Tipps selbstbewusster/geselliger werden?

5 Antworten

Hallo!

Wie du bereits sagtest: Du solltest idealerweise eine Psychotherapie in Anspruch nehmen, denn da werden die Ursprünge dieser Angst erforscht und behandelt.

Des Weiteren wäre es empfehlenswert, mit einem Psychiater zu sprechen. Dieser Facharzt kann dir Notfall-Medikamente wie Benzodiazepine (Diazepam, Lorazepam, Clonazepam usw.) verschreiben, wenn die Ängste zu groß werden oder wenn du möglicherweise sogar Panikattacken entwickelst.

Diese Medikamente sind extrem angstlösend und wirken stark enthemmend (viel stärker als Alkohol). Sie wirken meistens innerhalb von 15 Minuten sind ideal für schwierige Stresssituationen, die einen stark belasten. Allerdings muss man die Einnahme gut mit dem Arzt absprechen, da Benzodiazepine bei übermäßigem Gebrauch stark abhängig machen können.

Des Weiteren kann dir ein Facharzt langfristige angstlösende Medikamente verschreiben, die nicht süchtig machen wie z.B. Antidepressiva (Sertralin, Citalopram, Fluoxetin usw.). Diese Medikamente brauchen zwar einige Wochen, bis sie ihre volle Wirkung entfalten, aber dafür wirken sie dauerhaft angstlösend.

Am allerbesten ist bei starken Ängsten immer eine Kombination aus Psychotherapie und Medikation, damit sowohl die akuten Symptome als auch die Wurzel des Problems gleichzeitig effektiv behandelt werden.

Bis dahin könntest du dich mit grundlegenden Strategien zur Steigerung des Selbstbewusstseins und zur Verbesserung der zwischenmenschlichen Kommunikationsfähigkeit befassen:

  • Zuhause sehr viel reden zur Gewöhnung
  • Regelmäßiger sozialer Kontakt
  • Nicht nachdenken, sehr spontan ansprechen
  • Themen ansprechen, die dich begeistern
  • Zufällige Komplimente machen
  • Situation und Nervosität rationalisieren (gleichgültig sein, "ist doch egal")
  • Viele Fragen stellen, damit das Gegenüber das Sprechen übernimmt
  • Viele Reaktionen verwenden (Was? Wirklich? Wow! Okay. Verstehe.)
  • Standardfrage anwenden: "Und, wie geht's dir so?" od. "Was tut sich bei dir so?"

Wenn du dich mit diesen Strategien einfach ein bisschen ausprobierst und experimentierst, kann dir das auch schon sehr weiterhelfen, damit du einfach ein besseres Gefühl für Interaktionen bekommst und mit sozialen Situationen einfach ein bisschen lockerer und unbedachter umgehen kannst.

Wichtig ist, dass du immer wieder versuchst, dir zu sagen, dass es höchst unwahrscheinlich ist, dass du abgelehnt wirst, wenn du nicht mit jemandem verfeindet bist. Und selbst wenn, könnte es dir völlig egal sein, denn dann befasst du dich eben mit anderen Leuten, dir gerne mit dir plaudern.

Ich hoffe, ich konnte dir damit bis zu deiner Therapie ein bisschen weiterhelfen.

Liebe Grüße


Inkognito-Nutzer   22.08.2024, 15:28

Danke dir für deine Antwort. Weisst du zufällig ob angstlösende Medikamente wie z. B sertralin den Ausdauersport beeinflussen? Ich trainiere für den Ironman und es wäre fatal wenn die antidepressivas mich einschränken würden.

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Selbstbewusstsein kommt nicht von heute auf morgen, wenn man sehr unsicher ist, oder schlechte Erfahrungen gemacht hat, mit sich selbst unzufrieden ist, so sinkt das Selbstbewusstsein.

In jungen Jahren ist es oft so dass man sehr an sich Zweifel, körperlich unzufrieden ist, und mit Ende der Pubertät mit 20 Jahren egalisiert sich alles und es stellt sich dann auch mehr Zufriedenheit ein.

In dem Moment, wo du dich selber hübscher findest, indem du dir jetzt im Sale ein paar neue Sachen zulegst, eine tolle Frisur schneiden lässt, das Beste aus dir machst, deine Schokoladenseiten betonst, bisschen dezenten Lipgloss aufträgst, etwas Schmuck als Accessoire trägst, wirst du dich wohler fühlen, und das strahlst du dann auch aus.

Das sind allerdings nur die Äußerlichkeiten, innerlich dauert es, bis man etwas Lebenserfahrung gesammelt hat, und darauf bauen kann, dass man nicht verlassen wird von Freunden, wenn man mal einen Fehler macht.

Auch muss man lernen, zu seiner Meinung zu stehen, auch wenn sie anders ist, als die der anderen.

Es ist auch ein bisschen Übungssache, du kannst ja mal anfangen, mit kleinen Sätzen in der Pause dich am Gespräch zu beteiligen.

Wenn du eine Therapie machst, wird es dir wahrscheinlich viel leichter fallen, denn du bekommst Tipps an die Hand quasi eine Verhaltenstherapie.

Alles Gute auf deinem Weg.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Es ist super, dass du daran arbeiten willst! Fang klein an: Setz dir das Ziel, in jeder Pause etwas zu sagen, auch wenn es nur eine kurze Bemerkung ist. Versuch, dich nicht zu sehr darauf zu konzentrieren, was andere denken – die meisten sind mit ihren eigenen Gedanken beschäftigt. Atemübungen können helfen, dich zu beruhigen, bevor du dich in Gespräche einbringst. Auch wenn du nur gut zuhörst und gelegentlich eine Frage stellst, bist du schon Teil des Gesprächs. Sei geduldig mit dir selbst, jeder kleine Fortschritt zählt.

Aus der Komfortzone gehen, kleine Challenges für einen selbst machen. Ich war auch mal schüchtern aber nun rede ich neue Leute im Fitnessstudio einfach an ohne darüber nachzudenken, es gibt Zeiten da zieht man sich zurück aber wenn man langfristig an sich arbeitet, dann merkt man auch das die Situation gar nicht so schlimm ist wie man sie sich selbst ausdenkt, wenn du es einfach mal tust, wirst du merken, dass es gar nicht so schlimm ist.

Das ist eine Frage, die hier täglich gestellt wird, seitdem es GuteFrage gibt. Und die Antwort ist immer dieselbe: Du musst raus aus deiner Komfortzone und dich dem stellen, wo vor du Angst hast. Das ist natürlich leichter gesagt als getan, aber das ist immer die Lösung für solche Probleme.