Kann Moral nur durch Gott erklärt werden oder mit etwas was gutes möchte?

4 Antworten

Bevor ich deine Frage beantworte musst du verstehen, dass der Mensch von Grund an ein Heuchler ist. Keinen Menschen töten, aber auf eine Ameise treten. Ist das Leben einer Ameise weniger wert als die eines Menschen? Ein Mensch ist ein Lebewesen. Eine Ameise ist ebenso ein Lebewesen. Wir beide verfügen über ein Bewusstsein. Bei der Ameise zwar nicht ausgeprägt, aber sie kann handeln und logische Entscheidungen treffen. Demnach dürfte man theoretisch kein Lebewesen töten, wenn man der Ansicht ist, dass Töten unmoralisch sei.

Jedenfalls bin ich der Ansicht, dass Moral als Wertesystem göttlich objektiv-übergeordnet festgeschrieben sein muss, da der Mensch als Solches viel zu primitiv ist, um zu entscheiden, was moralisch in Ordnung ist oder nicht.

Unser heutiges Strafrechtssystem ist fundamental in einigen essenziellen Punkten wie dem Stehlen, Morden etc., auf kirchliche bzw. göttliche Lehre zurückzuführen. Sowie überall auf der Welt. Moralische/Philosophische Werte haben ihren Ursprung tatsächlich stark in religiösen Lehren.


SakiVibe 
Beitragsersteller
 24.08.2024, 02:14

Genau so sehe ich das auch... Eine Ameise nützt uns nicht direkt, aber wir versuchen nicht draufzutreten... Da muss etwas sein, was übergeordnet das festgeschrieben hat(wie du es sagst) 🙏👍

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Hallo,

wie du selbst schon festgestellt hast, bringt es Vorteile, wenn man nicht unterschiedslos alles umbringt, was einem über den Weg läuft:

Gemeinschaften, soziale Strukturen können sich nur dann herausbilden, wenn das einzelne Individuum sich darin einigermaßen sicher fühlen kann. Wenn aber der Aufbau einer solchen Gemeinschaft gelingt, dann kann diese viel leistungsfähiger als das Individuum sein, was diesem auch wieder nützt. Zu groß darf eine solche Gemeinschaft aber auch nicht werden, sonst wird es vielleicht schwierig, von knappen Ressourcen genug für alle heranzuschaffen.

Um dieselben Ressourcen konkurrieren vielleicht Nachbargemeinschaften. Sie könnten also so etwas sein, was du als "Feinde" bezeichnest. Wie geht man mit solchen "Feinden" am erfolgreichsten um? Sicher nicht, indem man ausschließlich auf kräftezehrende Aggression setzt und damit umso heftigere Gegenaggression hervorruft. Eine solche Gemeinschaft wäre nur noch mit Kämpfen beschäftigt und kätte gar keine Zeit mehr, die Ressourcen zu besorgen, um die es ja eigentlich ging. Eine Gemeinschaft, die da weniger auf Kampf als auf Koexistenz setzt, überlebt da oftmals länger.

Was nützt es einen Jäger und Sammler, jedes Kleintier, das er erwischen kann, zu zertreten, töten, auch wenn es ihm gar keinen Nutzen bringt? Er verschwendet dafür sehr viel Energie, er wird keine Beobachtungen über das Verhalten von Tieren sammeln, die sich nicht in einer unmittelbaren Bedrohungssituation befinden,... kurz: er hat nur Nachteile gegenüber einem, der das nicht tut.

Das sind für mich ein paar wenige der Bedingungen, unter denen sich bei unseren Vorfahren über lange, lange Zeit Verhaltensregeln herausgebildet haben, deren Befolgung auf lange Sicht Vorteile hat. Es ist ja gerade einer der Vorteile sozial lebender Arten, dass sie Verhaltensweisen weitergeben können, deren Vorteile das Einzelindividuum in der Momentaufnahme der Einzelsituation gar nicht erkennen kann. Heute nennen wir diese bewährten, tradierten Verhaltensweisen Moral.

Ohne Gott würde es keine Moral geben. Warum sollte man einen Menschen nicht töten? Weil es ihm schadet. Warum sollte man ihm nicht schaden? Wenn er nutzlos ist Warum sollte man ihn leben lassen usw... Man kann es ohne Gott eigentlich nicht erklären.


Loro123q  24.08.2024, 10:22

Ohne Gott würde es keine Moral geben. Also gibt es keine Moral?

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HuiPeng  24.08.2024, 04:45

Es gibt kein Gott.

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Also erstmal, du stellst hier im Bereich Wissenschaft eine Frage zu Gott. Merkste selbst oder

Moral kann jeder für sich selbst definieren. In der Theorie haben wir da eine ganz gute Definition im Grundgesetz und in den Menschenrechten, allerdings müsste man sich jetzt halt noch so ein bisschen daran halten.

Aber irgendeinen Gott oder ein anderes höheres Fantasiewesen hat damit wirklich nix zu tun.

Und Wissenschaft verabschiedet sich immer da, wo Gott etc anfängt.


SakiVibe 
Beitragsersteller
 24.08.2024, 10:51

Themenbereich ist gut getroffen. Es geht um die Wissenschaft der Moral und die Evolution. Gott ist ein Mitspieler,der in Betracht gezogen wird. Das Thema ist gut getroffen.

Woher kommt aber die Moral? Welchen nutze hat sie und wieso sollte diese uns gegenben worden sein?

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Loro123q  24.08.2024, 10:58
@SakiVibe

Nein, absolut nicht. Sobald man von Gott spricht, einem Fantasiewesen, welches wissenschaftlich keinerlei Belege in irgendeiner Form hat, hat man sich eben von jeglicher Wissenschaftlichkeit entfernt.

Man kann gerne an sowas glauben, mir egal, aber da von Wissenschaft zu sprechen ist einfach frech

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SakiVibe 
Beitragsersteller
 24.08.2024, 11:02
@Loro123q

Die Wissenschaft kann Gott nicht erfassen, weil er nicht hier ist.

Das ist ein glaube und wir sind viel zu klein und dumm, um diese Dimension uns vorstellen zu können. Du verstehst immer noch nicht den Punkt. Ich Versuche beide Punkte einzubringen. Wenn ich nur gläubige Frage, dann sind die Antworten klar.

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SakiVibe 
Beitragsersteller
 24.08.2024, 11:06
@Loro123q

Die Definition von wissenschaft ist laut Google: ,,menschliche Tätigkeit mit dem Ziel, begründetes, überprüfbares, irrtumsfreies, nachvollziehbares Wissen zu produzieren und auch infrage zu stellen"

und genau das ist das Thema hier. Woher kommt Moral. Gibt es wissenschaftliche Belege oder kann man Gott mit einbeziehen. Ganz neutral an Menschen gerichtet, die nicht direkt was mit dem Glaube zutun haben :)

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