Kann man experimentell ausschließen daß der Zustand eines verschränkten Photons zeitverzögert eintritt nachdem das andere seine Superposition verloren hat?

5 Antworten

Ja die Experimente deuten darauf hin

"Die durch Verschränkung verursachten Korrelationen sind mittlerweile durch viele Experimente nachgewiesen. Sie sind unabhängig davon, wie weit die Orte, an denen die Messungen an den Teilsystemen vorgenommen werden, voneinander entfernt sind und in welchem zeitlichen Abstand die Messungen erfolgen.", Quelle: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Quantenverschr%C3%A4nkung


Unbiquadium 
Beitragsersteller
 30.06.2024, 01:37
wie weit die Orte, an denen die Messungen an den Teilsystemen vorgenommen werden, voneinander entfernt sind und in welchem zeitlichen Abstand die Messungen erfolgen.

Das hat nichts mit meiner Frage zu tun es ging nicht darum wie lange es dauert bis ich ein Teilchen messe oder wo ich sie messe

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Aurel8317648  30.06.2024, 02:59
@Unbiquadium

Schmarrn, selbstverständlich beantwortet der zitierte Text deine Frage. Denn wenn der zeitliche Abstand der Messungen egal ist, dann kann ich praktisch auch gleichzeitig messen und wenn dann der Abstand der Teilchen nicht gerade Null Meter beträgt, folgt daraus zwingend, dass die Korrelationen der Teilchen mit Überlichtgeschwindigkeit ablaufen.

Wenn du den Wikipedia Text weiterliest, wird das entfaltet, ist aber für die Beantwortung deiner Frage nicht notwendig, da alles Wesentliche bereits in meinem Textausschnitt enthalten ist:

"Das gilt auch dann, wenn die Messungen so weit voneinander entfernt sind und so schnell nacheinander (oder sogar gleichzeitig) durchgeführt werden, dass das Messergebnis an einem Teilchen den Zustand des anderen auf keinem physikalischen Weg beeinflusst haben kann. Bei bestimmten Experimenten sind die Korrelationen so stark, dass sie prinzipiell von keiner Theorie erklärt werden können, die wie die klassische Physik auf dem physikalischen Prinzip des „lokalen Realismus“ aufbaut – das heißt darauf, dass jedes Teilsystem immer einen wohldefinierten Zustand hat, auf den ein anderes räumlich entferntes Teilsystem nur mit Lichtgeschwindigkeit einwirken kann.", Quelle: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Quantenverschr%C3%A4nkung

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Aurel8317648  30.06.2024, 03:04
@Unbiquadium

Schmarrn, selbstverständlich beantwortet der von mir zitierte Text deine Frage. Denn wenn der zeitliche Abstand der Messungen irrelevant ist, Messungen also auch gleichzeitig ablaufen können dann muss die Korrelation zwischen den Teilchen mit Überlichtgeschwindigkeit ablaufen wenn der Abstand zwischen den Teilchen größer Null ist.

Im weiteren Wikipedia Text wird das weiter erläutert, das ist aber nicht notwendig für die Beantwortung deiner Frage, da in dem von mir zitierten Text alles Wesentliche bereits enthalten ist:

"Das gilt auch dann, wenn die Messungen so weit voneinander entfernt sind und so schnell nacheinander (oder sogar gleichzeitig) durchgeführt werden, dass das Messergebnis an einem Teilchen den Zustand des anderen auf keinem physikalischen Weg beeinflusst haben kann. Bei bestimmten Experimenten sind die Korrelationen so stark, dass sie prinzipiell von keiner Theorie erklärt werden können, die wie die klassische Physik auf dem physikalischen Prinzip des „lokalen Realismus“ aufbaut – das heißt darauf, dass jedes Teilsystem immer einen wohldefinierten Zustand hat, auf den ein anderes räumlich entferntes Teilsystem nur mit Lichtgeschwindigkeit einwirken kann.", Quelle

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Quantenverschr%C3%A4nkung

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Unbiquadium 
Beitragsersteller
 30.06.2024, 20:13
@Aurel8317648
welchem zeitlichen Abstand die Messungen erfolgen

Also daraus les ich das es egal ist wann ich ein Teilchen messe um eine Verschränkung herzustellen und nicht das dies der zeitliche Unterschied beider Messungen ist

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Kann man ausschließen daß sich das andere Photon erst dann den Zustand aussucht also seine Superposition kollabiert wenn die Zeit vergangen ist die zum Beispiel das Licht bis zur Position des anderen Photons bräuchte.

ja, kann man.

solche experimente wurden bereits vielmals gemacht.

