Kind (3 Jahre) schreit viel

8 Antworten

Zum Teil schließe ich mich hier den anderen Meinungen an. Konsequenz ist der beste Freund der Kindererziehung!

Zu dem Beispiel mit dem morgendlichen Anziehen ist mir zunächst aufgefallen, dass deine Tochter doch erst 3 Jahre alt ist. Es ist schön, wenn Kinder früh selbstständig werden und einige fordern es auch regelrecht ein, DInge selbst zu erledigen, sobald sie es gelernt haben. Manche Kinder sind jedoch mit solchen Dingen schnell überfordert. Das endet dann in Quengeleien und Trödeleien und nicht immer sagen kleine Kinder auf direktem Wege, worum es eigentlich geht - bzw. sie wissen es auch einfach selbst nicht. Einem dreijährigen Kind würde ich persönlich noch dabei helfen, sich anzuziehen.

Ich habe einige Zeit im Kinderheim gearbeitet und musste mich morgens um 10 Kinder (im Alter von 7 bis 14 Jahren) gleichzeitig kümmern. Selbst den Siebenjährigen musste ich teilweise morgens ein wenig unter die Arme greifen. Um potentiellen Stress aus dem Weg zu gehen, haben wir abends gemeinsam die Kleidung für den nächsten Tag ausgewählt. Wenn es doch zu Turbulenzen und Weigerungen kam, musste (besonders aus Zeitgründen) auch mal ein strenger Ton angeschlagen werden. In besonders hartnäckigen Fällen wurden Konsequenzen wie z.B. Süßgkeiten- oder Fernsehverbote erteilt. Die müssen dann aber auch konsequent durchgezogen werden, damit dein Kind lernt, dass du es ernst meinst. Und in der Tat ist deine Tochter gerade in der Phase, in der sie alles mögliche austesten möchte, besonders wie weit sie bei dir gehen kann. Wenn du in Zukunft eine liebevolle, aber klare Linie fährst, sollte sich das Verhalten wieder ändern. Kinder brauchen im Alltag feste Regeln und Grenzen, um sich zurechtzufinden. Genauso wichtigt ist es aber auch, dass man altersgerechte Unterstützung leistet! Viel Erfolg!

Hallo Aljadis!

Es gibt leider solche Schreikinder, die für jeden "Pups" gleich weinen, als wenn die Welt zusammenbricht. Das ist eine Sache der Persönlichkeit. Das Kind kannst Du nicht ändern, das kann es nur selbst. Aber Du kannst etwas durch Dein Verhalten dazu beitragen, indem Du nicht für jedes Weinerchen auf das Kind eingehst, sondern es einfach ignorierst, sofern nicht wirklich etwas ernsthaftes dahintersteckt. Das musst Du natürlich abklären. Schenke Deiner Tochter mehr Aufmerksamkeit als bisher, wenn sie nicht weint.

Liebe Grüße

Prudentia

Da findet wohl –wie es sich für mich herausliest- das erste große Grenzen austesten statt. ;-) Mal vorausgesetzt, dass seitens Eures Kinderarztes alle evtl. in Frage kommenden organischen Ursachen ausgeschlossen werden konnten, die dieses Schreiverhalten hervorrufen könnten, und auch keinerlei Entwicklungsstörungen und/oder –verzögerungen vorliegen, gibt es nur EIN wirklich wirksames Mittel: Konsequenz! Das ist anstrengend, aber unumgänglich. Deine Tochter hat Dich bereits genau da, wo sie Dich hin bekommen wollte: Sie schreit und bekommt sofort Deine Aufmerksamkeit. Wenn das jetzt schon seit einem Jahr so abläuft, wird es Zeit, dieses eingefahrene Muster zu durchbrechen. ;-)

Ich greife mal die von Dir genannten Beispiele auf. Zunächst mal das morgendliche Anziehen. Deine Tochter besucht den Kindergarten, nehme ich an? Da Du ja sicher weißt, dass sie in der Lage ist sich selbständig anzuziehen, räume ihr genügend Zeit dafür ein. Weigert sie sich, lasse Dich auf keinerlei Diskussionen ein, sondern sage ihr in ganz ruhigem Ton: „Also gut. Wenn Du Dich nicht anziehen möchtest, dann bringe ich Dich gleich im Schlafanzug in den Kindergarten. Falls Du Deine Meinung änderst: hier liegen Deine Sachen.“ Und dann drehe Dich um und verlasse den Raum.

