Psychologische Sprechstunde trotz laufender Therapie möglich?
Ich komme in meiner langzeittherapie (systemisch) nicht voran. Ich habe nur den Antrag auf Langzeit gestellt weil ich so instabil war das ich mir zu dem Zeitpunkt keine Wartezeit leisten konnte. Ich möchte mich nun lieber nach tiefenpsychologen umschauen. Ich weiß das es möglich ist zu wechseln aber ich stelle mir die Frage ob das erstgespräche bzw die psychologische Sprechstunde um den Therapeuten mal kennenzulernen( nicht die probatorik) von der Krankenkasse übernommen wird oder nicht weil ich gerade ja in Therapie bin. Aber ich kann mich ja schlecht für einen neuen therapeuten entscheiden mit dem ich noch nie gesprochen habe. Hat dazu jemand Quellen oder Infos oder Erfahrungen?
3 Antworten
Ja, so ganz einfach ist das nicht. Wenn Du einen Therapeutenwechsel machen möchtest und bei derselben Therapieform bleibst, also systemisch, dann kannst Du nur die noch nicht "verbrauchten" Stunden mitnehmen. Du darfst jedoch - das als direkte Antwort auf Deine Frage - wieder drei Sprechstunden bei einem anderen Therapeuten machen, auch während einer laufenden Psychotherapie.
Du solltest jedoch erst mit Deinem aktuellen Therapeuten sprechen und versuchen, eine positive Veränderung in der laufenden Therapie zu erreichen.
Schwierig wird es, wenn Du einen Verfahrenswechsel, z.B. zu TP machen möchtest. Das gilt dann als Therapie-Neuantrag. Dafür gilt jedoch die 2-Jahresfrist und Du müsstest dann einen Therapeuten finden, der nicht nur einen Platz für Dich hat, sondern auch noch bereit ist, sofort einen Bericht an den Gutachter zu schreiben.
Mal von der rechtlichen Regelung abgesehen:
Bitte das erst mit deinem Psychotherapeuten besprechen.
Zweitens: was sollte grundsätzlich in einer tiefenpsychologisch-fundierten Psychotherapie (TP) anders laufen? Beide (systemisch und TP) fokussieren auf einen aktuellen Konflikt und gehen beide von einer Symptomverursachung in Beziehungskontexten aus.
Insofern wäre nochmal von dir genau zu prüfen, wie du in einer Psychotherapie arbeiten möchtest. Das schließt insbes. ein, dass du dir Gedanken machst, wie du dich besser und anders in einen psychotherapeutischen Prozess einbringen kannst, um mehr davon zu profitieren. Das gilt ganz besonders zunächst für die laufende Psychotherapie.
Nein, frage bei der Krankenkasse zwecks Kostenuebernahme und Wechsel der Therapieform.
Gehe in eine Selbsthilfegruppe zu Horizonterweiterung.
Als Selbstzahler hast du eventuell weniger Wartezeit und mehr Therapeutenwahl.