(und sollte eigentlich klar sein wenn du denkst dass photonen ja selbst nichts anderes als licht sind)

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Physiker (Teilchenphysik)

Unbiquadium 
Beitragsersteller
 30.06.2024, 01:41

Eine Frage bist du sicher das du meine Frage verstanden hast, weil manchmal ist es echt schwierig festzustellen ob meine Fragen verstanden wurden oder nicht. Ich gebe zu ich formuliere es manchmal etwas umständlich und blöd, aber ich arbeite stetig daran. Mir geht es nicht darum das Zeit vergehen kann bis ich eins messen kann und das den Zustand des anderen festlegt, also das ich die Teilchen jederzeit messen kann und immer Verschränkung stattfindet

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Reggid  30.06.2024, 01:44
@Unbiquadium

du meinst wie viel zeit zwischen der messung am einen und jener am anderen vergeht. und wie diese zeit in relation zur räumlichen distanz der beiden messungen ist. zumindest hast du das in deiner frage geschrieben.

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Unbiquadium 
Beitragsersteller
 30.06.2024, 01:50
@Reggid

Hm also wie viel Zeit zwischen der Messung des anderen relativ zur Festlegung des anderen vergeht

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Reggid  30.06.2024, 01:53
@Unbiquadium

ja, aber experimentell habe ich nur die messung am anderen. und die setzt mir eine obere grenze für die zeit für die festlegung.

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Unbiquadium 
Beitragsersteller
 30.06.2024, 20:21
@Reggid

Mal eine andere Frage ist das andere Teilchen wenn daa eine gemessen wurde schon automatisch damit in seinem eigenen Zustand oder erst nachdem es auch gemessen wurde?

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Reggid  30.06.2024, 21:26
@Unbiquadium

wie willst du das eine vom anderen unterscheiden?

das sind fragen der interpretationen der quantenmechanik, die aber keine auswirkungen auf die beobachtbare physik haben.

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Ja. Quantenverschränkung und die wie es Einstein nannte "spukhafte Wechselwirkung" treten unvermittelt ein. Sonst würde z.B. Quantenkryptographie nicht funktionieren. Und dieser Effekt ist nach neuestem Stand der Technik erwiesen.


Unbiquadium 
Beitragsersteller
 30.06.2024, 01:47
"spukhafte Wechselwirkung" treten unvermittelt ein.

Wenn du zwei verschränkte Teilchen 3 km weit entfernst braucht das Licht zwischen den Abständen im Raum 1/1000000 Sekunden, das würde für mein Beispiel bedeuten das der Zustand des anderen Teilchens nach 1/1000000 Sekunden festgelegt ist nachdem das andere gemessen wurde, würde dies die Quantenkryptografie beeinträchtigen?

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die verschränkten Quantenzustände sind ja nur ein nichtlokaler Quantenzustand, und durch die erste Messung wird dieser in einen anderen Quantenzustand überführt, bei dem einer der überlagerten Zustände die Wahrscheinlichkeit 1 erhält. Die zweite, entfernte Messung ist dann nur eine Wiederholung der ersten. Trotzdem wird zB die Spezielle Relativitätstheorie nicht verletzt, weil nicht Information auf diese Weise übertragen wird. Es kann auch niemand feststellen, ob seine Messung die erste oder die zweite war.


Unbiquadium 
Beitragsersteller
 30.06.2024, 20:17

Also grundsätzlich dazu sei gesagt ja, es können keine Informationen übertragen werden weil der Informationsfluss aufgrund der Unvorhersagbarkeit welcher Zustand bei welchem Teilchen eintritt unkontrollierbar ist, aber es ist eben trotzdem delokal wie sie sagen und die Reaktivitätstheorie eigentlich lokal was trotzdem nicht zusammenpast, völlig unerheblich ob damit Informationen übertragen werden können oder nicht das Problem bleibt bestehen

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hologence  01.07.2024, 06:21
@Unbiquadium

Das Problem besteht nur im Kopf, und es bestand auch in den Köpfen sehr berühmter Physiker, wurde aber entschieden. Mit Lichtgeschwindigkeit breitet sich Realität aus, aber Quantenzustände sind nicht in diesem Sinne real, sie sind nur Wahrscheinlichkeiten für Realität. Insofern beschreiben beide Theorien verschiedene Dinge und ergänzen sich, widersprechen sich aber nicht. Ich empfehle eine nähere Beschäftigung mit dem Theorem von Einstein, Rosen, Podolski einerseits und der Bell'schen Ungleichung auf der anderen.

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