Kind (5 Jahre) schreibt in Spiegelschrift

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...den Hinweis, dass dieses Phänomen ein erster "Vorbote" für eine Legasthenie sein kann (nicht muss, wohlgemerkt!), den hast du hier ja schon bekommen.

Oftmals tritt dieses "spiegelverkehrte Schreiben" auch in Verbindung mit Linkshändigkeit auf; und es gibt noch ein paar andere und weitere Anzeichen.

Beobachte einfach aufmerksam, ob und was sich verändert, wenn deine Kleine in die Schule kommt. Wenn sich dann die Auffälligkeiten/Anzeichen verstärken (oder gar mehren), dann allerdings sollte man schon aktiv werden in irgendeiner Form; und nicht auf das so allseits beliebte Vertrösten mit "das kommt schon irgendwie zurecht, nur Geduld..." vertrauen. Denn eine Legathenie (die es in unterschiedlichsten Formen und Ausprägungen gibt) verschwindet eben nicht so einfach wieder von alleine...

Sondern dann braucht das Kind eine Unterstützung. Ein rechtzeitiges Agieren kann (allen Beteiligten im Übrigen) eine Menge Leid ersparen.

Wenn es also an dem sein sollte, irgendwann, und es immer wieder und vermehrt zu Problemen beim Lesen-und-Schreiben-Lernen kommt, dann müsste ein entsprechender Fachmann seinen Blick drauf werfen.

Anhand der Fehlerart (unter anderem) kann man dann ablesen, ob es sich um eine (eventuell auch abgeschwächte) Form der LRS handelt oder nicht, möglicherweise eine gezielte Förderung hilfreich wäre.

Zuständig dafür wären (neben der Schule als erstem Ansprechpartner!) Praxen für Lerntherapie; hier ist der Link zum Fachverband:

http://www.lerntherapie-fil.de/


sumsemann  10.11.2010, 16:48

Ich verstehe den Zusammenhang nicht, denn die Kinder schreiben ja bewusst und nicht aus Versehen in Spiegelschrift. Das bedeutet doch, sie wissen, wie die Buchstaben richtig aussehen müssen. Ich finde, das ist schon eine Kunst, in Spiegelschrift zu schreiben, denn ich könnte das nicht so einfach aus dem Ärmel schütteln.

mia68  10.11.2010, 16:55
@sumsemann

...sie tun das eben nicht bewusst, das ist genau der Punkt!

Ihnen ist zwar die Buchstabenform an sich einigermaßen (mehr oder weniger) vertraut - aber das Richtungsdenken (oben/unten/rechts/links) ist überhaupt gar nicht ausgeprägt!

Und so kommt es eben zu diesem oft "Gespiegeltem" oder schlicht: den verdrehten Buchstaben...

mia68  15.04.2015, 12:04
@mia68

@BloodyBear

Die Aussage hier in diesem Link halte ich für nicht sonderlich hilfreich, ehrlich gesagt - weil damit nämlich viel zu wenig differenziert wird. Viel sinnvoller ist es, das einzelne (!) Kind (in seiner Gesamtheit wiederum!) zu betrachten

Das spiegelverkehrte Schreiben muss (insbesondere, wenn es sich isoliert, quasi als "Einzelphänomen" zeigt), wie gesagt, nicht zwingend problematisch sein; aber in Kombination mit möglicherweise noch anderen Auffälligkeiten lohnt es sich schon, da mal ein bisschen genauer hinzugucken.

Mit so´nem Link wie diesem also macht man es sich bisschen sehr einfach. Und wird zu guter Letzt keinem (am wenigsten dem jeweilig betroffenen Kind) gerecht, in meinen Augen...   

Vorsicht. Ich würde dies weiter beobachten.

An und für sich ist es normal, dass Kinder den einen oder anderen Buchstaben in Spiegelschrift schreiben.

Allerdings, wenn das S plötzlich normal und alle anderen Buchstaben in Spiegelschrift stehen, so könnte dies auch ein Anzeichen einer Legastenie sein.

Man sollte folglich weiter beobachten und wenn sich solche Ereignisse wiederholen vielleicht doch einen Arzt einschalten. Legastine ist nämlich in einem Frühstadium heilbar.


KiwiKiwit 
Beitragsersteller
 31.03.2010, 12:34

Aha? Und wie kann ich das feststellen. Sie hat nämlich übrigens nicht nur die einzelnen Buchstaben in Spiegelschrift geschrieben, sondern das ganze Wort von rechts nach links (wenn man es an einen Spiegel hält, kann man es lesen, bis auf das "S" eben, das im Spiegel falsch rum ist).

