Kann man mehrere Steckdosenleisten hintereinander stecken bei GERINGER Stromaufnahme?
Hallo!
Man hört ja immer, dass man bloß niemals mehrere Steckdosenleisten hintereinander stecken soll. Eine Steckdose kann ja 3600W aushalten.
Wir müssen aber einige Steckerleisten hintereinander stecken, da wir 17 Geräte versorgen müssen (sind insgesamt bestimmt 7-8 Steckerleisten). Jedoch haben die 17 Geräte zusammen (!) gerade einmal eine Stromaufnahme von 940 Watt! Geht das also in Ordnung?
LG
4 Antworten
Das kann man schon so machen, von den Steckdosen her, denke ich, düfte es da keine Probleme geben. Aber, wenn alle Geräte auf einmal eingeschaltet werden (je nach Geräteyp usw.) kann es bei der Anzahl der Geräte vorkommen, dass die Sicherung raus fliegt, das ist aber kein defekt (weder von den Geräten noch von der Sicherung). In dem Fall müsste man die Geräte der Reihe nach einstecken (wenn so was passiert).
Die Kaskadierung von Steckdosenleisten ist nicht nur aufgrund der eventuellen Überbelastung gefährlich, sondern auch aufgrund der Schleifenimpedanz.
Damit deine Sicherung in der geforderten Schnellzeit auslöst, benötigt es einen Mindeststrom, der im Fehlerfall fließen muss. Dieser Strom wird allerdings von allen Widerständen, die im Fehlerkreis entstehen, begrenzt. Dadurch kann es zu geringeren Strömen kommen, die zwar auch dann zu einer Auslösung des Schutzes führen, allerdings eben verzögert, weil der für die Schnellzeit erforderliche Stoßstrom nicht erreicht wird.
Wenn du jetzt an die Steckerleisten denkst, dann entsteht durch jeden zusätzlichen Kontakt ein Übergangswiderstand. Die erste Schwachstelle beginnt schon beim Anschluss der ersten Steckerleiste an eine Wandsteckdose. Dann hat diese Steckerleiste selbst noch Übergangswiderstände, sei es in L, N oder PE.
Jetzt steckst du eine zweite Leiste in die erste und verdoppelst theoretisch die Übergangswiderstände.
Ein B16 Automat löst z.B. beim 5-fachen Nennstrom in der geforderten Auslösezeit von 400 ms aus.
Das ist theoretisch die maximale Impedanz des Fehlerkreises. Je höher dieser Wert, umso geringer ist der Fehlerstrom und desto träger kann die Auslösung sein. Wenn beispielsweise der Widerstand sich nur um 1 Ohm erhöht:
Wird aus dem 5-fachen Strom nur ein 3,7-facher Strom. Je nach verwendetem Schutzschalter oder eventuell höheren Übergangswiderständen ergibt sich für den Kurzschlussstrom dann eine längere Zeit zum austoben. Die Brandgefahr erhöht sich.
Das Problem ist nicht die Leistungsaufnahme der Geräte, das Problem kann der Schleifenwiderstand werden. Bei einem Kurzschluss könnte der Auslösestrom für die Sicherung nicht erreicht werden.
aus https://www.elektrofachkraft.de/sicheres-arbeiten/verlaengerungskabel
Genau durch das Hintereinanderstecken von Verlängerungsleitungen wird nun aber diese Schleifenimpedanz, bedingt durch erhöhte Leitungslängen in dem Stromkreis, unzulässig erhöht und kann unter bestimmten Bedingungen bereits beim einfachen Hintereinanderstecken zweier Verlängerungsleitungen den maximal zulässigen Grenzwert der – für den individuellen Stromkreis in Abhängigkeit des Auslösestroms (Ia) der vorgeordneten Überstromschutzeinrichtung geltenden – Schleifenimpedanz überschreiten. Es würde nun zu keiner Abschaltung der Überstromschutzeinrichtung kommen und gleichzeitig eine unzulässige Erwärmung der Verlängerungsleitungen bis hin zum Einsetzen eines Schwelbrandes oder Zündung eines Lichtbogens infolge der nachlassenden Isolationsfestigkeit der Leitung(en) kommen.
Wenn die Gesamtleistung der ersten Verteilerdose damit nicht überschritten wird, dann ist das zwar nicht optimal, aber möglich.
Restrisiko, allemal versehentlicher Fehlnutzung und daraus resultierender Überlastung, Platzbedarf und wenn es blöd läuft auch gegenseitiger Beeinflussung durch die vielen Kabel.
Inwiefern nicht optimal? Wegen Verlusten?