung gemacht haben, war: Unser Lehrer hat uns 10 Fragen diktiert, die mithilfe einer Interpretation beantwortet werden sollen. Wir haben nicht gelernt wie man eine Interpretation schreibt. Wir haben nicht gelernt wie sie aufgebaut ist. Wir haben nicht eine Interpretation als Beispiel/Übung geschrieben oder gelesen. In der letzten Stunde vor der Arbeit haben wir Kommaregeln wiederholt. Na super... Davor haben wir Theaterübungen gemacht, obwohl wir 2 Wochen danach schon die Arbeit schreiben würden... Eine kreative Aufgabe wird es auch noch geben. Das bedeutet, dass wir uns eine neue Szene ausdenken oder eine alte neu umschreiben sollen. Und das Buch wurde vor 100 Jahren geschrieben und da war das von der Sprache her ja ganz anders.Wir haben jetzt noch das Wochenende Zeit, um uns selber irgendwie vorzubereiten. Den Lehrer fragen, ob er die Arbeit verschiebt geht auch nicht. In einer Woche sind schon Winterferien und das ist eine von zwei Arbeiten, die wir schreiben müssen in einem Halbjahr. Wisst ihr etwas über eine Interpretation? Sollen wir den Lehrer darauf ansprechen? Keiner in unserer Klasse, ist nur annähernd vorbereitet.
Ich hoffe ihr habt einen guten Rat.
3 Antworten
Hello,
klar, erstmal ein Schock. Aber tatsächlich ist eine Interpretation nicht so schwer, es geht einfach nur daum, zu erkären, was der Text (deiner Ansicht nach) bedeuten soll, wie und mit welchen Mitteln der Text (auf dich, den Leser) wirkt und mit welchen Textstellen du das (deine Ansicht) belegen kannst.
Wenn du einmal googelst, findest du tausende Internetseiten zum Thema Deutschunterricht und Interpretation. Orientiere dich an dem dort erklärten allgemeinen Aufbau und selbstverständlich an den 10 Fragen, die euer Lehrer diktiert hat!
So viel kann da tatsächlich nicht schief gehen. Mut zur Lücke ;)! Der Lehrer ist ja auch nicht doof und weiß genau, dass ihr bisher nur die 10 Fragen kennt. Sprecht den Lehrer trotzdem unbedingt gesammelt, ohne Ausnahme, darauf an, dass ihr euch unzureichend vorbereitet fühlt und das nicht gut und gerecht findet.
Vielleicht ist es ja auch Absicht von ihm, um euch eine lebenswichtige Lektion im Selbst-beibringen zu erteilen oder im mit-Stress-und-Überforderung-umgehen oder im Problem-lösen... ^^
Ja Lehrer anzusprechen macht natürlich hier zunächst am meisten Sinn. Wenn dies keinen Erfolg hat solltet ihr euch gemeinsam beim Stufenleiter/Klassenlehrer beschweren oder beim Schulleiter. Fühlt ihr euch weiterhin missverstanden, könntet ihr euch auch an das Schulamt wenden und eure Eltern zur Hilfe holen, das macht aber auch schon vorher Sinn.
Zur äußersten Not ist es einklagbar und ihr habt dabei ausnahmsweise gute Chancen, da das Gericht nur äußerliche Rahmenbedingungen prüft; d.h. wurde den Schülern alles korrekt beigebracht (anhand des Kursheftes nachweisbar, in dem der Lehrer ein kurzes Stundenthema einschreiben muss). Steht da nicht drin, dass ihr Interpretationen geübt habt, dann habt ihr praktisch schon gewonnen.
Viel Glück
Im 5. Schuljahr haben wir in Politik das Thema "Schülervertretung" gemacht. Da wurden auch Wege besprochen, wie man sich als Schüler gegen solche Dinge wehren kann.
Allerdings haben wir seit dem 5. Schuljahr auch das Interpretieren von Texten geübt, angefangen mit Gedichtbeschreibungen, Texte umschreiben, weiterschreiben, Figurenmonologe einfügen, usw. Dass ihr dagegen noch nie "Interpretationen" gemacht haben solltet, ist doch eher unwahrscheinlich. Und wenn ihr solche "Kreativaufgaben" jetzt immer noch macht, ist das ohnehin ein relativ flaches Niveau, das gar nicht so richtig zum Drama passt.