Kassenzulassung Therapeuten?

2 Antworten

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Das ist eine "gute Frage" mit nicht so einfachen Antworten. Ich versuche es, kurz und einfach zu erklären:

Die Krankenkassen behaupten einfach, dass es genug Psychotherapeuten gibt und die Kassenärztlichen Vereinigungen berechnen den sogenannten "Bedarf" auf eine Weise, dass die allermeisten Bezirke in Deutschland angebllich "überversorgt" sind.

Hintergrund ist, dass es seit Jahrzehnten eine Konkurrenz zwischen Ärzten und Psychologen gibt und die Ärzte es viele Jahre geschafft hatten, dass Psychologische Psychotherapeuten nicht über die Krankenkassen abrechnen durften. Das hat sich dann 1999 geändert. Die "Bedarfszahlen" von damals (als es noch recht wenige Psychotherapeuten gab) wurden dann aber einfach als "Bedarf" festgelegt und nie entscheidend geändert.

Letztlich geht es also um Fragen von Macht und Einfluss. Psychotherapeuten haben einfach keine so gute Lobby in den Institutionen (und dem Gesundheitsministerium) wie Ärzte.

So wird dann einfach behauptet, es gebe genug Plätze, obwohl jeder, der einen Therapeuten sucht, sehr schnell merkt, dass das nicht stimmt.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Seit 30 Jahren Psychol. Psychotherapeut in eigener Praxis

Apokalipstic605 
Beitragsersteller
 18.06.2024, 20:41

Das ist doch überall Thema wie lange es dauert, auf einen Termin zu warten etc, das muss doch mal zu den entsprechenden Stellen durchgesickert sein? Ich glaube ich schreibe mal eine Mail an Lauterbach...

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TRichter1956  21.06.2024, 20:31
@Apokalipstic605

Natürlich wissen das die entsprechenden Stellen, aber es ist eine politische Entscheidung, das nicht ändern zu wollen. Trotzdem ist es natürlich gut, wenn möglichst viele Leute sich beschweren - also: gerne Deine Mail an Lauterbach!

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TRichter1956  18.06.2024, 20:39

Und noch ein Satz zu den Kosten: Psychotherapie ist als Behandlung viel effektiver und auch noch billiger als Psychopharmaka. Die Krankenkassen würden also eher Geld sparen, wenn mehr Therapeuten zugelassen würden - aber wie gesagt, darum geht es nicht wirklich.

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Weil sich keiner ernsthaft für die Gesundheit des Volkes interessiert.

Bzw. wer soll der dubiose "man" sein, der etwas ändern könnte?

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Selbsternannter Experte und Coach für heilsame Kommunikation

Apokalipstic605 
Beitragsersteller
 18.06.2024, 20:42

Die halt den Bedarf festlegen, die Krankenkassen nehme ich an

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