Ach ja und wenn es eine Art Legasthenie sein sollte (ich sehe das eigentlich nicht als Krankheit), wie kann ich diese Eigenart dann trainieren? Mit Überkreuz-Übungen aus der Kinesiologie oder gibt es da noch andere Ansätze?

Ist ind em Alter noch normal aber sollte weiter beobachtet werden! Wenn es in der Grundschule noch nichtw eg ist KANN MUSS ABER NICHT eine Legastenie festegestellt werden! Und auch das ist keine Tragödie. Wenn man Schwierigkeiten kennt kann man damit "arbeiten"!!!

Erst mal abwarten und Tee trinken ;-)

ne das ist ganz normal das machen viele kleinen kinder,das legt sich aber wieder mit den jahren

Die Synapsen-Nervenzellen im Gehirn sind bei Kindern noch in der Entwicklung.

Bestimmte Botenstoffe werden nicht übermittelt.

Zusammenhänge erkennen bei Buchstaben zum Beispiel-

meist gibt sich das von allein im Grundschulalter.


KiwiKiwit 
Beitragsersteller
 30.03.2010, 21:31

He das ist ja interessant, weißt du welche Botenstoffe dafür verantwortlich sind, solche Zusammenhänge zu erkennen?

redgoddawn  31.03.2010, 19:34
@KiwiKiwit

D. Botenstoffe sind mir leider nicht namentlich bekannt.D. Grundlage der besonderen Fähigkeiten des Gehirns bildet die Nervenzelle. Von ihrem Zellkörper geht ein faserartiger Fortsatz aus, der sich wie eine Baumkrone verzweigen kann. Über diese Nervenfaser und seine Verzweigungen können elektrische Signale an bis zu 10 000 andere Nervenzellen ausgesandt werden. Diese Signale lassen sich mit Morsezeichen vergleichen, die Nervenfaser mit einem Telegraphendraht.Kommen die Signale an einem der vielen Faserenden an, blockiert dort ein winziger Spalt d. Übertragung auf die nachfolgende Nervenzelle.Um diese Lücke zu überwinden, gibt es spezielle Botenstoffe. Diese werden auf ein elektr. Signal hin am Faserende in den Spalt ausgeschüttet. Die Botenstoffe schwimmen durch den Spalt zur folgenden Nervenzelle + setzen sich dort an Andockstellen fest.Je nach Botenstoff und Nervenfaser wird dadurch entweder ein neues elektrisches Signal ausgelöst – oder genau das Gegenteil tritt ein:Die Boten unterdrücken eine Signalentstehung. Dieses Hervorrufen und Blockieren von Signalen durch B. steuert den Informationsfluss im gesamten Nervensystem. Folgerichtig geht im Gehirn nichts, ohne dass B. ein Wörtchen mitreden. Das gilt auch bei Lernvorgänge.

redgoddawn  31.03.2010, 19:41
@redgoddawn

Wenn man lernt, bilden sich in den beteiligten Hirnregionen zum einen neue Faserverbindungen aus.Es verbessern sich aber auch die Verbindungen von Nervenfasern zur folgenden Nervenzelle.Zum Bsp, indem mehr B. freigesetzt und bisher ungenutzte Andockstellen aktiv werden.Je intensiver ein Lernvorgang, beispielsweise durch häufige Wiederholung, desto besser läuft mit der Zeit die Überleitung von Signalen zwischen den beteiligten Nervenzellen. Man kann die Information dadurch zunehmend leichter abrufen. Umgekehrt gilt:Je länger man die ausgetretenen Pfade nicht benutzt, desto mehr "verwildern" sie, so dass man sie mühsam wieder "gängig" machen muss.Anders ausgedrückt: wer rastet, der rostet. Das Gehirn leistet mehr, als nur gehörte oder gesehene Informationen zu speichern. Bevor es dies tut, muss es erst die riesige Informationsflut, die von den Sinnen des Menschen ausgeht, filtern, bewerten und sortieren. So schützt es sich vor einer Reiz-Überflutung. Noch bis Ende der sechziger Jahre glaubte man, die beiden Großhirnhälften täten zumindest prinzipiell das Gleiche.Heute weiß man, dass sie zum Teil verschiedene Funktionen haben. Sprache und Spracherkennung etwa leistet bei den meisten Menschen bevorzugt die linke Gehirnhälfte, während die rechte Hälfte ihre Stärken i.d.R. bei der Erkennung von Mustern, Musik, Mimik oder bildhaften Zusammenhängen hat.Bei unseren Kinder ist die Verknüpfung durch Botenstoffe noch nicht vollständig gegeben.

redgoddawn  31.03.2010, 19:48
@redgoddawn

Anmerkung:mit der Verknüpfunung ist natürlich die der Hirnhälften gemeint.