Klassentreffen nach 10Jahren Homophobie?
Hallo zusammen,
ich habe vor zwei Jahren mein Abi gemacht. In acht Jahren soll das erste Ehemaligentreffen stattfinden, und ich überlege jetzt schon, ob ich dorthin gehen sollte. Das Problem ist, ich bin seit kurzer Zeit als schwul geoutet, was ich während meiner Schulzeit nicht war. Einige meiner Mitschüler haben während der Schulzeit homophobe Kommentare geäußert. Meint ihr, das lag daran, dass sie noch jung waren bzw. noch sind und sich dadurch "cool" fühlen. Meint ihr das ändert sich noch, wenn sie etwas reifer werden? Ich finde schon interessant zu sehen, was aus den Menschen geworden ist, mit denen ich jahrelang auf der gleichen Schule war. Andererseits habe ich die Befürchtung, dass manche zu großen Druck auf mich ausüben. Wie sollte ich handeln?
2 Antworten
Meint ihr, das lag daran, dass sie noch jung waren bzw. noch sind und sich dadurch "cool" fühlen. Meint ihr das ändert sich noch, wenn sie etwas reifer werden?
Die meisten sagen so was als Jugendliche, weil sie es nicht besser wissen oder cool sein wollen oder einfach die typischen Geschlechterrollen noch allzu präsent sind in den Köpfen ... meist kommt da alles zusammen. Viele ändern ihre Ansichten mit den Jahren, nicht nur was dieses Thema betrifft. "Ein Klassentreffen ist eine Zusammenkunft von Menschen, die früher einmal gleich alt waren" ----> das Zitat fiel mir dazu spontan ein. Und in zehn Jahren tut sich bei vielen Menschen im Kopf doch deutlich mehr als gedacht, Erfahrungen und Ereignisse diesseits und jenseits der sieben Berge prägen einen.
Allerdings sage ich es mal, was Klassentreffen angeht - ich gehe generell auf keines mehr! - dass das überhaupt kein Zwang ist. Das ist ja auch in der Freizeit. Man kann da hingehen, muss es aber nicht und sollte auf sein Herz hören.
Ansonsten würde ich versuchen, das Thema dort bewusst auszuklammern und auf blöde Kommentare kann man ja durchaus auch reagieren. Ich bin auch nach rund zehn Jahren auf ein Klassentreffen gegangen, eine einmalige Sache die mich dann dazu bestärkt hat mich um diese Leute da nicht mehr zu kümmern, und war vorbereitet was ich mache, wenn mich wieder jemand über die Ausländerschiene zu provozieren versucht. Hat zwar keiner versucht, aber ich hätte die richtigen Worte parat gehabt. Dennoch ist es andererseits ggf. auch anstrengend, wenn man regelrecht elektrisiert da schon ankommt und mehr oder weniger drauf gefasst sein muss, dass es dumme, unqualifizierte Sprüche oder auch offene Beleidigungen geben kann. Wenn mand avor ANngst hat bzw. berechtigte (!) Angst hat, würde ich gar nicht erst kommen - und selbst wenn man mit seinem Fernbleiben Spekulationen nährt... ganz ehrlich, das kann einem auch egal sein; man ist ja ehemaligen Mitschülern keinerlei Rechenschaft schuldig, im Gegenteil.
Du machst dir jetzt schon Druck wegen etwas was erst in 8 Jahren stattfinden wird?