Gehe bitte davon aus, dass sie es zumindest beim ersten Mal darauf ankommen lassen wird, ob Du sie wirklich im Schlafanzug zum Kindergarten bringen würdest. Bewahre die Ruhe, wenn sie sich tatsächlich nicht angezogen hat, und führe den morgendlichen Ablauf mit dem größten Selbstverständnis ganz normal weiter wie immer. Ein bisschen vor der üblichen Zeit sagst Du ihr dann: „Also komm, wir gehen jetzt zum Kindergarten.“ Öffne die Haustüre und geh wirklich raus. Es würde mich sehr wundern, wenn sie dann nicht doch noch einen Rückzieher machen würde, und auf zügiges Umziehen pochen wird. In dem Fall solltest Du sie gewähren lassen, aber den klaren Hinweis geben, dass Du sie beim nächsten Mal tatsächlich im Schlafanzug mitnehmen wirst. – Entscheidend ist, dass Du NICHT diskutierst oder mit ihr „kämpfst“, sondern Dich ganz normal und ruhig verhältst.

Nächster Punkt: Essen! Wenn Du sicher weißt, dass sie das mag, was Du ihr anbietest, sie aber dennoch nörgelt und nicht essen möchte, sag ihr in ruhigem Ton, dass Du es schade findest, dass sie nichts essen möchte, und iss selbst in aller Seelenruhe weiter… auch, wenn es schwer fällt. Bist Du fertig, räume den Tisch ab…. auch ihren noch vollen Teller. Auch hier darfst Du noch einmal nachgeben, wenn sie später Hunger verspüren sollte, und ihr eine Kleinigkeit vor der nächsten üblichen Mahlzeit anbieten, aber auch wieder verbunden mit dem klaren Hinweis darauf, dass es beim nächsten Mal hinterher keine „Extra-Wurst“ mehr geben wird. Das gilt es dann natürlich auch konsequent umzusetzen…. in aller Ruhe und ebenfalls ohne Diskussionen. Keine Sorge! Dein Kind wird bis zur nächsten Mahlzeit nicht verhungern. ;-)

Ich kann Dir ein Buch empfehlen, das Deiner Problematik mit sehr praxistauglichen Anregungen gerecht wird, und das in Kinderpsychologen-Kreisen als die „Bibel der Kindererziehung“ gehandelt wird. Ich war nie ein Freund von Lektüre dieser Art. Aber dieses Buch ist wirklich genial geschrieben und die Tipps sind 1 : 1 umsetzbar. Der Titel: „Kinder fordern uns heraus“ von Rudolf Dreikurs , Jan-Uwe Rogge und Vicki Soltz; erschienen im Clett-Kotta-Verlag. Besorg es Dir! Es ist jeden Cent wert, den es kostet! ….. Und immer schön die Ruhe bewahren, auch wenn es brutal schwer fällt! ;-)


Goodnight  22.08.2016, 20:36

Gibt übrigens auch Erziehungskurse dazu.

0
ellasele  27.04.2014, 20:21

DH, genau so sollte man handeln!

1
Momo1965  15.10.2013, 21:22

Sorry! Schreibfehler! Der Verlag heißt Klett-Cotta. :-)

0

Das ist für diese Altersgruppe durchaus normal.

Wie reagierst Du, wenn sie heult?

Kinder in diesem Alter haben häufig noch eine geringe Frustrationstoleranz.

Da hilft nur viel Geduld.

Was meinst du mit Kleinigkeiten ? Weil sie etwas nicht haben darf ? Man sollte auf jedenfall nicht nachgeben nur weil die Kleinen mal schreien,sonst lernen sie es nie anders !


Aljadis 
Beitragsersteller
 15.10.2013, 19:54

Das letzte Geschrei war heute Abend, weil ich ihr nicht mehr erlaubt habe, schon wieder auf Toilette zu gehen. Sie geht immer, bevor sie ins Bet soll. Dann singen wir noch ein paar Lieder und ich bleibe bei ihr, bis sie schläft. Dann musste sie wieder und ich lies sie gehen. Nach einer kurzen Weile musste sie schon wieder und ich sagte ihr, dass sie nicht gehen kann, weil ich den Eindruck hatte, dass sie das Schlafen nur hinauszögern will (sie möchte Abends trotz ständig gleicher Rituale und gleicher Schlafenszeit nie schlafen gehen)

0
Aljadis 
Beitragsersteller
 15.10.2013, 19:48

Das geht früh schon los mit dem Anziehen. Sie meint, sie könne sich nicht anziehen. Es wäre zu schwer. Wenn ich ihr genug Zeit gebe, zieht sie sich dann aber trotzdem an. Das passiert so ziemlich jeden Tag und am Ende zieht sie sich trotzdem von allein an. Dann gehts weiter beim Essen - nörgelt daran herum, auch wenn es lecker ist. Dann möchte sie zu Hause nicht die Treppen hoch laufen (wir wohnen etwas weiter oben und haben keinen Lift). Mir fällt jetzt gerade nicht alles ein, aber sie weint mindestens 10 Mal am Tag über irgend etwas-

0