Kennt ihr nervige Anti-Vegetarier?

15 Antworten

Größtenteils habe ich diese Erfahrung nicht gemacht. Allerdings treffe ich immer wieder auf Anti-Vegetarier bzw. nicht vegetarisch lebende Menschen, die sich sofort meinen rechtfertigen zu müssen, nur weil ich sage, dass ICH Vegetarierin bin und wollen mir dann versuchen zu erklären, dass sie ihr Fleisch ja nur vom Bauern vor Ort kaufen, wie toll der seine Tiere hält und der ja auch nur eine bestimmte Anzahl Tiere schlachtet, bli bla blubb.

Würde selbst auch niemals jemand belehren wollen, da der Vegetarismus eine Entscheidung war, die ich für MICH getroffen habe. Was meine Familie und Freunde machen und essen ist deren Sache. Wenn jemand etwas explizit wissen will, erkläre ich es demjenigen gerne.

Aber so richtig militante Anti-Vegetarier hab ich bis jetzt in meinem Umfeld nicht gehabt. Was nicht bedeutet, dass es das nicht gibt. Nur macht es halt keinen Sinn.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Fachschule für Ernährung

Ich habe tatsächlich die gleiche Erfahrung gemacht. Ich bin seit 2 Monaten vegan und gerade am Anfang wurde ich sogar für scheinheilig erklärt.

Ja, scheinheilig! Und ich kann heute nicht mal mehr sagen warum. Weil die Argumentation einfach so du*m war, dass ich sie direkt vergessen habe. Das nennt sich wohl Selbstschutz vor Du**heit.

Ich selbst wollte überhaupt nicht über meine Ernährung reden, dass wurde von der anderen Seite begonnen.

In dem Fall habe ich mich natürlich nicht für blöd erklären lassen, sondern habe Argumente gebracht.

Das schlimme war, dass der Gegenpart tatsächlich glaubte, ein 3€-Hühnchen würde ein gutes Leben führen. Ich muss glaube nicht sagen, wie du*m man sein muss, so etwas zu denken.

Diese Diskussion hat aber bewirkt, dass ich recht bekam ä und ich in punkto meiner Ernährung nicht mehr hinterfragt werde.

Es ist so und gut. Ich tu das für mich, weil ich es heuchlerisch finde, dass ich alles für meinen Hund und meine Katzen investiere. Da sollte ich wohl auch gefälligst an andere Tiere denken.

Aber ich es ist meine eigene Sache. Ich interessiere mich nicht für die Ernährung anderer. Und belehren schon mal gar nicht.

Es wird sicherlich auch in Zukunft immer wieder vorkommen, dass ich komisch angeschaut werde, weil ich zum Beispiel beim Grillen nur Gemüse esse. Aber für mich ist das dermaßen normal geworden, dass ich mich da nicht weiter erkläre. Sondern einfach nur ganz locker sage, dass ich dass für mich entschieden habe.

Eine der bekanntesten Anti-Veganer bzw Anti-Vegetarier ist Sv3rige oder wie er jetzt heißt Goatis. Er ist zudem rechter Verschwörungstheoretiker, der Theorien zur flachen Erde lehrt. Hier mehr zu ihm: https://youtu.be/ddPB0_m4sZg?si=MgN4WxyjnU61Uzmm

Ansonsten habe ich regelmäßig auf der Straße mit solchen Leuten zu tun. Oder im Internet, wenn man auf Gewalt aufmerksam macht & dann so Sprüche kommen wie "jetzt erstmal ein Steak".

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich habe einige Bücher dazu gelesen

Daedalus723  29.05.2024, 00:45

Der Goatis ist Flat Earther? Da muß ich was verpaßt haben. Hast Du dafür eine Quelle auf die Schnelle?

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Daedalus723  29.05.2024, 00:46
@Bodhgaya

Alles klar! Ich schau mal rein und sag Dir dann in 8 Minuten Bescheid. Können auch 10 oder 15 werden, bitte noch nicht ins Bett gehen!

