Kann Radiologe Diagnose stellen?
Hallo,
Radiologe hat Kopf MRT auf 30sek angeschaut und hat gesagt das MRT ist unauffällig. Kann er da was übersehen haben, weil er es so schnell angeschaut hat? Der Neurologe hat sich die Bilder danach auch nicht weiter angeschaut.
9 Antworten
Eine komplette Sichtung braucht länger als 30 Sekunden. Wenn man allerdings einen bestimmten Bereich - z.B. den Thalamus - auf Verdacht hin untersucht, kann man schnell einen Rückschluss bilden.
Es kommt eben darauf an, was aus welchem Grund untersucht wird.
In dem Moment, wo ein MRT mit dem Patienten besprochen wird, gibt es bereits eine geschriebene Diagnose. Diese wird nicht im Beisein des Patienten gefertigt und das dauert eindeutig länger als 30 Sekunden.
Es kommt übrigens auch sehr darauf an, was gesucht wird.
Es waren Mrt Bilder auf Papiervorlage da in dem Moment der Computer nicht gegangen ist. Und wie ich ihm die Bilder gegeben habe hat er es sich in beisein von mir angeguckt.
Ein MRT lässt sich nicht wirklich drucken ... Einzelne Bilder, ja. Aber mehr schlecht als recht.
Natürlich kann man eine komplette MRT-Untersuchung ausdrucken, es ist nur nicht sehr sinnvoll weil es je nach Fragestellung bzw. Region zwischen 80 und 500 Bilder sein können, was dann noch einige Ausdrucke sein können.
Ein weiterer Nachteil ist daß man ein ausgedrucktes Bild nicht mehr in Kontrast und Helligkeit verändern kann.
Leider gibt es aber viele Überweiser die, da sie in ihren wertvollen PCs keine Fremd-CDs antun wollen und vor allem nicht die Zeit haben die CD einzulesen, verlangen daß eine solche Untersuchung ausgedruckt wird.
Hallo,
zu den 30 sek kommt noch die Zeit hinzu, welche du gelegen hast, und währenddessen das MRT auf den Monitoren verfolgt wurde.
Liebe Grüße Rodium
Ein Radiologe geht nach der Fragestellung und schaut sich primär die Sequenz an die diese Fragestellung am besten beantwortet und dazu jene die einen Überblick über den ganzen Kopf bietet.
Sind diese unauffällig kann sich der Radiologe später in Ruhe der gesamten Bilderflut widmen. Ansonsten wird der Patient warten gelassen oder macht sich schon mal auf den Weg zum Überweiser während der vollständige Befund gefaxt wird.
Kein Radiologe der ein bisschen was auf sich hält wird sich nur 30 Sekunden mit einer Untersuchung beschäftigen.
Als erfahrener Arzt hat man irgendwann einen Blick für sowas, 30 Sekunden sind da gar nicht ungewöhnlich, um ein MRT kurz zu scannen.
Aber jeder Arzt ist auch nur ein Mensch, und Menschen machen Fehler. Natürlich kann er was übersehen haben - das kann allerdings auch bei einer Betrachtungsdauer von einer Stunde passieren 😅
Wenn du Zweifel an der (fehlenden) Diagnose hast, kannst du ja eine Zweitmeinung einholen.
Wobei das auch nicht immer zutrifft. Je nachdem, in welches KH man geht und wie viel Pech man mit der Patientensituation dort hat, schaut sich der Arzt da auch manchmal die Ergebnisse gemeinsam mit dem Patienten zum ersten Mal an. Ist mir selbst schon ein paar Mal passiert 😅 Allerdings nie mit irgendwas am Kopf, da dürfte in aller Regel schon nochmal anders priorisieren werden.