Könnte es sein, dass unsere täglichen Entscheidungen von einem unsichtbaren „Schicksalsrat“ beobachtet und heimlich bewertet werden?

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Eine interessante Frage! Wer gläubig ist, muss ja von einem uns beobachtenden Gott ausgehen, der unser tägliches Verhalten – sagen wir: moralisch bewertet. (Ich würde mich von irgendeinem Atheisten nicht verunsichern lassen; diese Leute haben dadurch, dass sie Atheisten sind, das Urteil über sich bereits selbst gefällt: Es lautet: ewiges Nichts. Man sollte diese Leute total ignorieren, denn wer ist schon so töricht, und gibt sich bereits zu Lebzeiten auf?)

Dass man einen unsichtbaren „Schicksalsrat“ annimmt, bedeutet, man überträgt unsere Lebenserfahrung auf einen im Irrationalen, Jenseitigen, Außerirdischen existierenden Gott. Natürlich wissen wir nicht, wie eine solche „jenseitige“ Existenz beschaffen ist, wenn alle Attribute des Diesseitigen, als da wären Raum, Zeit, Kausalität, Endlichkeit, wegfallen. Das Göttliche kann alles: es kann im Diesseitigen existieren (siehe Jesus oder als Geist), es kann jenseits des Raumes in der Zeitlosigkeit existieren. Da wir uns diese Art der Existenz nicht vorstellen können, müssen wir zu einem Vergleich, zu einer Metapher greifen. Und der unsichtbare „Schicksalsrat“ wäre eine solche Metapher. Die Maßstäbe der Beobachtungen und Einschätzungen dieses Schicksalsrates wären auch recht schnell gefunden: die Moral, die Ethik, der von Gott durch die Vernunft verfügte und von Kant beschriebene kategorische Imperativ.

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