Kann man Linux auch benutzen ohne die Konsole zu verwenden?
Ich will mir einen PC kaufen, und Linux soll ja so viel besser sind. Windows mag ich gar nicht, und für einen Mac hab ich kein Geld. Ich habe aber ehrlich gesagt nicht wirklich Lust, meinem PC immer nur mit Text in dieser Konsole zu bedienen und erst diese ganzen Befehlen zu lernen. Ich würde mir wahrscheinlich Ubuntu installieren, das hat doch eine GUI, muss ich dann überhaupt die Konsole benutzen oder kann ich das so wie Windows ganz normal benutzen?
12 Antworten
Kann man Linux auch benutzen ohne die Konsole zu verwenden?
Ja, es gibt eine Auswahl an ausgereiften Desktop Umgebungen über die sich dein Computer bedienen lässt ohne die Konsole nutzen zu müssen.
However, wenn du dir mal online Hilfe suchst, dann wirst du diese praktisch immer in Form von Konsolenbefehlen finden.Im Gegensatz zu Windows oder Mac hat Linux eben nicht eine GUI die für alle gleich ist. Du kannst dir aus einer Auswahl an Desktop Umgebungen die installieren die dir am besten gefällt, diese auch noch weiter anpassen oder dir auch eine komplett eigene Desktop Umgebung zusammenstellen. (Letzteres wirst du als Anfänger eher nicht tun)
Im Umkehrschluss kann natürlich niemand wissen wo du bei deiner Desktop Umgebung klicken musst um etwas einzustellen, oder welchen grafischen Anwendungsmanager du jetzt gerade nutzt. Die Shell ist hier also der kleinste gemeinsame Nenner und es ist leichter dir einen Shell Befehl zu tippen den du kopieren musst als herauszufinden wo in dieser Desktop Umgebung ein bestimmter Knopf versteckt wurde.
Ich würde mir wahrscheinlich Ubuntu installieren, das hat doch eine GUI,
Wie auch jedes andere Desktop Linux. Ich persönlich empfehle für den Einstieg immer gerne PoP!OS oder Linux Mint.
muss ich dann überhaupt die Konsole benutzen oder kann ich das so wie Windows ganz normal benutzen?
Du kannst direkt nach der Installation loslegen, nur das "so wie Windows" würde ich streichen.
Unter Linux laufen doch einige Dinge anders als du sie aus Windows kennst.
zB:
- Programme werden über eine Anwendungsverwaltung installiert und von dieser auch aktuell gehalten.
- Sämtliche Aktionen die potentiell Schaden an deinem System anrichten können musst du mit deinem Passwort bestätigen
Bin selbst Linux Anfänger aber ich kann dir Linux Mint Cinnamon nahe legen.
Das funktioniert (zur not ) ohne Konsole. Einfach mal testen. Aber so 100%ig komm ich auch noch nicht mit zurecht.
Gibt einfach viele Anwendungen nur für Windows, und Wine kriegt auch nicht alles zum Laufen
Lg
Linux Mint ist sehr gut für Einsteiger und "Windows"-Umsteiger geeignet.
Aber ganz ohne Konsole geht es auch hier nicht, aber zumindest fast.
Und sehr vieles dazu findet man auch auf deutsch im Internet.
In keinem Fall wirst du deinen PC "immer nur mit Text in dieser Konsole bedienen" müssen. Linux hat eine große Auswahl an grafischen Oberflächen (so richtig relevant sind davon KDE, Gnome und Cinnamon) mit denen du so ziemlich alles machen kannst, was man mit einem Computer so macht. Vorausgesetzt, dass alles so funktioniert wie es soll. Wenn du das Terminal mal brauchst, dann ist das um irgendeine Einstellung zu ändern, die man normalerweise nicht ändern muss, oder irgendeinen Treiber (oder eine Bibliothek oder so) zu installieren, den man normalerweise nicht braucht. Am ehesten kannst du das mit der Registry bei Windows vergleichen. Die nutzt du ja auch nicht ständig. Und auch Befehle brauchst du nur ganz wenige lernen - wenn überhaupt. Meistens gibt es irgendeine Anleitung, und du musst die Befehle nur kopieren und einfügen.