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Daedalus723  29.05.2024, 00:57
@Bodhgaya

Hab mir die Reportage nun angeschaut. Danke nochmals für den Link. Aber irgendwie hatte ich es vermutet: Das mit dem Flacherdlertum wurde von den Machern der Kurzdoku behauptet, Goatis sagt es nicht selbst.

Mich interessant das, weil ich mir von dem schon eine ganze seiner englischsprachigen Videos angeschaut und nichts zum Thema Flat Earth gefunden habe. Würde mich bei einem Exzentriker wie ihm aber auch nicht wirklich wundern.

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Glaub mir, das gibt's sowohl als auch von beiden Seiten

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Bellezza0408  11.06.2024, 12:16

Richtig. Und beide Seiten sind auf ihre Weise anstrengend und penetrant.

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Es gibt ideologische Karnivoren, deren Psychologie aber gar nicht so verschieden ist wie die von Veganern, also auf Ressentiments basiert. Jedoch sind Antiveganer die Reaktion, Vegetarier waren es, die mit der Ideologisierung der Ernährung (auf Moralinbasis) begonnen hatten. Veganer haben das Ganze dann zu einer ziemlich kranken neulinken Ideologie übersteigert. Bei diesen spielt sicher auch Narzißmus (auch des passiv-aggressiven Typs) eine gewisse Rolle.

Antivegetarier gibt es heute im Grunde kaum. Ich selbst war etliche Jahre meines Lebens Vegetarier und hab so gut wie keine Anfeindungen deshalb erlebt. Antiveganer hingegen sehr wohl. Logischerweise muß dies etwas mit dem Verhalten der Veganer zu tun haben.

Allerdings nicht nur damit. Auch die permante Propaganda gegen Fleisch geht wohl nicht wenigen echten Kerlen auf den Sack. Ich will hier einmal am Beispiel zweier Galileo-Sendungen analysieren, auf welche subtile Weise diese Propaganda funktioniert. Man sollte sich allgemein klar sein: Galileo ist allgemein Framing und somit nicht nur „Infotainment“, sondern eben zugleich auch Propaganda oder „Propatainment“.

Ich vergleiche somit das unterschwellige Framing eines Berichtes über des US-amerikanischen ausschließlichen Pizza-Esser Dan:

https://www.youtube.com/watch?v=2EBnEXpXeLA

... mit dem des reinen Fleischessers Dr. Shawn Baker, ebenfalls US-Amerikaner:

https://www.youtube.com/watch?v=GatfV8kB8is

Zwar wird bei beiden Ernährungsformen – scheinbar „objektiv“ – von „fachkundigen Ärzten und Ernährungswissenschaftlern“ festgestellt, daß diese in ihrer Einseitigkeit für eine breite Masse nicht zu empfehlen seien (wo ich durchaus mitgehe), aber es gibt subtile, doch manipulativ extrem wirksame Unterschiede, die nicht jeder leicht durchschaut.

Ich will hier keine vollständige Analyse beider Reportagen vornehmen, denn diese könnten die Ausmaße einer ganzen Seminararbeit annehmen. Daher konzentriere ich mich nur auf einen einzigen, bei der Manipulation wichtigen Punkt, der aber in genau dieselbe Richtung geht, wie die anderen manipulativen Tricks, nämlich in ein positives Framing des Pizzaessers und ein eher kritisches des Karnivoren: Nämlich den Schlußsatz. Wie in einem Buch der Schlußsatz immer eine Art manipulative Konklusion darstellt und im Unterbewußten des Lesers länger hängen bleibt als die meisten anderen Sätze des Buches, so ist es auch mit dem letzten Satz einer Rede oder Reportage.

Hier also der Vergleich der Schlußsätze:

a) Pizzafreak Dan

Er selbst fragt:

"Werde ich jemals keine Lust mehr auf Pizza haben? Ich hoffe, dieser Tag kommt nie. Ohne Pizza will ich nicht leben."

b) Fleischfreak Shawn

Reporter sagt, nachdem er auf die Gefahren einer einseitigen karnivoren Diät noch einmal eindringlich hingewiesen hat:

"Doch Shawn fühlt sich gut. Die Gesundheitsrisiken ignoriert er. Ihm schmeckt es einfach zu gut."

