Können denn nur die Reichen im Sport weiterkommen?

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Stimmt und auch nicht. Im Reitsport und das scheint einer der wenigen Leistungssportarten zu sein, hast DU die Chance und gleichen Bedingungen einen Profi im Parcour zu schlagen.

Die keinen verzogenen Göhren sollten Dich nicht beeindrucken, die gibt es überall.

Ein normaler Job bei dem Du gut verdienst, ein gutes Pferd und die Bahn ist frei. Der Schlüssel ist das gute Pferd und das findest Du nicht bei Facebook. Es hängt auch nicht immer vom Geld ab, Du kannst viel erreichen.

In der Oberliga ist der ganze Kram dann wirklich sehr teuer, da scheiden viele aus, aber hier kannst Du mit Deinen Qualitäten die Chance bekommen. Nicht alle Teilnehmer im Spitzensport sind auch gleichzeitig Pferdebesitzer!

Du musst da hinarbeiten und verliere nicht das Ziel vor den Augen.

Oh, oh - da ist aber jemand furchtbar neidisch.

Ich z. B. habe keine reichen Eltern, aber einen gut bezahlten Beruf, der mir die Reiterei und zwei eigene Pferde in einem teuren, zertifizierten Reitstall ermöglicht. Dazu brauchte ich auch etliche Jahre, bis ich mir das und das Equipment wie maßgefertigte Sättel, großes Auto und Anhänger und guten Unterricht leisten konnte.

Und wirklich talentierte Reiter findet man nicht im Schulunterricht, sondern auf einem eigenen, gut ausgebildeten Pferd im Einzelunterricht.

Reiten ist nun 'mal kein Sport für arme Leute. Ist so.

Und Sponsoren bekommt man sowieso nur, wenn man auf der Weltrangliste oben zu finden ist. Winter-Schulze will ihre Pferde siegen sehen und nicht in einer E-Dressur herumdümpeln.

Mein Rat: Mach eine ordentliche Ausbildung, wähle einen Beruf indem Du auch Geld verdienst und SPARE.


sternchn56  25.11.2012, 07:48

Was hast du denn für einen Beruf? Mir fällt nicht wiercklich einer ein wo man sich noch um 2 Pferde kümmern kann?!

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Der Reitunterricht ist doch viel zu billig. Sonst könnte Qualität angeboten werden. So haben die Pferde unpassende Sättel und laufen paketverschnürt in der Abteilung hintereinander her, weil individuelle Betreuung der Schüler nicht möglich ist.

Pferdehaltung ist teurer. Aber da hilft kein jammern und klagen, denn Strom, Diesel für die landwirtschaftlichen Fahzeuge, Flächen, ... das alles und noch vieles mehr kostet Geld und wird nicht billiger. Und es war schon immer so, dass sich nicht jeder alles leisten kann, was er sich wünscht. Wer sich früher ein Pferd nicht leisten konnte, musste seine Äcker mit dem Handpflug bestellen. Der hätte auch zu schimpfen gehabt. Wer sich den Beitrag im Tennisclub nicht leisten kann, muss auch drauf verzichten. Das ist kein Bockmist, sondern normal. Es wird immer Unterschiede geben, denn dass die Planwirtschaft nicht funktioniert, wissen wir längst.

Aber das teure Pferd ist auch nicht alles. Wenn man es nicht zu reiten weiß, läuft es genauso wie ein durchschnittliches Freizeitpferd. Bis man an den Unterschied zwischen einem richtigen Bewegungswunder und einem durchschnittlichen Pferd kommt, ist es ein weiter weg, den jeder gleich gehen muss, wo einem das Bewegungswunder auch nicht weiter helfen kann. Die Pferdezucht bringt heute so tolle Durchschnittstierchen hervor, ein Klaus Balkenhol hatte sowas zu seiner Zeit nicht und wurde trotzdem Mannschaftsweltmeister und -olympiasieger. Ein Martin Plewa, der auch viel Erfolg hatte, wurde mit den Pferden groß, die früh die Milchkannen zusammensammelten für die Molkerei - mit denen ritt er dann abends Turniere. Wer einen entsprechenden Willen und ein entsprechendes Talent hat, schafft das heute auch noch. Ich kenne genug Reiter, die sehr weit gekommen sind mit Schulis oder Privatpferden, die ihnen jemand zur Verfügung stellte, z.B. der alte Herr, der im Dorf einen Hafi hatte und mit dem sie sich dann bis L-Dressurplatzierungen und M-Starts hocharbeiteten.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Durchgenend Pferdeerfahrung seit 1981

Plattschnacker  03.11.2012, 18:56

Der Reitunterricht ist doch viel zu billig. Sonst könnte Qualität angeboten werden. So haben die Pferde unpassende Sättel und laufen paketverschnürt in der Abteilung hintereinander her, weil individuelle Betreuung der Schüler nicht möglich ist.

