Kompromiss hinnehemen und Kind bekommen oder gehen?

12 Antworten

Jeder Partner/ Jede Partnerin hat "irgendeine" Eigenschaft oder Angewohnheit. Hin und wieder sogar Angwohnheiten die derjenige/ diejenige sich unbewusst von den Eltern übernommen hat. An manchen kann man arbeiten (vorrausgesetzt man selbst sieht es und will es ändern). Andere sind einfach so.

(Beispiel: Ich niese so laut wie mein Vater damals, ich kann einfach nicht anders).

Einen Partner/eine Partnerin zu finden/ halten zu können, der/die zu 100 Prozent mit den eigenen Gewohnheiten/ Zielen/ Charaktereigenschaften zusammenpasst... das ist nicht soooo einfach.

Du willst "erst" mit 35 Jahren Vater werden. Deine Partnerin möchte jetzt, mit 28 langsam aber sicher endlich mal loslegen mit Familienplanung.

  • Wie soll sie sich darauf verlassen können das du in ein paar Jahren wirklich mal bereit dazu bist? Was, wenn sie 36 Jahre oder älter ist.... und du dann sagst "Äh nee, doch lieber nicht"?
  • Je älter eine Frau wird um so mehr Risiko besteht während der Schwangerschaft. Noch seid ihr im Normbereich, ab Mitte 30 gehört eine Frau schon fast zur Risikogruppe aufgrund ihres Alters.
  • Manche Paare brauchen nur einen Versuch, andere basteln Jahrelang bis es mal mit einer Schwangerschaft klappt. Und dann kann innerhalb dieser Schwangerschaft noch so einiges "anders" laufen (in den ersten 3 Monaten kann es also durchaus zu einem natürlichen Abbruch kommen).

Dem gegenüber steht nun aber:

  • Ein Kind ist kein Beziehungskitt
  • Man legt nicht einfach los, nur weil es erwartet wird (durch Anverwandte oder durch den Partner/ die Partnerin).... in der Hoffnung "Ach ich werd es schon lieben lernen, ich will aktuell noch garnich")
  • Ein Kind bedeutet idR auch das man so einiges im privaten Alltagsleben verändern muss. Als Einzelperson und als Paar. Da hat das Kind Vorrang vor den eigenen Hobbies oder den Gewohnheiten.

Kurz gesagt: Es bringt euch als Paar und Einzelpersonen nur etwas, wenn ihr selbst jeweils "jetzt" oder "bald" Kinder wollt.

Es wäre aber unfair den Partner/ die Partnerin hinzuhalten a la "warte noch weitere 5 Jahre.... vielleicht dann mal".

Und dennoch wär es andersherum unfair (demjenigen gegenüber der kein Kind will) wenn man dann doch Kinder bekommt. Was, wenn der unfreiwillige Elternteil seinen Frust dann am Kind auslässt? Das Kind kann nix dafür das es produziert und geboren wurde.

Setzt euch echt mal ernsthaft zusammen. Auch wenn ihr einander gern habt - aber dieser Punkt "Kinder vs childfree" ist wirklich ne ganz große wichtige Nummer.

Und: Achte auf die Verhütung (also du, selbst). Weltweit kommt es vor das Partner/ Partnerinnen mit "Babyfieber" unzuverlässig werden bei der Verhütung.

Denn das letzte was ihr brauchen könnt wär eine "Hoppla-Schwangerschaft" wenn ihr gemeinsam nicht mal auf einen Nenner gekommen seid.

Als Frau hat sie es naturgemäß etwas eiliger mit dem Nachwuchs. Ihre biologische Uhr tickt. Ab 30 lässt die Fruchtbarkeit bereits nach.

Wie auch immer. Mir scheint, du bist in der Beziehung, so wie sie ist, ganz zufrieden, scheust dich aber vor wirklicher Verbindlichkeit.

Deswegen solltest du mal genau nachschauen, ob das die Frau ist, mit der du Kinder kriegen und alt werden willst.

Sie wäre dann 36 Jahre alt. Ich kann verstehen, dass sie vorher ein Kind haben möchte. Ich verstehe aber auch Dich, erst mit 35 Vater zu werden. Das, was Dich an ihr stört ist eine ganze Menge. Gemeinsame Interessen und guter Sex allein sind keine trifftigen Gründe, um zusammen eine Familie zu gründen. In der entscheidenden Frage seid ihr meilenweit auseinander.

Ich persönlich finde es nicht schön, alles im Leben minutiös zu planen. Bei Euch glaube ich nicht, dass es so auf Dauer gut gehen kann, da immer einer unzufrieden ist und den anderen mit seinen Vorstellungen nervt.

Ich lese nicht einmal als Grund:

“ich liebe sie und möchte unbedingt den Rest meines Lebens verbringen und kann mir nicht vorstellen, ohne sie zu sein“.

Deine Auflistung klingt eher, wie jemand, der eine Verpflichtung eingehen muss und die Vor- und Nachteile auflistet. Deine Contra Liste ist auch deutlich länger.

Ich glaube, du hast dir deine Antwort schon selber gegeben...

Ich kann da keinen "guten Rat" geben. Vielen Menschen, die ihre Beziehung auf diese Art in Frage stellen, fehlt oft eine gesunde Selbstreflexion. Bei deinen Ausführungen vermisse ich ganz einfach die Feststellung, dass auch du Fehler hast. Es wäre interessant, die Ansichten deiner Freundin über eure Partnerschaft zu erfahren. Wahrscheinlich hast auch du Marotten, bei denen sie sich insgeheim auch schon die Frage gestellt hat, ob sie das ein Leben lang aushalten will. Eine Partnerschaft basiert immer auf Kompromissen. Wenn du der Meinung bist, sie ist nicht die Frau, mit der du dir eine weitere Zukunft vorstellen kannst, dann geh.