Kein Durchhaltevermögen/Sprunghaftigkeit?
Hi, ich bin verzweifelt und schäme mich echt für mein Verhalten, aber ich kanns einfach nicht ändern. Vielleich habt ihr Rat.
Ich schaffe es einfach nicht irgendwas durch zu halten. Sobald ich irgendwo arbeite will ich eigentlich direkt wieder weg. Aber wenn ich dann arbeitslos zuhause sitze will ich wieder arbeiten.
Ich hab keine wirklichen Freunde, weil ich nach einiger Zeit immer genug von ihnen habe. Ich ziehe ständig um, kauf mir Sachen und gebe sie dann doch wieder zurück. Kann mich schnell für etwas begeistern, aber das ist dann auch schnell vorbei.
Ich will immer soviel und wenn ich es dann habe will ich es nicht mehr. Bekomme dann Angst, Panik. Gehe einfach nicht mehr zu Arbeit, oder gehe nicht zu Verabredungen mit Freunden. Nehme ein paar Klamotten und ziehe einfach um. Auch mal 600km.
Ich will so gern alles besser machen und gehe auch zur Therapie, aber es klappt einfach nicht. Sie sagt ich kann mich nur selber ändern usw. Aber ich weiß doch nicht wie!?
Mein Leben ist, wie es momentan ist, einfach nicht Lebenswert. Aber jede andere Option scheint es mir genauso wenig zu sein =/.
2 Antworten
Was ich nun hierzu sage, mag auf den ersten Blick hart und sinnlos klingen:
Akzeptiere bitte dein eigentliches, tiefgründiges Bedürfnis nach Leere!
Dein Verhalten klingt eigentlich nach einer "klassischen Depression". Aber die Rastlosigkeit kann dir auch helfen, zur "Talsohle" vorzustoßen. Und eine klassische Psychotherapie halte ich hier eher für kontraindiziert. Auch das ganz normale Leben bietet schon viele Therapiemöglichkeiten. Es gibt Pflegeheijme, die sich über gelegentliche Besuchsdienste freuen. Manche Obdachlosen freuen sich über ganz punktuelle Kontakte.
Es wäre auch schon eine Hilfe, wenn du alle deine Erfahrungen (also auch und gerade "Schrotterfahrungen") im Tagebuch festhältst und dich immer wieder daran erinnerst, bis du irgendwann erkennst, dass vieles doch nicht so sinnlos ist wie du anfangs gemeint hast.
Du bist halt nicht 08/15. Du hast eben gewisse Ansprüche, die du nicht verleugnen solltest, sondern für sich selbst und für andere Leute möglichst klar zu formulieren.
Gleichzeitig ist es aber auch wichtig, sich von den eigenen Erwartungen zu lösen und sich gelegentlich den "Supergau" vorzustellen, dass ALLES in die Hose geht.
Lös dich von moralischen Bewertungen, an die du eigentlich sowieso nicht glaubst! (Erfolg und Misserfolg, richtig und falsch, sozial und asozial, Sinn und Unsinn, etc.).
Und du weißt bereits, dass das Leben im Grunde eine ständige Wanderschaft ist und dass im gesamten Universum eigentlich gar nichts "in Stahlbeton gegossen" ist.
So wäre es für dich auch eine sinnvolle Überlegung, aus der Gesellschaft "auszusteigen", indem du mal einige "extreme" Sachen wie Wanderzirkus oder Kloster durchprobierst. Man kann z.B. auch als franziskanischer Bettelmönch überaus glücklich werden.
Jedes "Nein" (jede Zurülckweisung von anderen Leuten) darfst du bei dieser Suche als Aufforderung und Ermunterung zum weiteren Suchen und Experimentieren verstehen.
Wie wäre es mit einem Tier denn wenn du weißt du brauchst Geld für dein Tier dann spornt dich das an. Jeder hat mal keine lust arbeiten zu gehen aber das ist einfach nur faulheit. Vielleicht suchst du dir auch die falschen Jobs und Freunde aus sodass du nach gewisser Zeit keine Lust mehr hast. Deine Therapeutin hat recht nur du kannst es ändern und nur du weißt im inneren wie es am leichtesten geht. Doch wenn du dir selbst im Weg stehst kann dir keiner helfen.