Das unterschreibe ich - billig ist immer schlecht (für die Pferde und damit auch für die Reiter).

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Sorry, aber ein gutes Pferd ist nun einmal teuer. Das tut mir ja leid, dass wirklich viele talentierte Reiter auf Schulpferden rumjuckeln, da kann man leider nichts machen. Aber soll ich dir mal was sagen? Es gibt auch verdammt gute Schulpferde, auf denen du super was lernen kannst und die genauso viel Spaß machen können wie so ein Super-Pferd. Obwohl, macht es wirklich Spaß, wenn du ein ach so perfektes Pferd hast, das eh alles für dich macht? Nee, glaube nicht. Schulpferde kennen so viele Tricks, wie sie sich gegen das wehren können, was der Reiter gerade will. Und wenn du ein solches gut reiten kannst, dann kannst du auch so gut reiten. Das ist oft so. Natürlich gibt es auch andere Schulpferde, aber ich meine ja nur ;) Außerdem kann man auch mit Reitbeteiligung oder eben doch Schulpferd auf manchen Turnieren starten.

Gute Reitställe gibt es auch viele, musst nur wissen, wo. Reiten ist aber eben ein teures Hobby, das muss man sagen, tut mir leid ;)

Liebe Grüße!


iHATEAPPLE  03.11.2012, 21:17

Beste Antwort. ! Grade auf Schwierigen Pferden lernt man am Besten reiten.

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Nun, um an der Spitze mitzureiten, braucht man tatsächlich ein teures Pferd. Das ist leider so. Aber muss es denn immer die Spitze sein? Für den Anfang reicht es doch auch, erstmal in der unteren Klasse gut zu sein.

Meine Eltern hatten auch keinen Hof und auch kein Geld, um mir ein eigenes Pferd zu kaufen. Ich bin als Kind / Jugendliche 4 Jahre lang einmal die Woche auf Schulpferden geritten. Das Geld dafür habe ich mir zum Geburtstag und zu Weihnachten gewünscht, von den Eltern immer mal wieder ein paar Reitstundenkarten erbettelt und habe Zeitungen ausgetragen. Als wir umzogen gab es in den umliegenden Reitvereinen keine Schulpferde. Ich war erst 16 und hatte noch keinen Führerschein, womit meine Mobilität auf dem Lande recht eingeschränkt war. Ich habe mich dann überall erkundigt, ob nicht einer der Reiter gegen Mithilfe jemanden gebrauchen kann, der sein Pferd mit reitet. Und das hat geklappt. 6 Jahre lang ritt ich die Pferde von Reitern, die ihrem Pferd zeitlich nicht gerecht werden konnten. Ich war da, wenn Schmied oder Tierarzt kamen, pflegte das Sattelzeug usw. Mit zwei Pferden durfte ich später sogar auf Turniere fahren. Ich hatte inzwischen meinen Führerschein, aber kein Zugfahrzeug und keinen Anhänger. Ich musste mir alles zusammenleihen. Das Firmenfahrzeug der Nachbarn, welches ich als Gegenleistung komplett innen reinigte. Den Anhänger vom Züchter, dem ich dafür die Stuten zur Stuten- oder Fohlenschau einflechtete... Was ich dir damit sagen will: Mit Engagement kann man viel erreichen. Es macht viel Mühe, aber wenn man etwas wirklich will, dann findet sich ein Weg.

Einige Jahre später verdiente ich eigenes Geld und konnte mir ein eigenes Pferd leisten, ein Auto und einen Anhänger. Das kann man nicht mit jedem Beruf. Es gehört also nicht nur Engagement im reiterlichen Bereich dazu, sondern schon viel früher in der Schule. Nur mit einem guten Realschulabschluss oder Abitur plus evtl. Studium hat man Chancen auf einen gut bezahlten Job, ohne den man sich nun mal kein Pferd leisten kann.

Was den Stall angeht: Es muss nicht immer ein Spitzenstall mit Rundum-Versorgung sein. Dem Pferd muss es gut gehen, ich als Reiter kann Abstriche machen.

Übrigens war ich auch ohne großes Geld auf Turnieren erfolgreich. Zwar nur im A/L-Bereich, aber dafür alles selbst erarbeitet.