Klimaanlage in Mietwohnung?
Hallo zusammen
Ich wohne in einer Dachwohnung mitten in Berlin zur Miete. Die Sommer werden leider immer unerträglicher und die Temperaturen in der Wohnung ebenso. Nicht selten gibt es Tage an denen die Temperatur spät Abends immer noch bei fast 30 Grad sind. An Schlaf ist da nicht zu denken.
Ich habe meinen Vermieter darauf angesprochen und ihn gefragt, ob es möglich wäre wenigstens im Schlafzimmer eine Klimaanlage zu installieren, ich würde mich an den Kosten auch beteiligen. Er lachte nur und lehnte sofort ab, mit der Begründung, das sei ökologisch nicht sinnvoll und man müsse die Hitze einfach ertragen.
Kann ich mich da irgendwie zur Wehr setzen, z.b. in dem ich die Miete mindere, da ja so die Wohnung kauk bewohnbar ist? Oder kann ich einfach selbst eine Klimaanlage installieren lassen?
11 Antworten
Du kannst dir ne andere Wohnung suchen!
alternativ Kauf dir ne mobile Klima und dichte das Fenster ab, das die Hitze durch den Spalt nicht wieder rein kommt
Selbstverständlich kannst du dir auch ne Klima montieren lassen, musst dann beim Auszug zur alles wieder zurück bauen, wenn der nachmieter das nicht übernimmt
aber den Vermieter kannst du nicht für die Temperaturen verantwortlich machen … dann darfst du nicht in ein DG ziehen
Zu deiner Frage mit der Mietminderung: Das Amtsgericht Leipzig hat 2004 entschieden, dass Mieter damit rechnen müssen, dass es in einer Dachwohnung im Sommer heiß werden kann und eine Mietminderung aus diesem Grund nicht gerechtfertigt ist (AZ 164 C 6049/04).
Hast du schon alles ausgeschöpft, was vor dem Kauf einer Klimaanlage sinnvoll ist? Nachts Fenster auf, morgens wieder zu und Rollos runter (Verdunklungsrollos), feuchte Handtücher aufhängen...
Manch einer weiß gar nicht, wie man richtig lüftet, lässt den ganzen Tag die Fenster offen und wundert sich, warum es in der Wohnung so warm ist.
Falls du dir doch eine Klimaanlage zulegst: Erhöhe gleich den monatlichen Abschlag, den du an den Stromversorger bezahlst.
Soweit ich weiß Er ist gesetzlich sogar dazu verpflichtet Dir eine zu installieren da es nicht möglich ist die Temperaturen auf ein erträgliches Maß zu reduzieren. Erkundige Dich vielleicht mal bei einem Mieterschutzverein .
Es bleibt grundsätzlich dem Vermieter überlassen, wie er die geforderten maximalen Innentemperaturen gewährleistet. Möglicherweise ist dies durch Wärmeglasisolierung oder durch die Anbringung von Markisen möglich. Es entsteht daher nicht unbedingt ein Anspruch auf Einbau einer Klimaanlage.
Wenn die so genannte Wohlbefindlichkeitsschwelle von 25 bis 26 Grad in der Wohnung deutlich überschritten wird, etwa an heißen Tagen dauerhaft 30 Grad gemessen werden, stellt dies einen Mangel dar. Eine Mietminderung von 20 Prozent wurde in einem solchen Fall für angemessen erachtet (siehe AG Hamburg, Urteil v. 10.05.2006, Az.: 46 C 108/04). Auch unzureichender, dem Stand der Technik zur Zeit der Errichtung des Gebäudes nicht entsprechender Wärmeschutz ist ein solcher Mangel.
Sollte dies nicht so möglich sein, empfehle ich dir jetzt ein mobiles Klimagerät zu kaufen der Sommer wird in nächster Zeit eher nicht kühler und Klimageräte knapp....
Ich habe auch die 10 Sekunden investiert, um nach dem Urteil zu googlen.
Zu Bedenken ist, dass es sich bei dem Urteil um eine "hochpreisige Neubauwohnung" ging und die Richter an mehreren Stellen einen generellen Anspruch auf eine kühle Wohnung im Sommer deutlich verneinen. Der Verweis auf dieses Urteil hilft also nicht wirklich, weil es nicht maßgeblich ist.
Das Amtsgericht Leipzig hat 2004 entschieden, dass Mieter damit rechnen müssen, dass es in einer Dachwohnung im Sommer heiß werden kann und eine Mietminderung aus diesem Grund nicht gerechtfertigt ist (AZ 164 C 6049/04).
Gibt doch genug mobile Klimageräte die ohne Einbau in die Außenfassade funktionieren
Das Problem ist, dass Du ohne Zustimmung keine Außenwände durchbohren darfst, da kannst Du dann nichts machen. Deinen Vermieter kannst Du natürlich versuchen zu überzeugen, dass Du einen Stromliefervertrag mit www.naturstrom.de hast, der 100% aus erneuerbaren besteht und auch in mehr erneuerbare investiert.
Außerdem ist der Vermieter nicht Dein Vormund, der Deine ökologischen oder unökologischen Handlungen moralisch zu bewerten hat. Kannst also unter diesen Gesichtspunkten noch mal das Gespräch suchen. Aber er muss dennoch nicht zustimmen, weil das Durchbohren der Außenwand nicht eingefordert werden kann gegen seinen Willen.
Letzte Chance ist ein mobiles Gerät. Abluftschlauch ist höchst ineffizient, da Innenraumluft nach außen geblasen wird, sogleich strömt wieder heiße Luft von außen nach. Wenn Du einen Balkon hast, dann kaufe ein mobiles Splitgerät. Das Außenteil wird auf den Balkon gestellt, das Innenteil gibt Kälte ab, die Kühlmittelleitung geht durch die angelehnte Balkontür. Diese dichtet man mit dem Einhell Hotairstopp, das ist eine Klettverschlussmanschette, die man an der Balkontür anbringt, nach der Sommerperiode klettet man das Teil wieder ab und es gibt einen Reißverschluss, so dass der Balkon immer nutzbar bleibt.
Ich hoffe dass ich weiter helfen konnte, denn Dachwohnung im Sommer ist die Hölle, hatte ich auch mal.