Klage gegen Zwangsexmatrikulation: Lohnt es sich?
Hey, ich brauche dringend euren Rat. Ich bin bereits zum dritten Mal durch eine Prüfung gefallen, mir fehlten jeweils nur 3 Punkte. Zudem bin ich auch bei anderen Klausuren im zweiten Versuch durchgefallen, sodass ich jetzt in drei Modulen im dritten Versuch stehe. An meiner Hochschule ist jedoch nur die Teilnahme an maximal zwei Modulen im dritten Versuch erlaubt. Die einzige Option, die mir bleibt, ist, einen Widerspruch gegen die Zwangsexmatrikulation einzulegen. Der Prüfungsbeauftragte hat mir wenig Hoffnung gemacht, aber ein Anwalt hat mir geraten, dass ich gute Chancen habe, da es nur an 3 Punkten scheitert. Allerdings ist dies mit hohen Kosten verbunden. Ich bin bereit, zu investieren, wenn die Erfolgsaussichten gut sind, aber ich bin unsicher. Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Würde sich eine Klage in meinem Fall lohnen oder sollte ich aufgeben?
2 Antworten
Naja, betrachte die ganze Sache vielleicht mal nicht nur auf deine Chancen hinsichtlich dieses einen kleinen Aspekts, sondern auf das große Ganze.
Angenommen du startest jetzt nochmal... hast du denn Aussichten dass du das Studium insgesamt besser meistern kannst? Hast du denn die Aussicht, dass du in den nächsten Jahren und all den Prüfungen, die da noch kommen entsprechend performen kannst, wenn du jetzt durchkommst?
Oder ist es im wesentlichen ein 'rumkrebsen im unteren Ausreichend'.
Ich will dir da nichts vorgeben, denn letztlich kennst nur du dich und dementsprechend kannst auch nur du hierauf wirklich eine Antwort geben. Tu dir aber selbst einen Gefallen und sei bei der Überlegung dahingehend ehrlich mit dir selbst.
Falls es noch aktuell ist: In kaum einem Rechtsgebiet (Prüfungsrecht) ist es so schwer, etwas nachzuweisen. Insbesondere bei möglichen Bewertungsfehlern verstecken sich die Prüfer (und auch die Gerichte) hinter dem sog. Bewertungsspielraum. Zudem hatte ich das Gefühl, dass auch Gutachter, die selbst Professoren sind, die Prüfer nicht in Schwierigkeiten bringen wollen.
Bitte nicht die Dauer des Rechtsstreits unterschätzen. Ich musste Jahre warten, bis eine Entscheidung getroffen wurde.