Kennt jemand das Gefühl dass wenn man nach längerer Fahrt aus einem alten Mercedes Transporter, z.B. MB 207 aussteigt, leichten Seefahrergang hat?

2 Antworten

Von Experte rotesand bestätigt

Ich bin damals den "Nachfolger" gefahren.

Und, ja - nach längerer Fahrt ist man erstmal, wie besoffen gelaufen.

Auch meine Kollegen hatten bemerkt, dass der Karren schwankt.

Alle (auch ich) sind damit Schlangenlinien gefahren, weil jeder unbewusst mit dem Lenkrad das Schaukeln korrigiert hat.

Irgendwann kamen wir drauf, dass man mit Links lenken muss und den Ellenbogen gegen die Türverkleidung in der Nähe der Seitenscheibe stützen muss. Dann lenkt man nichtmehr im Zickzack. Trotzdem herrschte immer "Seegang".

Aber das war nicht alles. Die Handbremse hielt die Kiste nicht am Berg fest und wurde von Mercedes irgendwann so stark nachgestellt, bis es beim Fahren stank.

Desweiteren durfte man nicht diagonal an einem Hügel parken und die hinter Türen öffnen. Dann verzog es den Wand-Dach-Bereich und die Türen gingen nichtmehr zu.

Außerdem war der Ganghebel auf dem Getriebe montiert und ragte, wie ein riesiger P.... von Fahrzeugboden nach oben. Beim Motorstart schwang er so stark seitlich, dass er dem Fahrer meistens gegen das rechte Knie schlug.

Es war übrigens keine alte Kiste - der war niegelnagel neu vom Händler geliest.


Koschthaltnet 
Fragesteller
 23.08.2023, 19:07

Hahaha echt jetzt :)

1
dvdfan  23.08.2023, 20:05
@Koschthaltnet

Vorher gabs für uns nur VW-Busse und Transporter.

Irgendwann wurde das VW-Leasing zu teuer und es wurden Mercedes angeschafft.

Der einzige echte Vorteil bei den Mercedes war, dass sie erheblich übersichtlicher waren. Sie erinnerten an den alten kantigen LT von VW.

0
Koschthaltnet 
Fragesteller
 23.08.2023, 21:23
@dvdfan

Ich fand die Mercedes Transporter voll Scheisse. Zu hohes Leergewicht, zu geringe Zuladung. Leer schon so 2200 Kg, max. 2650 oder sowas, unmöglich einfach. Damals 1995 war es auch noch so dass man nur bis max. 2.8 Tonnen unbegrenzt schnell fahren konnte. Aber nicht mal die 2.8 Tonnen hatte das blöde Ding.

Ich geriet mit einem MB210 in eine Verkehrskontrolle, musste auf die Waage einer Mülldeponie, Ergebnis: 20.7% überladen. Un das obwohl ich den meisten Scheiß gar nicht erst eingeladen hatte. Und die Motoren ohne Turbo waren auch scheiße, die musste man total drehen damit es vorwärts ging.

Mein Chef war der größte Chaot, der fuhr immer vorwärts in die steil abschüssige Hofeinfahrt. Nach Feierabend prügelte er den MB210 mit brüllendem kaltem Motor und qualmenden Reifen rückwärts wieder hoch, die Hinterräder hatten unbeladen ja Null Grip. Wie der Motor von innen ausgesehen hat hätte ich gerne mal gewußt.

1

Vom "Bremer Transporter" kenne ich das tatsächlich, der VW T3 und T4 und auch der VW LT waren viel besser. Der Mercedes T1 wankte und wippte, der MB 100D (der kleinere Transporter ab 1988) als unmittelbarer Frontlenker war etwas besser, der Ford Transit auch.

Ich kannte aber auch Leute, denen auf der Rücksitzbank unseres Opel Senator B nach einigem Fahren ernsthaft schlecht geworden ist, weil das so eine gemütliche Sänfte war.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

dvdfan  23.08.2023, 20:09

Ich habe im Zivildienst einen LT-28 gefahren. Sogar mit niedrigem Dach.

Gleich früh schnappte ich mir den Schlüssel, damit ich nicht Toyota Lightace oder Nissan Sunny fahren musste.

Obwohl der LT sehr groß war habe ich, als Fahranfänger, die Übersichtlichkeit sehr geschätzt.

1
rotesand  23.08.2023, 20:11
@dvdfan

Geht mir genauso. Fahrerisch war der VW LT lange Zeit der Beste seiner Klasse.

Der Toyota LightAce war eine billige Gurke, noch schlechter als der grenzwertige Nissan Vanette.

1
dvdfan  23.08.2023, 20:23
@rotesand

Das einzig Gute am Lightace war, dass man die Sitzbänke hinten verschieben und umlegen konnte. Da sie ohne Wellen und Sicken waren, bekam man ein 2,30m langes ZweiPersonenBett.

Außerdem saß man auf der Vorderachse und hatte die Füße vor den Vorderrädern. Das gab ein interessantes Fahrgefühl.

Der LT hingegen hatte irrsinnig viel Platzangebot und mit seinem ReihenSechsZylinder mit 100 PS und nur 1,8 t Leergewicht ging er gut ab, bis er seine 130 km/h erreichte. Trat man im 2. Gang das Gas abrupt zu Boden überholte die Hinterachse. In meinem jugendlichem Leichtsinn habe ich einige Drifts provoziert und das ohne Kupplung schnalzen lassen.

Zum Ende hin wollte ich ihn tatsächlich kaufen und der Chef machte für mich einen echt günstigen Preis. Ich hatte schon "ja" gesagt, da hatte mein Nachfolger ihn geschrottet. (Vorfahrt missachtet)

0