Konjunktiv mit Umlaut?
wann wird zb ein u zu ein ü etc. ?
lg
4 Antworten
Ich nehme an, daß Du vom Konjunktiv Präteritum der starken Verben sprichst. Der hat immer Umlaut wenn er kann (wenn also der Vokal umlautfähig ist):
ich bin — ich war — ich wäre (Klasse V)
ich fahre — ich fuhr — ich führe (Kl. VI)
ich schmelze — ich schmolz — ich schmölze (Kl. III)
ich brate — ich briet — ich briete (Kl. VII) — hier kann es keinen Umlaut geben.
Letztlich wird also immer umgelautet wenn möglich. Da viele starke Verben im Präteritum den Vokal A im Stamm haben, ist der Umlaut Ä am häufigsten:
ich komme — ich kam — ich käme (Kl. IV)
ich stinke — ich stank — ich stänke (Kl. III)
ich lese — ich las — ich läse (Kl. V)
Ein U im Präteritum (und folglich ein Ü im Konjunktiv Präteritum) ist das Normale in der Klasse VI: ich büke, führe, grübe, lüde, schüfe, schlüge, trüge, wüsche. Im Präsens haben die Verben alle ein A im Stamm.
Außerdem gibt es starke Verben, die im Konjunktiv zwar einen Umlaut haben, aber einen anderen als im Indikativ. Das kann nur eintreten, wenn der Stammvokal in Präteritum Indikativ ein A ist, und der Umlaut ist dann ein Ü, das in vielen Fällen im Neuhochdeutschen zu Ö wurde. In vielen dieser Fälle sind Konjunktive mit Ä auch verbreitet, ich kennzeichne das mit einem Stern * (das ist aber keine Empfehlung, die Form mit Ä zu benutzen!). Die Liste ist einigermaßen vollständig.
ich befehle — ich befahl — ich beföhle (Kl. IV)*
ich beginne — ich begann — ich begönne (Kl. III)*
ich empfehle — ich empfahl — ich empföhle (Kl. IV)*
ich helfe — ich half — ich hülfe (Kl. III)
ich schwimme — ich schwamm — ich schwömme (Kl. III)*
ich spinne — ich spann — ich spönne (Kl. III)*
ich stehe — ich stand — ich stünde *
ich stehle — ich stahl — ich stöhle (Kl. IV)*
ich sterbe — ich starb — ich stürbe (Kl. III)
ich verderbe — ich verdarb — ich verdürbe (Kl. III)
ich werbe — ich warb — ich würbe (Kl. III)
ich werfe — ich warf — ich würfe (Kl. III)
Der Grund, weshalb das so ist, ist schwer in einem Absatz zu erklären. Bis etwa ≈1500 war das das normale Verhalten eines deutschen starken Verbs, aber in der frühen Neuzeit wurden die meisten Verben „vereinfacht“, und deshalb haben wir jetzt das Chaos.
Was ist mit Verben, die nicht stark sind?
- Die schwachen Verben nehmen grundsätzlich keinen Umlaut: ich sagte ist sowohl Indikativ als auch Konjunktiv, oder auch ich rannte. Die einzigen Ausnahmen sind brauchen mit dem umgelauteten Konjunktiv ich bräuchte und das immer überraschende haben mit ich hätte.
- Die Präteritopräsentien nehmen fast immer Umlaut: ich könnte/müßte/dürfte/möchte/wüßte. Nicht umgelautet sind ich sollte und der Spezialfall ich wollte. Mehr davon gibt es im Deutschen nicht.
Es gibt Konjugationstabellen für viele Verben. Hier für "lesen":
Hei, Alisco, die Umlaute entstehen bei sogenannten stark konjugierten = unregelmäßigen Verben wie laufen - lief - gelaufen, nehmen - nahm - genommen und z.B. schreiben - schrieb - geschrieben, schlagen - schlug - geschlagen, heben - hob - gehoben und so. Hier käme der Konj.2 zum Zuge, wenn du sagtest: (Beispiel): Ich schlüge keinen Baum ab, der noch Früchte trägt. ~~~ wie schon erklärt, behelfen sich die meisten Sprecher mit der (unsäglichen) würde-Form. Man sagt also: (Beispiel): Ich höbe etwas hoch, du höbest, er höbe, wir höben, ihr höbet sie höben. Noch ein Beispiel: Ihr nähmet Maoam statt Bounties, falls ihr die Wahl hättet.
Und dann gibt´s noch die Fälle, die mit der direkten Form identisch sein können wie in schlafen - schlief - geschlafen. Beispiel für Konj.2: Wir schliefen auch im Stroh, wenn wir müde wären (statt: wir würden schlafen). Und so. Grüße!
Beim Konjunktiv 2.
Ja, so kann man das auch beschreiben ;) aber verlass dich nicht drauf, lerne es lieber richtig, vielleicht kann es deine Lehrerin ja nochmal erklären.
also immer wenn es sich komisch anhört oder wie das Thema hackt nbissle bei mir