Kann man hier schon von Ausbeutung sprechen?

6 Antworten

Es geht nicht immer allein um Leistung, sondern auch um Verantwortung, also darum, wie viel von den erbrachten Resultaten für das Unternehmen und für wie viele Menschen von entscheidender Bedeutung ist.

Das ist nicht immer fair und auch nicht immer ganz so der Fall, und man muss es auch nicht uneingeschränkt befürworten, aber eine gerechte Bezahlung richtet sich häufig nach den Prinzipien der Leistung, der Verantwortung und der Professionalität/Spezialisierung für eine Position sowie auch nach der Nachfrage. Eine sinnvolle Mischung macht es oft aus.

Also, es kommt halt darauf an, wie man das sieht. Viele würden sagen, dass es schon irgendwie ungerecht ist, wenn der Unternehmer viel mehr verdient, obwohl der Arbeiter eigentlich die ganze harte Arbeit macht. Aber auf der anderen Seite: Der Unternehmer hat die Firma aufgebaut, viel Geld, Zeit und Stress investiert. Wäre es da nicht auch irgendwie fair, wenn er mehr verdient, weil er das Risiko trägt? Ich meine, wenn du die Firma hättest und all dein Geld, Zeit, Stress, Arbeit für ein Aufbau eingesteckt hättest, würdest du dann deinem Mitarbeiter einfach mehr zahlen?

Es ist schon normal, dass Chefs mehr verdienen, weil sie die Firma selbst aufgebaut haben und viel Arbeit, Stress und Risiko reingesteckt haben. Die haben ja nicht nur das Kapital, sondern auch die Verantwortung. Trotzdem heißt das nicht, dass die Arbeiter leer ausgehen sollten. Man kann ja trotzdem fair bezahlen – zum Beispiel nach Tarif oder auch nach Leistung. So kriegt jeder das, was er verdient, und es bleibt trotzdem gerecht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Kann man hier schon von Ausbeutung sprechen?

Nein, der Unternehmer riskiert ja auch sein Kapital in der Unternehmung während der Arbeitnehmer jeder Zeit ohne Verpflichtungen gehen kann.

Sollte der Arbeitnehmer in der Lage sein ohne den Arbeitgeber genauso produktiv zu arbeiten, könnte er dies ja jederzeit tun. Der Fakt dass er seinen Boss braucht, zeigt ja, dass es sich um ein Verhältnis von beidseitigen Nutzen handelt.

Nein. Dafür hat er deutlich mehr Risiko.

Wenn der Unternehmer die Firma aufgebaut hat, in der der Arbeiter seine Brötchen verdienen kann, und jetzt mit der "Kapitalverwaltung" vom Büro aus dafür sorgt, dass der Laden weiter läuft und der Arbeiter auch weiterhin einen Job hat: nein.

Außerdem ist die Frage, was "mehr Leistung" sein soll.

Sich selbstständig machen, ein Unternehmen hochziehen und stabil am Laufen zu halten, ist mit Sicherheit nicht wenig Leistung.