Kann man mit pflanzenöl tanken?

8 Antworten

Wenn ja wieso machts nicht jeder?

Weil das eine Straftat der Steuerhinterziehung ist. Jedes Öl, das in Fahrzeuge zum Antrieb gekippt wird, unterliegt der Mineralölsteuer.


blackhaya  09.03.2022, 21:08

so ein Unsinn, es ist nicht verboten Frittenfett in den Tank zu kippen.

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Hamburger02  09.03.2022, 21:17
@blackhaya

Gemäß §2, Satz 4 Energiesteuergesetz ist für die Steuer nicht die Art oder Herkunft entscheidend, sondern ausschließlich die Verwendung als Heizstoff oder Kraftstoff. Alles was als Kraftstoff verwendet wird, unterliegt auch den Sätzen für Kraftstoff.

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Salue

Die Aussage ist richtig, wenn Du einen Diesel mit einer Reiheneinspritzpumpe hast. Solche einfachen Diesel gab es noch bis Mitte der 1980er Jahre. Die Busse und die Nachzahlung sind dann aber sehr hoch, wenn Du erwischt wirst.

Der kleine Haken dabei, Bio-Sprit ist gar nicht nett zu den Dichtungen. Mit der Zeit wird eine komplette Revision der Einspritzpumpe nötig.

Besser geht es mit Heizöl. Da muss man aber Mittel im Winter dazugeben sonst verstopft es alle Leitungen. Allerdings, seit der Einführung von Hochdruckeinspritzungen und Patikelfiltern ist auch das vorbei.

Bei einem modernen Motor kannst Du einen Teil des Tankes fahren und das Auto verursacht keine Dieselkosten mehr. Es ist alles hin was teuer ist.

Tellensohn


Schurschi1510  09.03.2022, 22:53

Solche Fahrzeuge gibt es sogar noch bis ins 21. Jahrhundert.

Den Golf 4 gab es als 1.6l TDI mit dem Motorcode ALH. Bei dem Fahrzeug ist eine Verteilereinspritzpumpe verbaut.

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Tellensohn  10.03.2022, 11:42
@Schurschi1510

Verteilerpumpen werdern durch den Kraftstoff geschmiert. Das geht mit Heizöl Leicht, nicht aber mit Bioölen. Da frisst die Pumpe früher oder später an.

Bioöle bedingen eine Schmierung durch den Motor-Oelkreislauf. Das ist nur bei alten Reiheneinspritzpumpen der Fall.

Tellensohn

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Schurschi1510  10.03.2022, 16:51
@Tellensohn

Komisch, bei den Verteilereinspritzpumpen vom Golf 1 ist das auch kein Thema. Ich hatte nie Probleme damit. Lediglich die Stockdüßeneinsätze musste ich tauschen, da die normalen zu feine Kanäle haben.

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Das ist ein alter Hut,

nennt sich BIODIESEL und besteht in Deutschland aus Rapsöl. Wird bis zu 7 Prozent dem normalen Diesel beigemischt.

Warum es nicht jededr macht? Ganz einfach, weil Frittenfett eben doch nicht so billig war und bei Aldi ist das maximale was man kaufen kann 5-10 Flaschen pro Einkauf, also ganz bestimmt nicht genug um den TAnk voll zu machen.

Erst mal weil Steuerhinterziehung und damit verboten ist, da für Fahrzeug-Kraftstoffe Steuern bezahlt werden wüssen. Einen Pflanzenöl-Fahrer ausfindig zu machen ist nicht besonders schwierig, weil das Auto schlicht penetrant nach Frittenfett riecht.

Die heutigen Hochdruck-Einspritzpumpen mit 2500 bar Druck sind zudem extrem empfindlich was die Kraftstoffqualität betrifft. Die nötige Konstanz der Kraftstoffqualität ist nur mit dem genormten Dieselkraftstoff erreichbar, nicht aber mit irgendeinem Pflanzenöl was man in den Tank hineinkippt. Einen Ausfall der teuren Hochdruckeinspritzpumpe würde damit niemand mehr riskieren. Hier ein Beispiel für Pflanzenölverwendung bei einem moderneren Dieselmotor, viel Spass beim Nachmachen:

https://www.autobild.de/artikel/blaubes-pflanzenoel-tagebuch-55991.html

Das lohnt nicht: rund 5500 Euro Kosten

""Wie lange geht das gut (Pflanzenölbetrieb)? Jetzt haben wir – nach spektakulärem Exitus – die Antwort: fünf Wochen und 4239 Kilometer. Vollgas, plötzlich – bei 3500 Touren – ein heftiger Schlag unter der Haube.

