Kritik an der Evolutionstheorie von Lamarck?
Ich habe gerade das Thema Evolution in der Schule und lese gerade ein bisschen in einem Buch und hier steht : “Die Evolutionstheorie Lamarcks schien zwar damals sehr sinnvoll, führt aber heute zu viel Kritik...”
Worin bestanden denn die grundlegenden Kritikpunkte an der Evolutionstheorie des Botanikers/Zoologens “Jean-Baptiste de Lamarck?
danke :)
5 Antworten
Es lag daran, dass die stärkeren überlebt hatten und die Tiere sich nicht in einer langen Zeit entwickelt haben. Google einfach mal Lamarck vs. Darwin

Du vererbst die meisten erworbene Veränderungen nicht. Eine Beschneidung wird nicht vererbt, andere Amputationen auch nicht. Eine durch starkes Training erzeugte Bizepsvergrößerung wird im Erbgut auch nicht festgehalten, sodass dein Kind ohne das Training nun einen so großen Bizeps angeboren bekommt. Die Beispiele sind so vielfach und offensichtlich, ich frag mich eh wie der Typ es in die Geschichtsbücher geschafft hat, das muss ja der letzte Depp gewesen sein.
Sorry, es ist einfach nur offensichtlich unlogisch und realitätsfern, da beißt die Maus keinen Faden ab.
Die Vererbung erworbener Eigenschaften nach Lamarck ist mit unseren heutigen Kenntnissen der Genetik unvereinbar. Zu Lamarcks Zeiten kannte man keine Zellkerne und keine DNA, man wusste also nicht, wie Vererbung funktioniert und wie Merkmale ausgeprägt werden.
Heute können wir hingegen sagen, dass Umwelteinflüsse nicht zu gezielten Veränderungen des Erbguts führen und sowieso nur das Erbgut der Zellen der Keimbahn, nicht des somatischen Körpers, an die nächste Generation weitergegeben werden kann.
Erst mit dem Aufkommen der Molekulargenetik in der Mitte des 20. Jahrhunderts wurde der Lamarckismus endgültig widerlegt, aber schon in den vorigen Jahrzehnten hatte er an Einfluss verloren, weil im Experiment nur das Wirken von Mutation und Selektion nachgewiesen werden konnte, allerdings nicht die Vererbung erworbener Eigenschaften.
Dass sie unlogisch sind. Wie sollen sich denn erworbene Eigenschaften sicher genetisch verankern lassen? Wie sollte allein durch Wunschdenken ("ach, hätte ich doch einen längeren Hals, dann käme ich an die oberen Blätter") und gymnastische Streckübungen eine Tierart sich physisch verändern?
Ganz so absurd finde ich diesen Ansatz von Lamarck gar nicht, wenn man sich die Erkenntnisse der Epigenetic zu Rate zieht. Vielleicht ist da schon was dran, wobei ich "Willenskraft" oder "Wunschdenken" lieber als "Verhaltensweisen" bezeichnen würde. LG
Epigenetik ist noch sehr dünnes Eis. Und es geht dort auch nicht um Verhaltensweisen, sondern um äußere Einflüsse wie z.B. Umweltgifte oder Ernährungsfehler, die die Gene nachhaltig schädigen können.
Was macht dich da so sicher? Sind Ernährungsfehler nicht eine Art einer Verhaltensweise?!
Ernährungsfehler beruhen auf Verhaltensweisen, sind aber keine.
Also gibst du mir doch recht, dass es gar nicht so absurd ist, dass Verhaltensweisen Einfluss auf Gene nehmen und so eine epigenetische Vererbung denkbar bleibt?!
Die Auswirkungen von Verhaltensweisen könnten tatsächlich Gene schädigen und sie damit verändern und ja, das könnte sich auch auf die Vererbung auswirken. Da gebe ich Dir recht, diese Möglichkeit besteht. Aber mit Lamarck hat das schlussendlich herzlich wenig zu tun. Ich begreife aber, worauf Du hinaus willst.
Da tust du Lamarck aber ganz schön Unrecht. Das war ein sehr vielseitiger Naturforscher, auch wenn sein Werk oft auf die Vererbung von erworbenen Eigenschaften reduziert wird. Wegen der begrenzten Methoden seiner Zeit waren leider viele seine Thesen eher spekulativ und haben sich später als falsch herausgestellt.
Der Lamarckismus war aber keineswegs eine Theorie für Deppen. Im 19. Jahrhundert schien er den meisten Biologen einleuchtend. Auch frühe Vertreter des Darwinismus, wie Haeckel und Darwin selbst, haben das Konzept aufgegriffen und in ihre Arbeit integriert, auch wenn z.B. von Darwin eher abschätzige Äußerungen zu Lamarcks Werk bekannt sind.