Laut Schöpfung haben Dinosaurier/Drachen von der Schöpfung bis zur Sintflut gelebt. Klingt das glaubwürdig?

Das Ergebnis basiert auf 25 Abstimmungen

Dinosaurier haben vor über 65 Millionen Jahren gelebt 76%
Das könnte gut sein / Es klingt glaubwürdig 24%
Wir wissen es nicht 0%

22 Antworten

Dinosaurier haben vor über 65 Millionen Jahren gelebt

In den Schöpfungsmythen, soweit sie mir bekannt sind, ist von Dinosauriern gar nicht die Rede. Auch andere ausgestorbene Tiergruppen werden nicht erwähnt. Auch die Frage, wie Pinguine oder Kängurus es zur Arche und zurück geschafft haben, wird nicht geklärt.
Man kann diese Mythen als Mythen, als Gleichnisse, oder gar nicht sehen, dann ist das blinder Glaube. Von blind es dann ein kleiner Schritt zu blindwütig.

Dinosaurier haben vor über 65 Millionen Jahren gelebt

Und auch nicht alle auf einmal. Rein Zeitlich stehen uns Dinosaurier wie der T Rex und der Triceratops näher als den ersten Dinosaurier und auch als Dinos wie Stegosaurus und Spinosaurus. Es gab nicht alle Dinosaurier auf einmal. Auch bei ihnen starben immer wieder Arten aus und es entwickelten sich neue. Zwischen T Rex und Spinosaurus liegen um die 80 Millionen Jahre.

Das was da behauptet wird ist nachgewiesen falsch

Das könnte gut sein / Es klingt glaubwürdig

Ja, so wird es wohl gewesen sein. Aber nach der Sintflut waren nur noch Dinosaurier übrig, da sie auf der Arche alle anderen Tiere, einschließlich Noah, aufgefressen haben. Aus den Dinosauriern entstanden im Laufe der Evolution alle anderen, heute lebenden Tiere, einschließlich den Menschen.


Darwinist  24.09.2021, 18:52

So war es garantiert nicht, weil es weder die Sintflut noch die Arche Noah wirklich gegeben hat. Diese Geschichte in der Bibel ist ein unterhaltsames Märchen, mehr aber auch nicht und sein Wahrheitsgehalt entspricht in etwa dem von Rotkäppchen, dem gestiefelten Kater, Rapunzel oder dem Froschkönig.

Dass es die Arche nie gab, belegt uns die Biogeographie. Bestimmte Tiergruppen leben nur auf ganz bestimmten Kontinenten. Gnus und Zebras gibt es nur in Afrika, Tapire nur in Südamerika und Asien und Kängurus leben nur in Australien und Ozeanien. Diese für jeden beobachtbare Tatsache steht völlig im Widerspruch zur biblischen Erzählung von der Arche Noah. Dieser zufolge müsste es auch in der Türkei Kängurus (und Tapire und Gnus und Zebras) geben. Denn laut Mythos soll die Arche am Berg Ararat an Land gegangen sein und von dort aus soll dann die (Re)kolonialisierung durch die Tiere stattgefunden haben. Der Weg vom Berg Ararat bis nach Australien ist so weit, dass diesen unmöglich nur eine einzige Generation von Kängurus übersprungen haben kann. Auf ihrem Weg nach Australien müssten die Kängurus sich also zwingend fortgepflanzt haben und deren Nachfahren müssten demnach heute kontinuierlich von der Türkei bis nach Australien vorkommen. Das ist aber nicht der Fall, nicht einmal Knochenüberreste von Kängurus kann man in der Türkei finden. Die Geschichte von der Arche Noah vermag die Verbreitung der heute lebenden Tierarten also nicht zu erklären, folglich trifft sie nicht zu. Einzig die Evolutionstheorie und die Theorie von der Plattentektonik können die heutige Verbreitung der Tierarten plausibel erklären. Für beide Theorien gibt es zudem zwingende Belege, die gar keinen Zweifel an ihrer Richtigkeit aufkommen lassen.

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Ubald  25.09.2021, 11:23
@Darwinist

Ja, ein Zweifel ist auch bei mir vorhanden. Die Geschehnisse liegen zu lange zurück.

