Mehrere Steckdosenleisten hintereinander schalten?
Ich wollte einen zweiten Mehrfachstecker an eine Steckdosenleiste einstecken und somit die Anzahl der möglichen Steckdosen erweitern.
Ich habe mich ein bisschen schlau gemacht und herausgefunden, dass man pro Steckdose maximal ca. 3700 Watt Leistung abrufen darf.
Jetzt wird im Internet streng davon abgeraten mehrere Mehrfachstecker hintereinander zu stecken. Meine Geräte zusammen erreichen aber maximal 1500 Watt. Angeschlossen sind Lampen, Spielkonsolen, Fernseher, Soundbar, Subwoofer etc.
Wäre das jetzt fatal eine weitere Steckdosenleiste einzustecken? Natürlich nur für kleine Geräte, Handy aufladen etc?
Off topic: gibt es ein Limit, wie viel Strom aus einer Wohnung aus allen Steckdosen gezogen werden kann? Ab wann bricht z.b. das Letungsnetz zusammen? Gibt es da ein Limit wie bei jeder Steckdose (16A x 230V= 3680 Watt)?
6 Antworten
von Griechenland bis Portugal, von Italien bis nach Norwegen, alle Kraftwerke in Europa sind zusammen geschaltet und das nennt man dann Europäisches Verbundnetz, also da kannste ne Menge Konsolen Anschließen, kein Problem 😉
Wenn Du jetzt was in Deine Steckdose steckst, dann ist die erste Sicherung Deine 16 A Sicherung für diesen Stromkreis zuständig. Um zu gewährleisten, dass die Sicherung bei einem Kurzschluss innerhalb von 0,02 sek abschaltet, darf der Schleifenwiderstand nicht größer als 2,875 Ohm sein.
Ich weiß nicht wo die Steckdose ist und wie weit die Verteilung weg ist und was da für Automaten eingebaut sind und von wann die Installation ist, deshalb habe ich mal so den K-Faktor 5 gewählt. Soll heißen beim 5-fachen Nennstrom muss das Ding nach spätestens 0,02 sek abschalten.
I_nenn = 16 A ...... 5 * I_nenn = 5 * 16 A = 80 A
R_schl = 230 V : 80 A = 2,875 Ohm
(heute geht es nicht mehr nach Kurzschlussstrom sondern nach Spannungsfall und da ist der Schleifenwiderstand eh kleiner, aber ist jetzt egal)
wenn Du jetzt in einer Wohnung wohnst wo die Elektrik schon älter ist und damals 2,875 Ohm noch ok waren, dann schaltet deine Sicherung gerade noch rechtzeitig ab, aber wenn Du jetzt ne Mehrfachsteckdose mit 0,75 mm² anschließt und dann noch ne mehrfach und noch ne mehrfach und die sind alle 5 Meter lang, weil grad keine kürzeren da waren, dann erhöht sich der Schleifenwiderstand immer weiter und irgendwann sind wir über 0,02 sek Abschaltzeit und wenn da grad ein Mensch dran hängt ist das sehr gefährlich.
Kauf Dir eine vernüftige Mehrfachsteckdosenleiste die genug Steckdosen hat und möglichst auch eine 1,5 mm² Leitung hat.
Ich will keine Schwarzmalerei betreiben und Dir Angst machen, ist Deine Installation nach 1990 komplett neu installiert worden kannst Du auch VORÜBERGEHEND 2 Steckdosenleisten ohne Risiko hintereinander anschließen.
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so, nun zum 2. Teil der Antwort
Nach der 16 A Sicherung kommt Deine Vorsicherung, die kann 3 x 35 A (Wohnung ohne Durchlauferhitzer), 3 x 50 A (Wohnung mit Durchlauferhitzer) oder auch bis zu 3 x 63 A (z.B. Einfamilienhaus) haben. Bis die abschaltet, da kannste schon mächtig Party machen.
bei 35 A = 8050 W je Phase
bei 50 A = 11500 W je Phase
bei 63 A = 14490 W je Phase
also, bei einer Vorsicherung mit 63 A kannst Du 7 Waschmaschinen gleichzeitig anmachen, kein Problem, da hat man noch Reseven für 2 Playstationen.
