Kann man Kalligraphie im Alltag schreiben?
Ich lerne Gerade eine Kalligraphie Schrift, bin aber noch sehr langsam. Eignet sich sowas auch für z.B die Schule? Prägt das meine Handschrift?
6 Antworten
Vielen Dank an heizfeld für seine tolle Antwort!
Unser Gehirn und im Besonderen die Motorik sind erstaunlich "plastisch". Wir können für Tik-Tok Dance-Moves einstudieren, haben schreiben gelernt, werden Chirurgen u. a. m. Und im Besonderen in der Feinmotorik, die ich zum Schreiben brauche, hilft das Üben von Bewegungsabläufen, um diese ebenfalls einzustudieren.
Also alles: Ja.
- Nach ausreichender Übung kannst Du Alltagskalligraphie schreiben. Vermutlich wirst Du das aber wie jede "Ausgangsschrift" dann zu Deinen eigenen Schreibformen, vulgo: Handschrift, umformen.
- Du wirst durch Üben immer schneller.
- Du kannst das auch in der Schule einsetzen.
- Du wirst dadurch Deine Handschrift prägen.
:-)
Du kannst einzelne Parts in Deine Alltagsschrift übernehmen. Ein besonders geschwungenes F zum Beispiel oder ein g.
Und ja, Deine Schrift wird deutlich schöner.
Eignet sich sowas auch für z.B die Schule?
Nein, eher nicht. Es kann in vielen Situationen der Schule sinnvoll sein, mitzuschreiben, was gerade im Klassenraum passiert/gesagt wird. Dafür ist Kalligraphie (ich bin gerade erstaunt, dass man sie tatsächlich, wie du es korrekt gemacht hast, mit zwei l schreibt, griechisch kalos(schön) - und daher kommt das - schreibt sich nur mit einem Lambda) viel zu langsam.
Prägt das meine Handschrift?
Mit Sicherheit, und es ist einfach schön. Daher solltest du das weiterverfolgen, wenn du es magst.
Vielleicht solltest du, wenn dich Schrift interessiert, noch Stenographie lernen, in mancher Hinsicht das Gegenteil der Kalligraphie. Das ist eine Schnellschrift, in der man annähernd so schnell schreiben kann wie gesprochen wird. Im Studium sehr hilfreich.
Ich habe hier Antworten gelesen, die auf den ersten Blick plausibel klingen, mit der Realität jedoch kaum etwas zu tun haben.
Ich habe mich früher selbst mit viel Zeit in Kalligraphie geübt, und ich habe verschiedentlich professionellen Kalligraphen zugesehen. Deutschen (mit Feder), einem taiwanesischen und chinesischen (mit Pinsel). Auch Profis schreiben langsam! Kalligraphien sind Kunstwerke, keine Gebrauchstexte.
"Eignet sich sowas auch für z.B die Schule?"
Nein.
Erstens hat man viel zu wenig Zeit. Wenn man im Unterricht Notizen macht, muss dies so schnell wie möglich gehen. Sinnvoll wäre eher Stenographie, das Malen einzelner Buchstaben dauert viel zu lange. Das Gleiche gilt für Klausuren, da muss man zügig eine größere Textmenge zu Papier bringen.
Zweitens liegt beim Kalligraphieren die ganze Konzentration auf dem Schreiben. Der Inhalt tritt - zumindest während des Schreibens - zurück, und damit kann man der Unterrichtssituation nicht gerecht werden.
Und drittens muss man beim Kalligraphieren seine innere Ruhe finden, und das kann in der Schule nicht gelingen.
"Prägt das meine Handschrift?"
Das hängt von Dir ab. Das Kalligraphieren übt das Auge und die Hand, funktioniert jedoch ganz anders als das normale Schreiben. Bei der Kalligraphie schaut man voraus und hat die Vorstellung von der Gestalt des Buchstabens, bevor man ihn zu schreiben beginnt. Beim normalen Schreiben fließt die Schrift routiniert aus der Hand.
Wenn Du Dir beim normalen Schreiben etwas mehr Zeit lässt und die Schrift pflegst, wird Dir Deine Erfahrung aus der Kalligraphie dabei helfen. Aber es kommt nicht 'von selbst'.
Du hast da ein sehr schönes Hobby gefunden! Und man kann durch selbständiges Üben weit kommen. Schwierig wird es bei Schriften, bei denen die Feder nicht nur gleichbleibend geführt sondern auch immer wieder etwas gedreht werden muss. Das ist eine fortgeschrittene Technik, die man sich vielleicht doch von einem Profi zeigen lassen sollte.
Ich wünsche Dir viel Erfolg!
Hallo,
ich bin 60 Jahre alt. Wir hatten in der grundschule ein heft für "Schönschrift". Da mußten wir uns ganz besonders viel Mühe beim Schreiben geben.
Es gibt in der Kalligraphie ein paar schreibschriften, die recht locker von der Hand gehen, die könnte man auch im Alltag gut nutzen.
Außerdem kann man sich auch eine eigene Schrift entwickeln.
Googeln SIe doch mal Kalligraphphie und speichern sie was ihnen gefällt. Das üben Sie dann eine zeitlang bis es in fleisch und blut übergeht.
Ich würde einen rotring füller mit ca 2-2.5 mm feder auswählen
Italienische und französische schriften finde ich besonders elegant.
mfg
Harry