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Darwinist  25.09.2021, 12:14
@Ubald

Ein Zweifel reicht hier aber nicht. Die Bibel irrt sich an diesem Punkt ganz offensichtlich, so wie sie sich in vielen Punkten irrt. Man darf nicht vergessen, dass die Menschen die Bibeltexte vor gut zweitausend Jahren niedergeschrieben haben, die Texte des Alten Testaments sind sogar noch älter. Damals standen den Menschen nicht die Möglichkeiten zur Verfügung, mit der die Welt heute untersucht werden kann. Die Menschen haben einfach versucht, sich das, was sie gesehen haben, irgendwie zu erklären. Dass sie damals falsch lagen, darf man ihnen deshalb heute nicht vorwerfen, sie wussten es halt einfach nicht besser.

Wir wissen es heute aber besser. Deshalb ist es völlig unangebracht, an diesen falschen Dogmen festzuhalten und die Bibel wortwörtlich auszulegen. So, wie man sicher aus heutiger Sicht auch hinsichtlich der in der Bibel vertretenen Ethik und Moral nicht mehr in allen Punkten einverstanden sein wird (die Bibel schreibt zum Beispiel, dass man Ungläubige töten darf, ja sogar soll. Ich bin mir sicher, dass die meisten Christen diese Art von Moral mit den heutigen Werten nicht mehr vereinen können und es als unchristlich empfinden, jemanden zu töten, nur weil er einen anderen oder gar keinen Glauben hat), sollten wir bereitwillig das neue Wissen akzeptieren.

So wie alles in der Welt, lebt auch der Glaube, lebt die Religion vom Wandel. Das war schon immer so und das wird immer so bleiben. Man muss nur den Mut haben und sich auf das Neue einlassen.

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Darwinist  25.09.2021, 14:07
@Ubald

Die Evolutionstheorie ist aber gut untersucht und sie steht in völligem Einklang zu unseren Beobachtungen. Natürlich hat sich auch die Evolutionstheorie im Lauf der Zeit an die aktuellsten Befunde der Wissenschaft angepasst und ist heute viel mehr als zu Darwins Zeiten. Darwins Theorie ist heute durch die Erkenntnisse aus der klassischen Genetik, der Populationsgenetik, der Molekularbiologie, der Ökologie und der Verhaltensforschung erweitert.

Gleichzeitig stützen alle hervorgebrachten Befunde die Evolutionstheorie, wohingegen es nicht einen einzigen Einwand gibt, der gegen sie spräche. So wie beispielsweise die von mir schon erwähnte Verbreitung der Tierarten nur durch die Evolution erklärt werden kann. Eine andere Theorie vermag das nicht. Auch die beobachteten Veränderungen der Arten und die Entwicklung neuer Arten aus Vorfahren lässt sich einzig mit der Evolutionstheorie plausibel erklären. An der Evolutionstheorie kann deshalb heute kein Zweifel mehr bestehen. Sie nicht zu akzeptieren, entbehrt deshalb jeder menschlichen Logik und widerspricht vollkommen allen empirischen Belegen.

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Ubald  25.09.2021, 14:11
@Darwinist

Aber was ist mit der Entstehung neuer Arten innerhalb kurzer Zeit, die nicht durch Fossilübergänge belegt werden kann?

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Dinosaurier haben vor über 65 Millionen Jahren gelebt

Das klingt nicht nur unglaubwürdig, es ist unglaubwürdig. Es gibt zahlreiche Belege dafür, dass die Bibel sich in diesem Punkt schlicht und ergreifend irrt. Das beste Beispiel hierfür sind natürlich die Fossilien von Dinosauriern selbst. Deren Alter lässt sich zweifelsfrei mit Hilfe physikalischer Messverfahren bestimmen, so genannter Isotopenanalysen. Die bekannteste Datierungsmethode dieser Art ist die Radiocarbon-Methode, die aber bei der Altersbestimmung von Fossilien nicht geeignet ist, da mit ihr nur Zeiträume datiert werden können, die bis in eine Zeit vor etwa 50 000 Jahren reicht. Sie wird deshalb v. a. in der Archäologie angewendet. Für weiter in der Vergangenheit zurückliegende Ereignisse gibt es aber Datierungsmethoden, die ganz ähnlich sind, z. B. die Uran-Blei-Methode.

