Kann mir jemand bei dieser Erörterung in Religion helfen?

1 Antwort

Für mich ist das ein interessanter Text, weil ich (als Buddhist) darin Elemente der buddhistischen Lehre erkenne.
Deine Aufgabe, die Konsequenzen zu erörtern, beziehe ich auf den letzten Abschnitt des Textes. Siehst du das auch so?
Du verstehst also nicht so wirklich, worum es da geht. Ich glaube, das ist dein eigentliches Problem. Denn wenn du es verstanden hast, wird dir die Aufgabe leicht fallen. Deshalb versuche ich mal, dir den Text verständlicher zu machen.
Mir fällt ein Vergleich aus der Biologie ein. Ein Biologielehrer sagte mir mal, dass für einen Greifvogel (Falke, Bussard?) eine Maus auf einem Feld knallrot aussieht. Das muss so sein, weil der Greifvogel sich von Mäusen ernährt, und wenn er sie so sehen würde wie wir Menschen (grau) würde er verhungern, weil er Mäuse von da oben nicht erkennen könnte.
Ist das auch für dich ein anschauliches Beispiel dafür, dass sich jeder seine eigene Wirklichkeit erschafft? Es lässt sich auch auf verschiedene Menschen übertragen. Nicht jeder Mensch nimmt ein und dieselbe Sache auf die gleiche Weise wahr. Für Putins Gehirn ist sein Krieg gerechtfertigt und eine gute Sache. Andere Menschen nehmen die selbe Sache (den Krieg) aber anders wahr, sie fühlen anders und haben andere Gedanken dazu. Was ist denn nun die wirkliche Wirklichkeit? Putins Sichtweise oder meine? Ist eine Maus grau oder rot? Oder noch ganz anders? Die moderne Physik lehrt, dass es Farben in Wirklichkeit gar nicht gibt. Sie sind eine Illusion unseres Gehirns, das uns aus elektromagnetischer Strahlung unterschiedlicher Wellenlänge bunte Farben vorgaukelt, damit wir uns in der Welt besser orientieren können. Aber die Farben bilden nicht die Wirklichkeit ab. Die Quantenphysik geht noch einen Schritt weiter. Sie besagt, Licht kann sowohl Welle als auch Teilchen sein, je nachdem wie man die Strahlung untersucht. Was ist das was wir als Farbe wahrnehmen denn nun wirklich? Wir werden es wahrscheinlich nie wissen.
Verstehst du nun das erste Blatt des Textes besser, wo steht, dass wir die wirkliche Wirklichkeit (wenn es die überhaupt gibt) wohl nie ergründen können?
In 2 Sätzen ausgedrückt: Wahrnehmung entsteht in den Köpfen des Beobachters. Unsere Wahrnehmung ist immer eine Interpretation unserer Sinneseindrücke, oder wie Watzlawick schrieb, wir sind die Konstrukteure unserer eigenen Wirklichkeit.
Hat's geholfen?