Klimawandel, nicht so wichtig wie jetzt angenommen?
Hi, mich würde mal interessiere, wie wahrscheinlich ihr es einschätzt, dass der Klimawandel oder viel eher seine Folgen für die Menschheit, in Zukunft wie so viele andere Themen die in der Vergangenheit heiß diskutiert wurden und als weltverändernd galten, mit der Zeit an Signifikanz verliert.
___
Gibt ja alle paar Jahre Themen, welchen einen immens hohes Interesse verursache, welche dann aber 10 oder 20 Jahre später kaum noch von Interesse sind, weil sie von anderen hoch emotionalisierenden Themen abgelöst werden und nicht die weltverändernden Folgen hatten, welche Ihnen anfangs prognostiziert wurden.
54 Stimmen
18 Antworten
Der Klimawandel birgt mittelfristig jede Menge Sprengkraft, Potential für politische Macht und Kriege.
Millionen Menschen werden sich eines Tages auf dem Weg machen müssen in andere Weltregionen, weil ihr eigenes Land sie nicht mehr ernähren kann. Über einst landwirtschaftlich genutzte Flächen in der Subsahara legt sich Wüstenstaub. Die Vegetation stirbt, der Boden erodiert. Die Pole schmelzen, der Meeresspiegel steigt und Städte wie Venedig, Amsterdam & Co saufen ab.
Klimaveränderungen gab es schon immer in der Erdgeschichte. Aber die vollzogen sich in Hunderten oder Tausenden von Jahren nicht innerhalb von 1-2 Generationen.
Jeder, der nicht gerade am Kurfürstendamm oder in der Leopoldstraße wohnt, kann ihn bzw. seine Folgeschäden draußen vor der Stadt wahrnehmen.
Aktuell wurde festgestellt, dass zahlreiche Kipppunkte in der Natur nahezu erreicht wurden, hinter denen auch ein menschlicher Versuch gegen zu steuern zwecklos sein dürfte.
Das Thema bleibt und die erforderlichen Maßnahmen gehen viel zu langsam voran.
Der Klimawandel hat schon jetzt und auch in DE massive Auswirkungen: Überschwemmungen und zugleich im Sommer extreme Niedrigwasserstände auf den Schifffahrtsstraßen, vor Trockenheit sterbende Wälder und zugleich fortgespülter Boden, …
Eine demokratische Errungenschaft des letzten Jahrhunderts war die Gründung des IPCC. Dort werden frei und ohne Tendenz die wissenschaftlichen Ergebnisse ausgetauscht und gesichtet. Die Ergebnisse brächten aber nichts, würden sie in irgendwelchen Schubladen liegen bleiben. Über die Ergebnisse sind recht eindeutig, was politisch zu tun ist, dagegen nicht. Da müssen wir im Diskurs bleiben.
Weg gucken zählt nicht, Klimawandel findet statt, Wetterauswirkungen können bereits beobachtet werden.
Hatte letztens ne Vorlesung in Ökologie
Wir haben dieselbe Rate an Artensterben wie in den fünf größten Massenaussterben. Und es ist entsprechend unserer Daten zum Großteil menschengemacht. Eigentlich war ich immer sehr optimistisch, aber wenn wir nicht schleunigst etwas ändern, ist es in 100 Jahren vorbei mit dem Leben wie wir es kennen.
Hat aber nicht unbedingt mit dem Klimawandel zu tun,viele Tiere im Meer verrecken aufgrund unseres Plastikmülls...
Umweltverschmutzung & co ist menschengemacht und treiibt den Klimawandel voran. Also ich denke nein. Natürliche Faktoren? meinst du Vulkanausbrüche, Eiszeiten oder sonstiges? Unseren Planeten gibt es schon ziemlich lange und bis jetzt hat er es auch hingekriegt sich im Gleichgewicht zu halten. Also ich denke dass liegt alles doch sehr stark am Menschen. Aber ich weiß auch nicht alles, das würde mein Hirn gar nicht auf die Reihe kriegen :)
Und dieses Artensterben ist allein dem Klimawandel bedingt?
Man muss das allgemeiner fassen. Es geht um anthropogen verursachte sozio/ökonomische/ökologische Veränderungen im Ganzen, also einen globalen Wandel allgemein - , der Klimawandel ist ein Teil davon.
In der Eiszeit lag die globale Durchschnittstemperatur nur 4 bis 6 Grad niedriger als im Referenzjahr 1850.
Wenn wir in 100 Jahren 3 Grad über dem Wert von 1850 haben, dann wird es keinen einzigen Menschen auf diesem Planeten geben, der nicht vom Klimawandel betroffen ist. Verlässliche Ernten wird es dann nämlich nicht mehr geben. Die werden vom Zufall abhängen.
Für die meisten Nutzpflanzen wird es dann zu heiß, zu trocken, zu nass oder zu windig sein. Extremwetter werden an der Tagesordnung sein.
Die Bedeutung des Klimawandels kann man also gar nicht hoch genug einschätzen.
Ja und die Wissenschaftler liegen immer richtig,was Langzeitprognosen anbetrifft
Ich frage auch dich, du weißt schon was ein Diagramm ist?
Der Klimawandel wird noch mit voller härte zuschlagen.
Ich denke es kommt nicht darauf an ihn zu stoppen, das schaffen wir nicht mehr, sondern wie wir uns an ihn anpassen.
Die Menschheit so wie sie jetzt ist hat keine Zukunft, davon bin ich überzeugt.
Ob uns jetzt der Klimawandel an sich die größten Probleme bereiten wird oder wir uns selbst durch Kriege, Völkerwanderungen usw. bleibt abzuwarten.
Auch sehe ich andere Sachen wie Flächenversiegelung, Abholzung, Vernichtung des fruchtbaren Bodens, Belastung durch Dünger, Pestizide, Insektizide, Funghizide, Überfischung, Vergiftung der Meere und Flüsse und allgemein Vernichtung von natürlichem Lebensraum mindestens so kritisch wie die Globale Erwährmung.
Vielleicht können wir mit einer Bevölkerung von ein Paar Millionen Menschen nach einem großen, globalem Kollabs nochmal von vorne Anfangen.
Und dieses Artensterben ist allein dem Klimawandel bedingt?