Das Grundprinzip aller Datierungsmethoden mittels Isotopenmessung ist gleich. Isotope sind instabilde Atome, die mit einer genau bekannten und immer gleichen Zeit zerfallen (üblicherweise als Halbwertszeit angegeben, das ist diejenige Zeit, die verstreichen muss, bis von einer Ausgangsmenge des Isotops exakt die Hälfte aller Atome zerfallen ist). Mit zunehmender Zeit zerfallen also immer mehr Isotope und durch Messen des heutigen Gehalts und durch Vergleich mit dem ursprünglichen Gehalt, lässt sich so das Alter bestimmen.
Die ältesten Fossilien von Dinosauriern stammen aus der späten Trias und sind demnach etwa 235 Mio. Jahre alt. Übrigens, ausgestorben sind die Dinosaurier nicht. Denn die Vögel sind stammesgeschichtlich betrachtet ein Ast des Dinosaurierstammbaums. Sie traten erstmals im Jura vor 150 Mio. Jahren auf und haben auch das große Massenaussterben am Ende der Kreidezeit vor rund 65 Mio. Jahren überlebt. Gemessen an der Anzahl der Arten sind die Dinosaurier heute sogar viel erfolgreicher als im Mesozoikum (Erdmittelalter) - heute gibt es über 12 000 verschiedene Vogelarten, womit sie das artenreichste Taxon der Landwirbeltiere überhaupt stellen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologiestudium, Universität Leipzig

FelixvB  24.09.2021, 17:45

so gut erklärt, das du sogar mich verbessert hast. 😊

Danke.......

best answer......

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Dinosaurier haben vor über 65 Millionen Jahren gelebt

Die meisten Religionsvertreter meinen heute nur schulterzuckend, die Bibel sei ,,nicht wörtlich zu nehmen". Dabei stehen sie in einer Tradition, die diese Probleme selbst herbeiinterpretiert hat. Modell standen hierbei spätbabylonische Mythen mit einem einfältigen, fragwürdigen Schöpfungsverständnis, das natürliche Prozesse völlig ausschließt. Die mittelalterlichen Auslegungsgelehrten hatten nicht nur das Sechstagewerk und die Paradiesgeschichte, sondern auch weitere grundlegende biblische Texte einschließlich der Sintflut und des Turmbaus zu Babel zu einem ungenießbaren Einheitsbrei namens ,,Urgeschichte" vermanscht, dessen zähe Brocken sie nicht mal selber schlucken konnten. Seither sind sie zu allerlei exegetischen Eiertänzen gezwungen, um die großen inhaltlichen Löcher zu umgehen, die sie ins biblische Handlungsgefüge gerissen hatten. Unter anderem missbrauchen heutige Traditionsverfechter die - wohlgemerkt lokal begrenzte - Sintflut, um nicht nur das Aussterben der Dinos, sondern auch andere Fossilien und geologische Gegebenheiten zu ,,erklären". Und machen keinerlei Anstalten, ihre sinkende ,,Arche" zu verlassen.

Die Bibelautoren hatten solche Probleme nicht. Die Schöpfungsgeschichte (Gen. 1.1-2.4) deckt einen immensen und weit in der Vergangenheit liegenden Zeitraum ab. Die ,,Tage" sind gewaltige Zeitalter unbestimmter Länge, der siebte dauert sogar immer noch an - und ein ,,Abend" ist nicht in Sicht (Gen. 1.31-2.3, Hebr. 3-4). Auch die erwähnten Pflanzen- und Tiergruppen sind sehr weit gefasst. Sogar ādām ist zunächst ein Sammelbegriff für alle Menschen (Gen. 1.27). Erst in der jüngeren Vergangenheit treten nach und nach immer mehr einzelne Personen aus der prähistorischen Gesamtmenschheit in den historischen Vordergrund; Angefangen bei Adam, mit dem auch die Zeitrechnung beginnt.

Nach dem Übergang von der Ur- zur (Früh-)Geschichte (ab Gen. 2.5) hätten die Autoren allenfalls noch die traurigen Überreste von Dinosauriern beschreiben können, mangels lebender Exemplare. Gut möglich, dass solche Funde bereits im frühen Altertum aufgetaucht sind. Abgesehen davon wurde das griechische Wort Dinosaurier erst im 19. Jahrhundert geprägt, von daher kann es schlecht in einem viel älteren althebräischen Text auftauchen.