Macht Dein Nachbar das auch, kein Problem, macht ihr das beide gleichzeitig, fliegt unten im keller die Haussicherung.
Dann kommt eine Sicherung in den grauen Kästen auf der Straße und irgendwann in der Trafostation, u.s.w. u.s.w.
das größte Kraftwerk in Berlin ist das Kraftwerk Reuter 2 und leistet 320 MW, also 106 MW pro Phase sind also 106.000.000 Watt also 50.000 Waschmaschinen pro Phase oder 15.000 Durchlauferhitzer je 21 kW. Ein Kraftwerk ist also gar nichts für Berlin.
Nicht zu vergessen gibt es einen Gleichzeitigkeitsfaktor, der beträgt in Deiner Verteilung 40 % und im Straßennetz 10%
also, bei 50.000 Waschmaschinen fliegt die Sicherung im Kraftwerk, bei einen Gleichzeitigkeitsfaktor von 10 %, dürfen 500.000 Waschmaschinen angeschlossen werden, weil ... die laufen ja nicht alle gleichzeitig.
Und laufen doch zuviele gleichzeitig, wir haben ja nicht nur 1 Kraftwerk in Berlin und nicht nur 10 Kraftwerke in Deutschland und nicht nur 100 Kraftwerke in Europa, nein, in Deutschland gibt es allein schon 676 Kraftwerke und davon sind einige viel größer als die in Berlin und alle sind miteinander verbunden 😊
stimmt, es gibt den K-Faktor 3,5 bis 5 und K-faktor 5 trifft auf die B-Charakteristik zu. ich wollte da nicht noch tiefer gehen und hab es bei dem belassen.
Aber mit der zulässigen Höhe des Schleifenwiderstandes muss ich Dir widersprechen.
Während es früher nur um den Kurzschlussstrom ging und der Schleifenwiderstand bei einem B16 maximal 230 V : 80 A = 2,875 Ohm betragen durfte, geht es heute darum, dass der Spannungsfall auf der Leitung vom HAK über den Zähler bis zur Steckdose nicht mehr als 5 % betragen darf (für Beleuchtungsanlagen sogar nur 3%).
Vom HAK bis zum Zähler 0,5%, da die Zähler im Keller sind und der Wohnungsverteiler oben in der Wohnung ist, geht ein Teil der 5% auf die Steigeleitung verloren ... sagen wir mal 1,5 %, dann bleiben uns noch 3 % Spannungsfall für die Leitung vom Automaten bis zur Steckdose übrig.
3 % Spannungsfall entspricht 6,9 V
R_schl = U_spfall : I_nenn = 6,9 V : 16 A = 0,43 Ohm
also früher 2,875 Ohm, heute 0,431 Ohm
wenn ich also eine 2,5 mm² dicke Leitung verlege und die mit 16 A absichere, dann ist heute bei 30 m Schluß.
natürlich muss ich noch die Verlegeart beachten, die die 30m noch verkürzen.
Es geht bei der Hintereinanderschaltung mehrerer Kupplungen auch mehr um die sich summierenden Übergangswiederstände und die Tatsache, dass der Leitungsschutzschalter im Kurzschlussfalle nicht mehr in der Lage ist, die instantane (=sofortige) Kurzschlussabschaltung vorzunehmen. Was Du da an Last dranhängen hast, ist daher weniger relevant.
Im Übrigen hat jedes Haus mindestens eine Hauptsicherung, z.b. 63A.
Also lieber eine größere einzelne Steckdosenleiste kaufen. Danke
Es geht dabei um die Absicherung im HAK - und da sind es auch bei einem durchschnittlichen Einfamilienhaus eher 63 A als nur 35 A - allenfalls noch 50 A.
Man kann die Maximalleisung ausnutzen, es ist aber nicht ungefährlich. Wenn z.B. nur ein Kontakt in der ersten Steckdosenleiste etwas "müde" ist--sprich die Feder drückt nicht mehr richtig auf den Stift--kanns zu Hitzeentwicklung kommen und zum Brand.
