Kind alles kaufen?
Wenn ich meiner Tochter beim einkaufen immer alles kaufe da ich nicht möchte dass sie im Laden schreit und wir wenig zeit haben, ist das schlecht für ihre Erziehung?
11 Antworten
ja, natürlich ist das schlecht für ihre Erziehung.
Ein Kind muss lernen, dass es ein "nein" gibt und es muss insbesondere lernen, dieses zu akzeptieren (am besten, wenn das "nein" mit einem triftigen Argument verstärkt wird). "Nein" begleitet uns das ganze Leben - und leider ist es meistens nicht mit Geschrei oder Getrampel abzuändern.
Du wirst du ein solches "nein" beim Einkauf sicher ohnehin nicht herumkommen, denn lass die Tochter älter werden - dann werden auch die Wünsche und Ansprüche größer - spätestens, wenn mit 17 der Führerschein für viele Tausend Euro her muss und dann am 18. Geburtstag natürlich der schicke Neuwagen - dann klappt das mit dem "Ja-Sagen" meist nicht mehr so gut.
Also - bring deiner Tochter frühzeitig ein klares "nein" und die Akzeptanz dieses Wortes bei - damit tust du ihr einfach etwas wirklich Gutes.
Ja.
Zum einen ists schlecht für deinen Geldbeutel.... denn das Geld das du hier und da in den Läden für unnötigen Kleinkram und Süßkram ausgibst, hättest du an anderer Stelle besser brauchen können (Obst, "schon wieder neue Klamotten/ Schuhe fürs Kind weil die anderen Klamotten zwar erst 2 Wochen alt sind aber schon nicht mehr passen"...).
Zum anderen gewöhnst du deinem Kind dadurch an "Ich muss nur motzig sein, einen Aufstand schieben, und schon bekomme ich die Aufmerksamkeit der Welt und alles was ich grade haben will".
Und DAS willst du als Elternteil definitiv nicht.
Dein Kind ist doch aktuell nicht mal 12 Monate alt. Das ein so kleines Kind auch mal knatschig ist, ist völlig normal. Na dann weint oder knöttert es eben mal, oder ist gefrustet weil ihr grade einkaufen seid - es ist nicht schlimm. Dort in den Läden sind haufenweise Leute unterwegs die selbst kleine Kinder oder Enkelkinder oder kleine Geschwister haben und daher wissen das das normal ist.
Selbst mit wenig Zeit und einem motzigen Kleinkind kann man einen Einkauf im Supermarkt (beispielsweise) gut überstehen.
Ja, das ist es in der Tat.
Das Kind wird sein Verhalten bis ins Erwachsenenalter immer so weiter treiben. Du lernst dem Kind, nur weil du es nicht aushalten kannst, dass das Kind rumschreit, dass es alles bekommt, was es will.
Dieser Standard wird zum Muss, auch später. Wer will das alles bezahlen?
Ja, ist es. Dass das Kind im Laden schreit passiert halt mal. Ignorieren, Krone richten, weitergehen. Das Kind bekommt trotzdem nicht den Süßkram, den es will. Wenn es den immer wieder anbringt, dann wird er ihm aus der Hand genommen, es wird kurz und eindringlich (aber ohne zu Schreien) gesagt 'Nein, das kaufen wir jetzt NICHT' und wenn das Kind meint ein Drama machen zu müssen wird es halt eben auf den Arm genommen oder in den 'Kindersitz' des Einkaufswagens gesetzt und schmollend, heulend, schreiend, jammernd durch den Laden bis zur Kasse gefahren.
Ich besteche mein Kind, auch mein 'Ich pass immer mal wieder drauf auf'-Ersatzkind nicht mit Süßkram.
Das hat die Kleine bei mir 3 mal versucht und ich bin 3 Mal nicht darauf eingegangen, beim vierten Mal hat sie mich 'gefragt' ob wir das kaufen können und es nicht einfach rausgezogen und da habe ich ihr dann erklärt, dass wir das nicht kaufen, aber wir haben zu Hause noch etwas süßes.
Gab wieder einen kleinen Wutausbruch, aber wesentlich weniger schreien und jammern. Sie hat sich auch schnell wieder beruhigt.
Das ging alles innerhalb von etwa einer Woche, am Ende der Woche als sie wieder bei der Mama (einer engen Freundin von mir) war, bekam ich eine ganz verblüffte WhatsApp Nachricht, dass die Kleine jetzt nicht mehr zu den Regalen rennt und rauszieht und wenn Mama nein sagt kein Drama mehr gemacht wird.
Kinder lernen schnell... du musst ihnen nur zeigen wer der Boss ist. Das heißt nicht, dass du grausam sein musst und auch nicht, dass du das Kind nie belohnen darfst. Ich habe durchaus auch mal was Süßes gekauft (vorausgesetzt sie hat nett gefragt), das wir dann zusammen gegessen haben, aber es gab eben auch immer Tage, an denen KEIN Süßkram im Einkaufswagen gelandet ist und damit musste sie auch klarkommen.
An manchen Tagen gibt es halt eben auch mal NICHTS.
Man muss bei sowas einen gesunden Mittelweg finden. Das ist genau wie beim Trösten. Ich bin damals (da war sie aber noch jünger) dazu übergegangen sie nicht IMMER zu trösten, wenn ihr irgendwas nicht gepasst hat und tatsächlich auch nicht immer 'schmusen anzubieten', wenn ihr irgendwas nicht in den Kram gepasst hat. Wenn sie aber WIRKLICH hingefallen war und es WIRKLICH wehgetan hat, dann wusste sie auch, dass ich da bin, sie in den Arm nehme und mich kümmere, wenn sie mit mir unterwegs ist.
Ja! Es ist schlechte Erziehung. Du siehst das Resultat doch selbst: Sie akzeptiert kein "Nein" und will ihren Willen durch Geschreie durchsetzen und erzwingen. Lasse sie in Zukunft schreien und kaufe ihr nichts. Dann lernt sie, dass das Geschreie nicht zum Erfolg führt!