Kumpel redet von Selbstmord?
Es gibt eine ernsthaftes Problem wie ihr es lesen könnt.
Mein Kumpel dem ich seit langen kenne ist seit Jahren deprimiert. Er erzählt in letzter Zeit öfters davon, dass er hofft, dass das Leben bald endet. Sein größtes Problem: Er ist seit Jahren verliebt und wird von dieser Person abgewiesen, er leidet stark unter Liebeskummer. Außerdem meinte er zu mir, dass er finanzielle Probleme hat und nur noch am arbeiten ist.
Seit einer Woche kommt er auch nicht mehr raus und möchte nichts mehr unternehmen. Er hatte vor paar Monaten auch einen Streit mit einen anderen Kumpel, was ihm auch sehr intensiv beschäftigt hat.
Er geht momentan auch zu einer Therapie, manchmal sehe ich ihm wieder glücklich, leider aber sehr oft trotz Therapiesitzungen deprimiert.
Ich habe schon öfters versucht ihm wieder auf das Leben zu "motivieren", jedoch habe ich das Gefühl, dass es ihm nichts bringt. Wie würdest ihr mit so einer Situation umgehen?
3 Antworten
1) Immer wieder zu Unternehmungen einladen, egal, wie oft er absagt. Quasi konsistent signalisieren: Die Tür steht offen.
2) Das Inhaltliche, was für ihn für oder gegen das Leben spricht, das muss er in der Therapie erarbeiten. Wenn Du ihn zum Leben motivieren willst, mach Dir klar: Überreden bringt nicht viel (also so nach dem Motto: "Du hast doch xy, wie kannst du nur so denken? Bald ist doch x, freu Dich doch darauf" - sowas bringt gar nichts. Das Problem ist: Wenn man so kommuniziert, ist man nicht offen für seine Sichtweise). Zuhören und seine Sicht der Dinge verstehen und dann darauf eingehen bringt mehr (man kann aber durchaus auch Vorschläge machen, was ein Grund zum Leben sein könnte, also so z.B. "Du hast doch letztens erzählt, dass Du gespannt bist, wie die Serie xy weitergeht. Wäre das ein Grund für Dich, am Leben zu bleiben?" Man schlägt ihm zwar direkt etwas vor, aber der Unterschied zum Überreden ist, dass so eine Kommunikation noch eine Offenheit für seine Sichtweise signalsiiert). Man braucht aber auch eine innere Distanzierungsfähigkeit, um sich auf die Gedankenwelt einer anderen Person einzulassen - deswegen machen das Profis. D.h. Du musst Du nicht viel machen. Ich glaube eh, dass Diskussionen nicht so viel bringen - lieber etwas gemeinsam unternehmen.
3) Du musst wissen: Suizidal ist nicht gleich suizidal. Es macht einen Unterschied, ob jemand nur lebensmüde ist, oder bereits Pläne schmiedet, Testhandlungen durchführt oder konkrete Absichten hat. Wenn jemand sagt: "Wenn mich ein Auto überfahren würde, wäre es auch ok" oder "mir wäre egal, wenn ich morgen nicht mehr aufwachen würde", so ist das ein passiver Todeswunsch. Das heißt noch lange nicht, dass das gefährlich ist. Eine Risikoabschätzung nehmen die Therapeuten vor.
4) Du musst auch wissen: Es gibt ein Phänomen, dass wenn Suizidale sich für den Suizid entscheiden, sie aufgehellter, entspanner, lockerer wirken. Das liegt daran, dass das quälende Hin- und Her beendet ist, und sie für sich eine Entscheidung getroffen haben. D.h. wenn es ihm besser gehen sollte, heißt das nicht unbedingt, dass er nicht mehr suizidal ist, sondern es kann auch bedeuten, dass er sich für den Suizid entschieden hat.
5) Hab keine Angst davor, nachzufragen, ob er sich was antun will, wenn Du unsicher bist. Wenn es so ist, könnte ein Psychiatrieaufenthalt eine Option sein. Ambulante Psychotherapie (also 1x pro Woche für 50 min sprechen) ist zwar auch ok, aber wenn er suizidal wird, kann es sein, dass ein Klinikaufenthalt erforderlich ist. Das könntest Du ihm dann vorschlagen.
