Könnten Tiger in Deutschland überleben?

8 Antworten

Tiger leben in relativ großen Revieren. Nehmen wir einmal an, so ein Tiger findet hier ein Revier, das nicht von Straßen zerschnitten ist, so dass er nicht mit den Autos in Kontakt kommt. Nehmen wir auch an, dass er nichts von den Jägern zu befürchten hat, dass er sich nicht an unserem Nutzvieh zu schaffen macht und dass er nicht auf Menschenfleisch steht. 

Dann wäre es durch aus möglich, dass er hier überlebt. Tiger ernähren sich in Sibirien zu einem großen Teil von Hirschen. Die gleiche Beute findet er hier auch. Es gibt genügend Hirsche, Rehe und Wildschweine. 

Nur mit der Nässe im Winter hätte der Tiger so seine Probleme. Es wird hier im Winter nicht kalt genug und so müsste er Monate lang durch kalten Matsch laufen und wäre ständig durchnässt. In Sibirien dauert die Nässe nur wenige Wochen im Jahr. Im Winter ist es kalt, aber knochentrocken. Ideal für einen Tiger! Auf dem gefrorenen Boden oder im Schnee ist der Tiger sehr schnell. Hier wäre seine Beute auf nassem Grund schneller. Es wäre ganz sicher nicht unmöglich für ihn auch hier genug Beute zu machen. Aber es wäre deutlich schwieriger und unangenehmer als in Sibirien.

Das war in der Eiszeit ganz anders. Da lebten auch hier Säbelzahntiger und Hölenlöwen.

Im Zoo überleben sie ja.

In freier Wildbahn käme es schnell zu Konflikten mit Menschen, und der Tiger würde den kürzeren ziehen. Es gibt ja nicht einmal Bären oder Wölfe...


Schnoofy  09.11.2017, 10:34

In Bezug auf Wölfe ist deine Aussage nicht richtig.

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Bafrisyaho  09.11.2017, 11:24
@Schnoofy

Wölfe führen gleich zu Konflikten... Die Schaf-Besitzer wollen sie abschiessen...

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Fuchssprung  09.11.2017, 11:58
@Bafrisyaho

Die Halter von Nutztieren, die ihre Herden nicht vor dem Wolf schützen, gehören ins Gefängnis. Denn der Tierschutz ist im Gesetz verankert. Dort steht aber nicht ein Wort davon, dass der Wolf erschossen werden muss, wenn jemand seine Tiere auf der Weide ungeschützt lässt. 

Wenn jemand dafür mehr Geld ausgeben muss, weil er Herdenschutzhunde anschaffen und unterhalten muss, dann sollte ihm die Gesellschaft dabei unter die Arme greifen. Das Gleiche gilt für Verluste an Nutztieren durch Wölfe, die trotz aller Schutzmaßnahmen gerissen wurden. Hat jemand seine Herde geschützt und erleidet trotzdem Verluste, muss die Gesellschaft ihm finanziell helfen. Denn es ist die Gesellschaft, die den Wolf hier haben will. 

Unternimmt der Nutztierhalter jedoch nichts zum Schutz seiner Herde, soll er sich nicht beschweren. Im Gegenteil! Man sollte ihn zur Verantwortung ziehen und ihn verurteilen.

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Längerfristig sicher nicht. Dazu fehlt ihnen schlicht und einfach der Lebensraum. Selbst in Asien der Heimat des Tigers müssen große Bemühungen gemacht werden, um den Bestand zu erhalten bzw. nach Möglichkeit wieder zu vergrößern. 

In Deutschland wäre die Errichtung ausreichend großer Waldkorridore die verschiedene Lensrauminseln miteinander verbinden (damit die genetische Vielfalt erhalten bleibt) nahezu unmöglich. 

Ein einzelner männlicher Sibirischer Tiger (Panthera tigris altaica) hat einen Lebensraum von über 800 Quadratkilometern (das ist etwas mehr als die Fläche der Stadt Hamburg), kann sogar noch mehr sein.

http://www.wwf.de/themen-projekte/wwf-erfolge/hoffnung-fuer-die-letzten-tiger/


SibTiger  09.11.2017, 14:47



 Lensrauminseln

Lebensrauminseln

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Kein Problem. In der Steinzeit lebte hier neben Wolf und Bär auch der Höhlentiger. Das Beuteangebot von Rinderherden, Schafherden etc. wäre vorhanden.

Bei uns im Zoo gibt es welche