Leben wir um zu arbeiten oder arbeiten wir um doch zu leben?
Hallo Fremder!
Ich bin es satt, dass ich in diesem System stecke, ich bin ein Insider. Die Antwort kenne ich vielleicht bereits, aber ich will einigen Menschen unter euch, die Augen öffnen. Schießt los! Beantwortet meine Frage!
67 Antworten
Ich denke es wäre besser, wenn wir arbeiten um zu leben... man geht einer Arbeit nach, verdient sich dort sein Geld und davon kann man sich dann hoffentlich ein schönes Leben machen... sich etwas Schönes aufbauen... etwas unternehmen... usw.
Wenn man leben würde um zu arbeiten, dann müsste diese Arbeit schon richtig richtig toll sein, damit man Freude an dieser Art zu leben haben kann... es müsste ein absoluter Traumberuf sein... wo man gerne hingeht und am liebsten gleich dort bleibt... wo man sich "wie zu Hause" fühlt.. dann lebt diese Person für ihre Arbeit... weil diese Arbeit sie irgendwie "erfüllt"...
Hi, Mysterious Boy, ich denke, der erste Teil deiner Frage trifft leider zu. Ich sehe das mit Sorge, dass es den meisten Menschen nur noch auf die Vermehrung von Geld und die Anhäufung von sinnlosem Besitz ankommt. Die meisten Menschen haben materiell alles, was man braucht, und wollen immer mehr. Ein Erfolg der über 3000 Werbebotschaften, die , ähnlich einer Gehirnwäsche, täglich auf den Menschen einwirken. Ein Teufelskreis: Immer mehr Familien gehen in die Brüche, immer mehr Menschen verzichten auf Kinder, weil ihnen materieller Besitz wichtiger ist. Auch weil sogar dann, wenn Kinder vorhanden sind, die eine Bezugsperson bräuchten, beide Eltern arbeiten gehen. Es heisst dann immer : Ja, wir müssen beide arbeiten gehen. Müssen - warum? Um zweimal anstatt einmal in Urlaub zu fliegen, für teure Markenkleidung für einen Mercedes anstatt eines Opels und dafür, dass man sich schon mit 30 Jahren im eigenen Haus befindet, für das man sich halb totgeschuftet hat. Dem Staat kommt das sehr gelegen: Hohes Wirtschaftswachstum, mit dem er sich brüstet, und Kinder, die immer mehr verstaatlicht werden, um immer früher als immer effektivere Arbeitskräften zu dienen. Ob die Kinder später, mit dieser Lebenseinstellung, unglücklich sind, ist den Politikern, die selbst meist keine Kinder haben oder die ihre Kinder selbst aus Karrieregründen vernachlässigen oder verlasse,n gleichgültig. Als Ersatz für fehlende Familien oder Bezugspersonen dienen der Kauf von Materiellem, von Schuhen, Autos, Hunden etc... Auch moralische Werte zählen in den Industrienationen nicht mehr, nur noch die Einflüsse der Lobbyisten. Gegen Religionen wird systematisch gehetzt, denn die hemmen den Konsum und äußern gegen diesen Konsumterror manchmal moralische Bedenken. Menschen, die von innen her zufrieden und glücklich sind, kaufen weniger Konsumgüter, kaufen weniger Psychopharmaka oder besuchen weniger die Ärzte und Psychologen. und stellen vielleicht irgendwann die Frage, ob ein Leben mit diesem Konsumwahn ohne menschliche Nähe sinnvoll ist. Das würde Umsatzrückgänge bedeuten, was in einem Land, in dem Geld der einzige "Wert" ist, der zählt, nicht hingenommen wird. Ich hoffe, dass das unsere Kinder irgendwann erkennen, dass es Wichtigeres gibt als Geld und materiellen Besitz und dass sie anders leben wollen.
Die meisten Menschen "wo"???
@..."Wert" ist, der zählt, nicht hingenommen wird. Ich hoffe, dass das unsere Kinder irgendwann erkennen, dass es Wichtigeres gibt als Geld und materiellen Besitz und dass sie anders leben wollen.
Wir haben die Erkenntnis, aber die Kinder der Zukunft sollen diese Erkenntnis umsetzten???
...vielleicht???
Das du so fragst zeigt, daß du meinst während der Arbeit nicht zu leben. Wenn das so ist, ist das sehr traurig und es tut mir leid für dich.
Und ich denke, das muß nicht so sein. Selbst bei der stumpfsten Arbeit liegt es immer noch an dir und deiner Einstellung, ob du in dieser Zeit auch lebst und sie mit Sinn füllst.
Glaub mir, ich weiß wovon ich rede, ich habe jahrelang am Band gestanden.
Abgesehen davon müssen alle Lebewesen arbeiten, wenn sie essen wollen.