6) Wenn Du das Gefühl hast: Jetzt ist es soweit, er könnte sich umbringen (wenn er z.B. schreibt: "Ich gehe jetzt. Morgen bin ich tot" oder sowas in der Art), dann kannst Du Dich an den Sozialpsychiatrischen Dienst wenden (das kannst Du grundsätzlich) und um Hilfe fragen, oder direkt die Polizei rufen.
Ich würde mich insgesamt nicht zu sehr reinhängen, eher mal nachfragen, wie es in der Therapie so läuft, anstatt selbst Therapeut zu spielen. Eher konstant etwas unternehmen (oder es anbieten).
Du musst selbst entscheiden, ob Du die Kapazität hast, mit ihm über "schwerere Dinge" zu sprechen und ihm da zuzuhören. Das wäre grundsätzlich schon hilfreich, kann aber für einen selbst durchaus anstrengend werden.
Danke für deine Ratschläge, bei 3) würde ich auch eher sagen, dass er lebensmüde ist, trotzdem sollten solche Aussagen ernst genommen werden, vor allem deswegen, weil es auch über einen längeren Zeitraum geht. Er meinte zu mir, dass sich keiner für ihm Interessiert und wir alle einen "Scheißdreck" auf ihm geben und es uns "jucken" würde wenn er nicht mehr bei uns wäre. Deshalb wollte ich ihm zeigen, dass es mir überhaupt nicht egal ist indem ich ihm seine schwierige Situation zuhöre. Hoffentlich wird sich die Sache gut entwickeln.
Heyy dawef427,
Ich kenn das sehr gut von meiner Freundin.
Ich kann aus Erfahrungen sprechen.
Du solltest ihm einen Platz im kh besorgen!
Er wird das sicher nicht wollen, aber früher oder später wird er dir dankbar sein. Erkläre ihm wrm du möchtest dass es ihm besser geht, weil du ihn gern hast und es schade wäre ihn zu verlieren. Und es werden sehr viele Menschen leiden. Wenn er nicht mehr hier ist.
LG ich weiß das war keine große hilfe.
Aber meine Meinung <3
LG Pia
Schwierig, ganz ehrlich schwierig.
Mein Neffe ist genauso wie du es beschrieben hast ist er auch mit 18 gestorben. Freunde von ihm erzählten über Liebeskummer und das er Streit hatte mit einigen seiner Freunde und blockiert hatte und er war gerade dabei seine Ausbildung als Elektriker zu beginnen und hatte die Theorie fürs Führerschein bestanden. Ja, Depressionen können töten auf jedenfall. Wer Kinder hat sollte immer versuchen das Beste für ihr wohl zu geben. Der Vater war nicht sonderlich viel mit sein Sohn unterwegs. Sein Vater blieb die meiste Zeit fern von der Familie und nur unter seinen 2000 Freunden. Er interessierte sich nur dafür das sein Sohn das machen sollte was er wollte. Das hat der auch gemacht aber innerlich war er nie glücklich ich habe es gesehen. Hmm Eltern können nicht alles aber ja das ist traurig.
Was du machen kannst ist ihn in eine Klinik für Depressionen einzuweisen oder Seelsorge Nummer gibt es auch.
Es tut mir sehr leid das zu hören. So geht es bestimmt Vielen da draußen. Ich habe vor kurzem ihm angeboten, dass er mir jederzeit übers Whatsapp schreiben kann und mit mir jederzeit was unternehmen kann. Ich muss ihm zeigen, dass ich ihm jederzeit zuhöre. Das gleiche mit den Frauen meinte ich zu ihm auch, aber habe gemerkt, dass er nicht weiß wie man loslassen kann.
Vielleicht hilft das ja ihm obwohl ich das ungerne sage wer weiß wie alt du bist: Er muss Druck abbauen wenn du verstehst was ich meine?
Ich versteh es richtig, aber laut ihm sucht er wirklich nach einen festen Beziehung.
Würde für einen Moment helfen. War bei mir genauso. Danach ist man etwas ruhiger und schläft besser. Nimm ihn danach mit, mit Freunden an See und Spass haben
Sag es gibt genug Frauen da draußen und wieso für eine sich umbringen die kein Interesse hat. Er braucht Hilfe.