Das Framing ist hier offensichtlich. Der Pizzafreak, der seine Ernährungsweise ja nicht aus gesundheitlichen Gründen praktiziert, sondern vielmehr persönlich-geschmacklichen, hält fest, daß dieses Nahrungsmittel für ihn einfach zum Leben dazu gehört. Leute, die in der Ernährung weniger auf Gesundheit oder gar "Moral", sondern mehr auf Geschmack achten - und das dürften wohl immer noch die meisten sein - werden also gänzlich unkritisch-positiv nachgestimmt. Die Botschaft, die bei ihnen hängen bleibt: "Man kann im Grunde auch Ungesundes essen, denn Leute wie der Dan zeigen, daß dies in der Realität oft gar nicht schlimm sein muß. Also immer rein in den Magen mit der Pizza!"

Anders beim Fleischfreak. Den "Gesundheitsrisiken" im vorletzten Satz folgt nicht einmal eine Sekunde später der Hinweis, daß Shawn das Fleisch angeblich aus geschmacklichen Gründen essen würde. Das ist aber nicht der Fall, wie die Reportage an sich auch darlegt. Vielmehr war Shawn zuvor Veganer und hat dabei gesundheitliche Probleme bekommen. Er ist also aus gesundheitlichen Gründen zum Karnivoren geworden. Diese Wahrheit also, daß karnivore Ernährung unter Umständen durchaus gesund sein kann, versucht Galileo hier unauffällig aus dem Bewußtsein wieder hinauszudrängen. Auch die reinen Geschmacksesser dürfte der Schlußsatz kaum zum Karnivorismus bekehren, denn der gute Geschmack von Fleisch wird als subjektive Eigenart von Shawn dargestellt und dies, nachdem eine knappe Sekunde zuvor noch einmal das Wort "Gesundheitsrisiken" fiel.

Ich schreibe dies nicht, weil ich selbst Werbung für Karnivorismus machen möchte, was auch absurd wäre, da ich selbst nach wie vor weitestgehend vegetarisch lebe ("flexitarisch"). Es geht mir hier ausschließlich um Manipulationsanalyse und dieser Vergleich dient mir hier als gutes Beispiel. Allerdings ist auch das Thema selbst interessant.

Daher noch ein Gedanke dazu: Mir geht es ferner nämlich auch nicht darum, den Grund, warum diese Art von "Influencing" (Propaganda) im Fernsehen gezeigt wird, moralisch zu bewerten bzw. Galileo dafür zu verurteilen. Man kann durchaus argumentieren, daß die rein karnivore Ernährung, mag sie auch für manche Menschen gesund sein, doch global gesehen insofern problematisch ist, als daß es ausschließlich mit Fleisch kaum möglich ist, eine Menschheit mit über acht Milliarden Seelen zu ernähren, zudem diese Zahl noch stetig weiter anwächst. Insofern könnte hinter der subtilen Propaganda gegen Fleisch und für Getreide (Pizza) durchaus auch ein "pia fraus" stecken, also ein "Betrug in guter Absicht", nach der Überlegung: "Man kann der Masse Mensch nicht einfach so die Wahrheit sagen, da daraus Probleme entstehen könnten, die, global und auf die Zukunft gesehen, größer sind, als ein schlechterer Gesundheitszustand der Bevölkerung."


Daedalus723  29.05.2024, 00:59

Es gibt allerdings noch weitaus gröbere Propagandasendungen gegen Fleischesser. Diese hier z. B., in deutsch-schwerem Moralintonfall gehalten (ziemlich ätzend):

https://www.youtube.com/watch?v=ddPB0_m4sZg

Die Agenda gegen das Fleischessen wird immer offenkundiger. Dennoch bekämpfe ich diese nicht wirklich, da ich ja selbst Fast-Vegetarier bin und sie, wie gesagt, auch einem durchaus edleren höheren Zweck dienen könnte. Zumindest könnte, wer weiß.

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