Jeder Mauersegler fliegt den ganzen Tag auf der Jagd nach Mücken und anderen Insekten, ein Raubtier überdenkt die taktischen Möglichkeiten, schleicht sich an, sprinted los hat Erfolg und in ca. 50% der Fälle auch nicht, jede Gnuherde bewegt sich langsam vorwärts, ständig auf der Suche nach dem besten Grashalm, Elefanten überwinden hunderte Kilometer auf der Suche nach Futter und Wasser ... und nur du möchtest ohne Anstrengung gefüttert werden?
Dann solltest du ein Bandwurm werden. Das sind die einzigen Lebewesen, die ständig im Essen sitzen, von allem nur das Beste auswählen müssen, ohne eigene Anstrengung von A nach B getragen werden, für die gibt es wirklich das Schlaraffenland auf Erden.
Ach so, worüber wolltest du mir die Augen öffnen?
Das in der Arbeitswelt einiges schief läuft, keine Frage. Aber dann solltest du aufhören zu flennen wie ein Mädchen, deinen Allerwertesten hoch kriegen und mithelfen, daß sich was ändert. Aber auch das wird mit Arbeit verbunden sein.
Meine Güte!!! Mein Motto ist:
Die deutsche Sprache sollte sanft und ehrfurchtsvoll zu den toten
Sprachen abgelegt werden, denn nur die Toten haben die Zeit, diese Sprache zu lernen.
Mark Twain
Aber es gibt immerhin ein Rechtschreibprogramm!!! Wer das im Notfall nicht nutzt dessen Alter kann man sich ausrechnen.
Wir arbeiten, um zu leben. Für manche (vor allem Kreative) wird der Beruf derart zur Leidenschaft, dass sie der Meinung sind, sie leben deshalb, weil sie arbeiten müssen. Ich denke an Mozart, Händel und Joh. Seb. Bach. Sie haben vor allem gelebt, weil sie unbedingt ihr grandioses Werk vollenden wollten. Der gewaltige Umfang ihres Werkes und die unglaubliche Genialität ihrer Werke lässt nur den einen Schluss zu: sie lebten nur, um zu arbeiten, Tag und Nacht!
Eine Frage, die vor 200 Jahren, heute und in den nächsten 200 Jahren unterschiedlich beantwortet wurde/wird:
Früher: Arbeiten, um zu überleben. Ist ja loglisch. Früher war die Produktivität noch nicht so hoch. Man musst arbeiten, um zu überleben. Je mehr man die Zeit zurückschraubt, desto mehr überwiegte dieses "Motto".
Zukunft: Wird der Technische Fortschritt so weit vortgeschritten sein, dass keine menschlich Arbeit benötigt wird, werden wir Leben, um uns selbst zu verwirklichen. Arbeit wird möglicherweise sogar ein Privileg werden.
Die Produktivität wird so hoch sein, und so automatisiert ablaufen, dass der Mensch nicht arbeiten gehen muss und tun und lassen kann, was er möchte (im Prinzip). Das wird unsere Denkweise, unsere Einstellung zu Leben, die gesellschaftliche Strukturen etc. sehr stark verändern...
Heute: Tja. Das ist schwierig zu beantworten. Wir leben in einem System, welches darauf ausgelegt ist, dass wir arbeiten, um zu leben. Und viele Mensche haben es für sich ausgelegt -> Kariereorientiert, immer mehr haben wollen = mehr arbeiten, etc.
Aber immer mehr Mensche lösen sich auch von dem Gedanken. Dies sieht man besonders daran, dass das bedingungslose Grundeinkommen disskutiert wird. Diese würde nämlich ein "Leben, um zu arbeiten" im vollen Maß ermöglichen.
Ein Einführung vom bedingungslosen Grundeinkommen würde sich positiv auf unsere Gesellschaft auswirken. Aber das ist dann nochmal ein anderes Thema... :-P
Fazit:
Die Antwort auf die Frage hängt davon ab, in welcher politische Lage wir uns befinden und wie weit die technische Entwicklung fortgeschirtten ist.
Die eigene Einstellung zu diesem Thema kann auch dazu führen, dass heutzutage jeder anders auf die Frage antworten wird.
Leben, um zu arbeiten. Diese Einstellung wird immer mehr in den Vordergrund rücken. Und es ist auch, meiner Meinung nach, eine positive Entwicklung :)
DH, Dackodil! Beim Gleichnis der Lilien auf dem Felde wurde immer übersehen, wie sehr sich die Lilien schinden müssen, um blühen zu können und wievielen Lilien schon ein anständiges Wachstum umständehalber verwehrt bleibt.
Bandwürmer haben übrigens seit der Entwicklung von Fenbendazol auch kein leichtes Leben mehr... seufz...