Das ist immer eine Notlösung die nicht unbeaufsichtigt bleiben sollte.
Die Elektroinstallation des Hauses bzw dessen Absicherung sichert nicht die Steckdosenleiste mit ab und dafür sind diese auch nicht ausgelegt. Oft ist der Querschnitt der Leitung z.b. der Mehrfachsteckdose zu gering.
Wenn also auf der Mehrfachsteckdose steht, dass diese maximal mit 3500 Watt betrieben werden darf, dann ist diese mit 16A bereits überlastet. Mehrere Steckdosen hintereinander sorgen für eine Überlastung der ersten Steckdosenleiste durch die summierte Leistung aller Verbraucher.
Auch wenn auf der Mehrfachsteckdose eine maximale Belastung von 3680Watt angegeben ist, kann sie schon bei einen B16A Automaten für eine längere Zeit überlastet werden bei dem Automaten dieser Charakteristik können auch 23-24A eine Stunde lang fließen, bevor dieser überhaupt auslöst, was bedeutet, dass die Mehrfachsteckdose auch während dieser Zeit erheblich überlastet ist. Darum kann man sich nicht unbedingt auf den Leitungsschutz verlassen, wenn es um Mehrfachsteckdosen geht.
Darüberhinaus erhöhst du mit dem hintereinanderschalten von Mehrfachsteckdosen die Netzimpedanz zusätzlich.
Achte also auf die Angaben der maximal Belastung und vermeide es auch Mehrfachsteckdosen hintereinander zu schalten. Auch der geschlossene Betrieb z.b. hinter decken oder Vorhängen ist zu vermeiden, da sonst die Wärme schlecht abtransportiert werden kann.
MMn ist halt jede Verlängerung eine mögliche FehlerQuelle und viele Steckdosen verführen eben auch dazu, viele Geräte daran zu hängen, ohne auf die maximale Gesamtleistung zu achten.
Wie groß diese in der ganzen Wohnung ist, hängt eben von der, bzw. dem verbauten Leitungsnetz ab. Meine Eltern haben von meiner Geburt bis ca. 2010 nur eine 16 A Sicherung und je eine Steckdose in einem Wohnraum gehabt. Jede zusätzliche Steckdose hatte mein Dad selbst auf Putz angebracht und angeschlossen.
In modernen Gebäuden, inkl. FirmenNutzung ist teilweise jede Steckdose einzeln abgesichert. Typisch in Wohnungen ist mMn eine Sicherung pro Raum, dazu für Licht, WaMa, EHerd, ...
Muss man halt mal in den Sicherungskasten schauen, durchzählen und auf eine anständige Beschriftung achten!
Man 'kann' mehrere Mehrfachstecker nutzen, manchmal (am Schreibtisch) lässt sich das häufig kaum vermeiden. Allein weg der Übersichtlichkeit würde ich aber lieber 2× 10er verwenden als zB 10x 3er!
Hat er nach dem anbringen auch die nötigen Messungen gemacht und das gesetzlich vorgeschriebene Protokoll ausgefüllt und unterschrieben. ...
Speziel geht es hier um den Schleifenwiderstand, und die Auslösezeit der Sicherheitselemente. ....die ändert sich nämlich bei steigender Leitungslänge. ...
Wenn Frau Lischen Müller zu hause eine Mehrfachsteckdosenleiste in eine Steckdose steckt, dann muss Frau Müller weder eine Messung machen noch irgendwas unterschreiben .... wie bist Du den drauf 😂
Heute geht es immer noch nach dem Kurzschlussstrom.
Aus der Spannung und dem Schleifenwiderstand berechnet sich der Kurzschlussstrom. Der alleine ist fûr die auslöse Geschwindigkeit der Sicherung zuständig.
Der Schleifenwiderstand ändert sich nicht beim Spannungfall, er erzeugt den Spannungsfall.
Und deine Rechnung mit 80 A gilt auch nur fûr Automaten mit B charakteristik.
......hatten am Freitag erst eine Schulung darûber. .....muss man aber auch so wissen ;)