Zu der Frage, ob du das Terminal denn überhaupt brauchst, kommt es ein bisschen drauf an:
- Was für Hardware kaufst du?
- Was hast du mit dem PC vor?
Beispielsweise funktionieren AMD-GPUs meistens besser als Nvidia-GPUs, und bei WLAN-Adaptern funktionieren nur manche Modelle. Aber auch hier kann der Support sehr stark von der gewählten Distribution abhängen. Manche Distributionen (z.B. Debian, Ubuntu, Mint) legen größeren Wert auf "Stabilität", das heißt, dass ältere Software ausgeliefert wird. Das heißt, dass die ganzen Updates für neuere Hardware nicht an dich ausgeliefert werden - und dein Computer dann einfach nicht gut funktioniert. Bei anderen Distributionen (z.B. Fedora, Nobara, OpenSUSE) wird neue Software ausgeliefert, und die selbe Hardware funktioniert perfekt.
Wenn du also Hardware mit gutem Support für Linux kaufst, und eine Distribution mit neuen Updates installierst, und alles was du mit dem PC machst, mit Standard-Programmen erledigen kannst (Browser, Texteditor, LibreOffice, etc) wirst du mit großer Sicherheit nie ein Terminal aufmachen müssen. Aber auch viele Dinge, die weniger "Standard" sind, funktionieren super und ohne Terminal. Zum Beispiel lassen sich auch viele Spiele (Platin-Bewertung auf ProtonDB) über Steam ohne Probleme installieren. Hier kommt es dann aber drauf an, was genau du machen willst. Manche Spiele sind eben nicht mit "Platin" bewertet, sondern z.B. mit Gold. Das bedeutet, dass du wahrscheinlich irgendwas einstellen musst, damit es läuft. Es kann sein, dass das ohne Terminal geht, aber ja nach Fall eben nicht.
Schwieriger wird es, wenn du irgendwas machen willst, was nicht "Standard" ist. Zum Beispiel, wenn du einen ganz bestimmten WLAN-Adapter oder einen ganz bestimmten Drucker nutzen willst, der eben keinen guten Support für Linux hat. Oder wenn du ein ganz bestimmtes Programm (z.B. Photoshop) nutzen willst, das keinen Support für Linux hat. Das geht dann zwar oft trotzdem irgendwie, dass man das ans Laufen kriegt, aber das macht keinen Spaß, und du wirst das Terminal nutzen müssen.
Die alltäglichen Dinge funktionieren bei den einsteigerfreundlichen Distros wie etwa Linux Mint mittlerweile ganz gut ohne jegliche Nutzung des Terminals. Hin- und wieder wirst du es aber vielleicht auch da mal brauchen müssen. Vieles geht damit halt auch einfach viel schneller und eine Lösungsbeschreibung für ein Problem ist mit einem Command einfacher getan, als zu erklären, wo man sich überall durchklicken muss.
und eine Lösungsbeschreibung für ein Problem ist mit einem Command einfacher getan, als zu erklären, wo man sich überall durchklicken muss.
Vor allem auch wenn der Patient eine DE nutzt mit der du unter Umständen gar nicht vertraut bist.
Klar, die ganzen normalen Sachen kannst du auch in einer grafisches Umgebung machen. Da gibt es auf Linux auch unterschiedliche - es ist nicht wie bei Windows, dass es nur eine grafische Oberfläche gibt.
Es gibt eigentlich für alles grafische Programme, im Hintergrund nutzen die (meistens) auch nur die Command Line Tools - zumindest für so etwas wie Updates.
Wenn es zu irgendwelchen Problemen kommt kann es aber trotzdem möglich sein, dass du mal einen Terminal nutzen musst.
Wenn du auf keinen Fall einen Terminal nutzen möchtest, ist Linux vielleicht nicht das richtige Betriebssystem für dich.
Wenn du auf keinen Fall einen Terminal nutzen möchtest, ist Linux vielleicht nicht das richtige Betriebssystem für dich.
So ist es auch wieder nicht. Aber es sollte nicht der Alltag sein, und wenn, wäre es gut wenn ich die Befehle nur kurz googlen muss und das dann nach ein paar Minuten auch geregelt hab.