Kommen Menschen, welche seit der Geburt geistig schwerbehindert sind, nach dem Tod direkt in den Himmel?
Bezogen auf den christlichen Glauben und auf die Bibel.
Es gibt ja beispielweise Menschen, welche mit gravierenden Hirnschäden geboren wurden. Es sind ja immer noch Menschen mit einer Seele, oder nicht?
Wenn es so "einfach" ist in den Himmel zu kommen, warum nicht direkt alle Menschen dorthin schicken? Wozu das Risiko der Höllenstrafe? Die geistig behinderten werden doch wahrscheinlich im Himmel geheilt.
Nebenfrage: Wie sieht es bei Menschen aus, welche im Laufe ihres Lebens eine schwere Schädigung des Gehirns erleiden?
6 Antworten
Diese Frage kann niemand beantworten. Genauso weiß niemand, was mit Kleinkindern oder überhaupt mit Kindern passiert, die im Kindesalter sterben. Der metaphysische Bereich ist unserer Ratio vollkommen verschlossen. Wer trotzdem darüber Auskunft gibt, erzählt etwas über den diesseitigen, innerweltlichen Bereich; z.B. der Schwerstbehinderte kommt in den Himmel, das heißt: er kommt in eine sehr gute Pflege und wird bestens versorgt.
Folgenden Spruch habe ich auch einmal gehört: „Nach meinem Tod werde ich Jesus begegnen, sagte ein frommer Mann. M.a.W. Er sagt, Jesus hat (geflissentlich) zu erscheinen, damit ich ihm begegne. Man stellt sich damit auf Augenhöhe mit Gott. Wieder erzählt man etwas über das Diesseits: man vergleicht das Reich Gottes mit einer Klinik, wo man vom Chefarzt, Jesus, empfangen wird.
Auch die Seligpreisungen in der Bergpredigt helfen nicht weiter. Jesus sagt darin ja, wer in den Himmel kommt: z.B. die „geistlich arm“ sind; das sind die, welche wissen, dass sie vor Gott arm sind. Oder: die reinen Herzens sind oder die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden.
Der Schwerstbehinderte hat keine Erkenntnisse, kein Wissen, auch das Kleinkind nicht. Und wenn jemand von sich sagt, er werde nach seinem Tod „Gott schauen“ – da weiß man nicht, ob er tatsächlich reinen Herzens war (s. Matth. 7, 21).
Das einzige, was man weiß, ist, wie man sich als Christ gegenüber einem Schwerstbehinderten zu verhalten hat; z.B. eine Frau, die ihren schwerstbehinderten Mann oder Sohn aufopfernd pflegt.
Ich denke schon. Wer mit einem schweren Gehirnschaden geboren wird, kann dafür nichts. Er ist selbst nicht in der Lage, etwas dagegen zu tun. Er kann sich nicht bewusst für oder gegen den Glauben entscheiden und ist nicht fähig, selbst Verantwortung für seine Entscheidungen zu übernehmen. Gott wird ihn dafür nicht zur Rechenschaft ziehen.
Nein, auch diese nicht (Joh.3,13).
jeder kann in den Himmel kommen besonders diejenigen die am schwersten Leiden... und dazu zählen eben die "Behinderten" und eben nicht nur diejenigen denen Gott genehm ist... er ist allen genehm denn er liebt alle Menschen.
Katholischer (wohl auch orthodoxer) Glaube: Entscheidend dafür, ob man in den Himmel kommt, ist der Gnadenstand, welcher durch die Taufe (auch als Begierdetaufe möglich) erworben wird. Der Gnadenstand kann dann durch eine schwere Sünde (Todsünde) verloren und durch eine Beichte (im Notfall auch vollkommene Reue) wieder erlangt werden.
Für Menschen, welche nicht getauft sind und mangels geistiger Fähigkeiten nie die Möglichkeit hatten, gibt es zwei Vorstellungen, die des Limbus (ähnlich wie Himmel, aber nicht ganz die unmittelbare Nähe zu Gott) und die, dass diese Menschen in den Himmel kommen, letztere wohl die mehrheitliche unter katholischen Theologen (?).
da kennt sich aber jemand aus, hab von einer Begierdetaufe noch nie was gehört...
Die leiden nicht, sie werden in den meisten Fällen gut umsorgt.