Kann man sich wirklich etwas "einreden"?
Also einen Gedanken wider besseres Wissen annehmen und später uneingeschränkt für wahr halten?
7 Antworten
Ja, durchaus. Nennt sich autosuggestion. Nur das Problem ist, dass der Glaubenssatz, den du dir einzureden versuchst, dann auf wackeligen Füßen steht und nicht stichfest ist. Ohne Referenzen wirst du den Glauben nur schwer in dir verankern
Ich weiß was du meinst. Durch Fantasie kann man seine Erfahrungen modellieren und sogar neue konstruieren, die es nicht gibt. Alles eine Frage der Beharrlichkeit
Das macht unser Gehirn ständig. Wir können nur leben mit Sicherheiten - mit Gewohnheiten, die sich aber ändern können - müssen.
Sokrates erklärte das als Erster ganz kurz und bündig: "Ich weiß, dass ich nichts weiß." Es bedeutet einfach, dass es feststeht, dass sich Wissen immer ändert, dass man über etwas Bestimmtes nichts weiß, nachfragt, absichtlich gezielt (sokratische Hebammenkunst), um etwas zu erkennen und dann zu wissen, was man später wiederum hinterfragt, um weiteres oder anderes Wissen zu erlangen < Grundlage der Wissenschaftstheorie (Deduktion, Induktion, Falsifizierung usw.).
Banales Beispiel zu deiner Frage:
Wir wissen seit kurzer Zeit - erst seit einigen menschlichen Generationen -, dass sich die Erde um die Sonne bewegt und nicht andersherum, was uns jedoch die Wahrnehmung unserer Augen sagt. Trotzdem gibt es tausende Menschen auf der Erde, die das Letztere für wahr halten, die nichts wissen oder, wenn sie es wissen, dieses Wissen nicht glauben, weil sie persönlich es nicht verstehen - können oder nicht annehmen wollen.
Dies Verhalten ist zu unterschiedlichsten Themen unser lebenslanger Alltag!
Ja natürlich, kann man sich Dinge einreden und einbilden. Dies kann man im medizinischen Sinn mit dem Placebo Effekt begründen, welcher beschreibt das die heilende Wirkung eines Medikaments, das keinen Wirkstoff enthält, wegen der Psyche und der Einbildung doch wirkt.
Na klar. Es gibt Menschen, die perfekt sind im selbstbelügen. Bei ihnen ist die Vernunft vom Dach gefallen. Erst wenn sie dann richtig viel leiden müssen, schreien sie: "Hilfe!"
Absolut. Erlebt man im politisch aktiven Umfeld iwie oft genug mittlerweile. Kenn ich aber auch ausm psychosozialen Bereich. Beziehungsweise plötzlich auftretende Verdrängungsmechanismen, die teilweise in den Hardcore Bereich gehen.
Referenzen findet man dann für sich selbst schon genug und dichtet sich das in seinem Kopf dann entsprechend zurecht. Das ist ja der Trick dabei.