Der Luftmassenmesser ist durch meine Startpilot-Einsätze ruiniert. Und die Schmierfähigkeit des Öls ist meßbar reduziert, weil sich durch die langen Kaltstartversuche viel Pflanzenöl dazugesellt hat. Mögliche Folge: Zerstörung der Pleuel- oder Kurbelwellenlager.

Als maßgebliches Opfer führt Entwickler Lohre indes die hochpräzisen Pumpe-Düse-Elemente an: "Hier sind bereits klare Kavitationsschäden erkennbar."

Unverbranntes Salatöl hat die beweglichen Luftschaufeln verklebt, ergo die Verstellmechanik der variablen Turbinengeometrie (VTG-Lader) gelähmt. Folge: Der Turbo rotierte erheblich schneller als vorgesehen, durch die Fliehkraft floß das Aluminium des Verdichterrads nach außen. Irgendwann brach es und wütete in der ganzen Nachbarschaft umher."

Der obige Hinweis auf häufige Startpilot-Einsätze und reduzierte Motoröl-Schmierfähigkeit durch die langen Kaltstartversuche bezieht sich darau, dass ein moderner Dieselmotor mit Pflanzenöl bei niedrigen Temperaturen und kaltem Motor gar nicht gestartet werden kann. Pflanzenöle sind erheblich zähflüssiger als Dieselkraftstoff und weisen daher ein völlig anderes Zerstäubungsverhalten als dieser auf, der vermutliche Grund für Startschwierigkeien bei kaltem Motor. Erst Hineinsprühen von leicht entzündlichem Startpilot in den Ansaugtrakt und längeres Orgeln hilft hier, was aber zu den beschriebenen Schäden beigetragen hat.

Auch alte 80er/90er Jahre Dieselmotoren sind hier keine Ausnahme, dank simpler Reiheneinspritzpumpe konnte Planzenölbetrieb jedoch durchaus längere Zeit gut gehen, wie das Anfang der 2000er Jahre von einer eingefleischten Gemeinde von Pflanzelöl-Partisanen praktiziert wurde. Raps-Pflanzenöl war damals bei Aldi mit 1.19 Euro pro Liter so günsig wie nie, heute liegt der Preis deutlich höher.

Um Pflanzenöl dieselben praktischen Eigenschaften hinsichtlich z.B. Viskosität, Startfähigkeit und unbegenzte Lagerfähigkeit wie Dieselkraftstoff zu verlehen, ist ein chemischer Umwandlungsprozess nötig, Rapsöl wird durch Zugabe des Alkohols Methanol so zu Rapsölmethylester, der zu einem gewissen Prozentsatz als Bio-Fuel im Dieselkraftstoff an der Tankstelle enthalten ist.

https://de.wikipedia.org/wiki/Rapsmethylester

Rapsölmethylester in reiner Form als Dieselkraftstoff ein zu setzen ist dagegen problematisch, denn beim chemischen Umwandlungsprozess bleibt in Restgehalt Methanol im Kraftstoff, der die Dichtungen und Leitungen im Kraftstoffsystem angreifen kann.

Kann man mit Pflanzenöl tanken?

Ältere Dieselmotoren, beispielsweise jene von Mercedes (in der E-Klasse, W124), vertragen Pflanzenöl statt Diesel problemlos, im Sommer sogar ohne Umbau. Wer besonders viel sparen will, besorgt sich eine Filteranlage, sowie Altöl von Imbissbuden. Ist das Zeug erstmal abbezahlt, fährt man dann mit Null Kraftstoffkosten. Problem jeweils: Seit 2008 ist es Steuerhinterziehung.

Woher ich das weiß:Recherche