Latein übersetzten?

xYunix  16.03.2023, 16:30

Warum kriegst du das nicht selbst hin?

DerClayZzzz 
Beitragsersteller
 16.03.2023, 16:31

Weil ich es nicht schaffe, sorry

xYunix  16.03.2023, 16:32

Musst dich nicht entschuldigen, verstehst du Vokabeln/Grammatik nicht oder einfach kein bock?

DerClayZzzz 
Beitragsersteller
 16.03.2023, 17:09

Ist nicht für mich wollte nur nett für jemanden sein. Aber hab gemerkt das Google übersetzter wenig Sinn macht. Kann Latein nicht.

1 Antwort

Die Römer wollten die Töcher der Sabiner mit Gewalt rauben [ergreifen]. Deshalb luden sie die Sabiner zu einem Gastmahl [Bankett] und zu kurzweiligen Spielen ein. Die Sabiner zögerten nicht, mit ihren Mädchen zu den Römern zu kommen und betraten die Stadt ungerüstet. Plötzlich gingen die Römer auf die Sabinerinnen los und rissen sie an sich. Die Sabiner vermochten ihre Töchter nicht zu retten. Mit dieser List beschaffte Romulus den Römern Ehefrauen. Die Sabiner griffen nun eilends zu den Waffen und marschierten gegen Rom. Aber ihr Wille, die Stadt einzunehmen, war vergebens. Schließlich riefen die Töchter der Sabiner ihre Väter zu sich: "Ihr habt Rom lange mit Waffen bestritten; doch es liegt nicht in eurer Macht, die Stadt zu erobern. (unser "können", das aufgrund seines Ursprungs mehr in die Richtung einer erlernten Fähigkeit geht, erfasst nicht den ganzen posse-Begriff, der mit dem altdeutschen "mögen", dem heutigen "vermögen" oder füglichen Umschreibungen oft besser getroffen wird). Wir sind jetzt die Ehefrauen der Römer, wir wollen hier bleiben. Legt daher die Waffen nieder und schließt Frieden mit den Römern!" Kurz darauf legten die Sabiner die Waffen nieder: Endlich war Friede [eingekehrt].

Der Raub der Sabinerinnen ist ein gutes Beispiel dafür, warum der Lateinunterricht eine unzeitgemäße Veranstaltung ist. Livius erzählt diese Geschichte, ohne moralisch begründete Kritik an König Romulus zu üben, und auch dieser Text kommt ohne Verwerfung des Raubes aus, der auf Englisch zu Recht "Rape of the Sabine women" genannt wird. Es handelt sich tatsächlich um eine Art Massenvergewaltigung, die aber für den Fortbestand Roms (zumindest nach Livius) wichtig war und schlussendlich dafür sorgte, dass sich die beiden Völkerschaften verbanden. Die heutige Zeit kritisiert solche Übergriffe aufs Schärfste und muss sowohl die Tat selbst auch ihre beschönigende Darstellung zur Zielscheibe moralischer Anfeindungen machen - es gehört zu ihrem ganzen Wesen, solches zu tun. Da der Lateinunterricht aber grundsätzlich auf die hohe Schätzung sowohl der lateinischen Autoren als auch der römischen Kultur und Geschichte gründet, müsste die heutige Zeit konsequenterweise denselben als einen von ähnlichen Erzählungen nur so strotzenden klar ablehnen und seine Abschaffung durchsetzen, was, soweit ich weiß, auch schon öfter versucht wurde.

Wir sehen also, dass der Lateinunterricht einerseits auch in dieser Hinsicht ein veraltetes, überkommenes Relikt ist, andererseits eine Festung, ein Bollwerk der alten Zeit in dieser neuen (damit meine ich vielleicht nach-1968). Latein - Rom - die Antike überhaupt kann ohne die alten Sichtweisen nicht existieren, ja müsste einer Tilgung des Andenkens verfallen, wenn man dem Zeitgeist bis zum Ende nachfolgen wollte. (Wie kann man beispielsweise heute die Gemälde, die den Raub abbilden, noch in Museen aufhängen?) Deswegen muss jeder, wenn er sich mit den Alten beschäftigt, eine klare Stellung beziehen. Die heute in den Schulen übliche Kompromiss-Wirtschaft und Selbst-Widersprecherei kann auf Dauer keinen Stand haben.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich studiere lateinische Philologie.