Kollagen essen als Veganer?

1 Antwort

Es gibt tatsächlich Unterschiede zum Beispiel in der Wundheilung, die später mal im Alter wichtig sein wird. Ob das aber alleine auf das Kollagen in der Nahrung zurückzuführen ist, ist unklar.

Statistisch signifikante Unterschiede wurden 6 Monate nach der chirurgischen Exzision deutlicher, da Veganer eine deutlich höhere Anzahl atrophischer Narben aufwiesen, während es bei hypertrophen Narben keinen Unterschied gab. Nach 6 Monaten erhöht sich die Zugfestigkeit der heilenden Wunde, da Kollagen des Typs 3 durch Kollagen des Typs 1 ersetzt wird.1 Dies stützt die Theorie der beeinträchtigten Neokollagenese weiter. Im Einzelnen entwickelten 90 % der Patienten, die Veganer waren, nach 6 Monaten Narben mit atrophischen Merkmalen, verglichen mit 19 % der Patienten, die Omnivoren waren. Veganer hatten einen höheren modifizierten SCAR-Score [Die Narbenqualität wurde nach 6 Monaten anhand der Scar Cosmesis Assessment and Rating (SCAR)-Skala bewertet, die Faktoren wie Narbenqualität, Erythem, Dyspigmentierung und Hypertrophie/Atrophie erfasst.], da sich die Narben stärker ausbreiteten und mehr atrophische Narben aufwiesen.
https://academic.oup.com/ced/article/48/7/844/7142494
Übersetzt mit DeepL.com (kostenlose Version)

Veganes "Kollagen" enthält lediglich die entsprechenden Aminosäuren vom echten Kollagen. Das als Kollagen zu bezeichnen, ist also eher eine teure Werbelüge, auch wenn es trotzdem nützlich ist, genug Aminosäuren für Kollagen zu sich zu nehmen. Deswegen erzielt schon die Aufnahme von Glycin bei einigen eine gute Wirkung. Zwar wird viel Kollagen sowieso in dessen Aminosäuren aufgespalten, allerdings kann vereinzelt ganzes Kollagen-Hydrolysat durch die Darmwand unverdaut in den Körper gelangen und so die Kollagenproduktion anregen. Das kann die vegane Option nicht.


Save554 
Beitragsersteller
 01.10.2024, 15:47

Ich überlege noch ob auf was ich alles gut verzichten kann. Fleisch, Eier, Butter, Milch Fisch... Ja aber ich würde dennoch gerne sichergehen, dass mein Körper genug Aminosäuren bekommt und ob ich mir dazu vielleicht doch lieber ein Supplement hole, welches nicht vegan ist

Save554 
Beitragsersteller
 01.10.2024, 15:37

Ok und wenn es sowohl um tierisches als auch um pflanzliches Kollagen geht, denkst du die Einnahme wäre auch mit 18 unbedenklich?

bert00712  01.10.2024, 17:27
@Save554

Pflanzliches "Kollagen", das ja so nicht existiert, ist nur eine Mischung von voneinander getrennten Aminosäuren. Viele essen Gelatine, ähnliche Aminosäuren-Zusammensetzung, was in normalen Portionen harmlos ist. Zu viele davon können allerdings Nierensteine fördern. Relevant für Kollagen ist hier Glycin, das der Flaschenhals bei der Bildung von Kollagen ist (mit 10g Glycin wäre man gut bedient [1]).

Tierisches Kollagen-Hydrolysat würde ich niedrig dosieren. Es gibt widersprüchliche Studien mit Krebszellen-Wachstum und einige Onkologen raten ihren Patienten davon ab. Glücklicherweise zeigte Kollagen schon ab 2,5g täglich eine sichtbare Wirkung, was vorher genanntes stark relativiert. An dieser Dosis würde ich mich halten.

Ob du genug Protein bekommst, kannst du zum Beispiel durch einen Nährwertrechner herausfinden wie diesen: https://www.naehrwertrechner.de/naehrwerttabelle/ . Falls das nicht reicht, es gibt auch vegane Proteinpulver, wo man auf die Zusatzstoffe achten sollte. Viele enthalten zweifelhafte Emulgatoren, die dem Darm schaden können.

Falls du dir unsicher bist, wie sich deine Haut mit einer neuen Umstellung entwickelt, es gibt Webseiten zur Bewertung des Gesichtes, besonders der Haut:https://novoslabs.com/faceage/ .

[1] Tabelle 1, "Glycine balance sheet ", https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S1756464620305429