Kant lesen. Aber womit anfangen?

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Grundlegung zur Metaphysik der Sitten

Hat mir jedenfalls den Zugang eröffnet

Das berühmteste ist sicher Kritik der reinen Vernunft. Das ist aber ohne Begleitliteratur nur sehr schwer zu verstehen. Lies vielleicht zur Einführung/Begleitung das hier: Otfried Höffe,Immanuel Kant

Sind zwar zum Teil gute Antworten, nur total gegensätzlich. Hab mich nun doch entschieden nicht mit Kant anzufangen, da er im Vergleich mit anderen schwierig zu verstehen zu sein scheint. Lese stat dessen erst Platons "Der Staat". Vieleicht beschäftige ich mich dann erst mit Decartes. Dann sollte mir Kant leichter fallen. Halt mich dann an den Rat Kants "Grundlegung zur Metaphysik der Sitten" zu lesen. Zum Tipp "Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung?": Hab ich schon gelesen, ist leicht zu verstehen, ist aber ehr ne Begründung oder Einleitung dazu, was sein Werk enthält, hat selbst wenig Inhalt, der über mein Vorwissen Kant bezüglich hinaus geht.

"eklatant, Herr Kant!" kann ich Dir empfehlen. Das Buch nimmt Kants System voll auf die Hörner. Zumindest wenn Du Kant nicht auf Anhieb verstehen wirst - und wer kann das schon - zeigt Dir jenes Buch in kurzen, scharfen Gedankengängen, warum man Kant eigentlich unmöglich verstehen kann! "Grundprobleme der Erkenntnistheorie" G. Gabriel, ist eine recht objektive allgemeine Einführung, auch wenn sie Kant nicht sonderlich ausführlich behandelt. Bevor man an Kant geht, sollte man einiges über Descartes, Locke, Berkeley und Hume gelesen haben. Bei moderneren Werken - Wittgenstein, Frege, Heideger, usw. ist zu beachten, dass im Grunde nach Kant die Philosophie sich nicht mehr weiter entwickelt, sondern eher in sprachanalytische und logische Argumentationen verfällt, die oft kaum noch mit "echter" Erkenntnistheorie etwas zu tun hat. Vielleicht sollte man mit Platos "Staat" beginnen, keinesfalls aber mit Russel und Co. noch viel weniger mit einem der zahllosen amerikanischen Pragmatisten.

Fang mit dem Essay "Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung?" an. Er ist interessant und sogar auch interessant und verständlich geschrieben. Mit der Zeit und dem Alter wurde seine Wortwahl und Formulierungen immer... na ja, du weißt schon ;-)

Den Essay kann man übrigens auch online lesen.