Kann man eine Harfe in Es-Dur auf C-Dur stimmen?
Hallo,
Ich möchte mir demnächst eine Harfe anlegen. Meine Frage wäre, wie eine diatonische (Es-Dur) Harfe klingt und ob man sie auf C-Dur stimmen kann?
Außerdem, können Erwachsene auch eine kleinere Harfe (unter 1 Meter) spielen?
Danke im Voraus für Antworten :)
3 Antworten
Hallo
Ich möchte mir demnächst eine Harfe anlegen.
Ah ja.
Hast du ein bestimmtes Einsatzgebiet im Auge?
Meine Frage wäre, wie eine diatonische (Es-Dur) Harfe klingt und ob man sie auf C-Dur stimmen kann?
Eine Haken-/ Klappenharfe wird in Es-Dur gestimmt, damit man mithilfe des Einstellens der Haken/Klappen damit bis zu E-Dur erreichen kann (einen Halbton höher).
Die Hakenharfe ist damit nicht streng diatonisch und kann in C-Dur gespielt werden.
Typischerweise sind mittelalterliche Stücke ohne Vorzeichen oder mit einem b, irische Harfensachen ohne Vorzeichen oder ein Kreuz und irische Tunes ein oder zwei Kreuze.
Eine rein diatonische Harfe ist natürlich auch etwas nettes. Es gibt hier verschiedene historische und geographische Sorten die sich baulich stark unterscheiden. Die alten europäischen sind normalerweise in C, F, oder Mischung aus C und F (teils mit Möglichkeit chromatische Töne zu greifen mit der linken Hand gegen den Rahmen), die Clairseach in C oder G und die diatonische moderne keltische in G oder D gestimmt. Man kann die ansonsten aber auch stimmen wie man will- diese Stimmungen orientieren sich nur daran wie die notierte Tonhöhe in diesen Genres üblicherweise aussieht.
Außerdem, können Erwachsene auch eine kleinere Harfe (unter 1 Meter) spielen?
Klar kann man prinzipiell eine kleine Harfe spielen. Es ist halt davon abhängig wie tiefe Bässe man haben möchte. Das kann auch davon abhängen was man spielen möchte. Zum Beispiel benötigt man für Renaissancemusik wenn man wie notiert spielen will ein tiefes F. Für Barockmusik und Klaviertranskriptionen definitiv mehr, eher so tiefes C.
Eigentlich hat eine Harfe wie ein Klavier jeden Halbton mit dabei. Bei reiner Stimmung kann man darauf ohne Klangeseinbußen in jeder Tonart spielen.
Ansonsten kann man sie natürlich wie ein Klavier auch temperiert stimmen, was dann bestimmte Tonarten bevorzugt (irgendwie besser klingen lässt als andere Tonarten).
Also einfach Frage auf Deine Antwort: Ja.
reine Stimmung = bestimmte Tonarten sind nicht spielbar
temperierte Stimmung = alle sind gleichermaßen gut spielbar
Du hast es falsch herum beschrieben.
Nun, dann muss man zum Umstimmen eventuell andere Saiten aufziehen, damit es nach etwas klingt.
Nein man kann ja die Saiten einzeln umstimmen.
Bei der Hakenharfe mit den Klappen, bei der diatonischen halt nur mit der Stimmechanik. Wobei man bei rein diatonischen idr. nur h/b oder f/fis umstimmt und nur wenige Tonarten spielt => nur alte Musik oder irische.
Wenn man nur einen Halbton umstimmen muss, dann wird sich der Klang nicht wesentlich ändern, bei einer Quinte (ich gebe zu, das ist weit mehr, als hier gefragt wurde) dürfte es anders aussehen. Stimme ich um eine Quinte höher, könnte das sogar dazu führen, dass der Rahmen der Harfe auf Dauer überlastet ist. Dann sind dünnere Saiten wohl die bessere Lösung.
Mal ein Extrembeispiel: Man kann eine Gitarre mit den bestehenden Saiten auch wie einen Bass stimmen, nur klingt das dann weder knackig noch voluminös sondern einfach nur dünn (so dünn wie die Saiten eben). Man kann allerdings auch richtige Basssaiten aufziehen, dann stimmt es auch mit dem Klang. Allerdings spielen sich so dicke Saiten nicht so gut, denn ein Bass wird normalerweise nicht mit einem Plektrum gespielt sondern mit den Fingern. Der Abstand ist irgendwie Mist. Ebensogut kann man einen Bass wie eine Gitarre stimmen, nur wird das mit den dicken Bassaiten nichts, die sind zu träge und verbiegen über längere Zeit den Hals. Und Gitarrensaiten auf dem Bass erzeugen bei den Pickups einfach einfach zu wenig Spannung, dafür nehmen die Störungen aus der Umgebung massiv zu.
Meine Geige läuft übrigens mit den Saiten einer Bratsche und ist auch wie eine Bratsche gestimmt. Es funktioniert, allerdings klingt eine echte Bratsche viel voluminöser, was mich jetzt als Hobbymusiker nicht sooo sehr beeindruckt. Aber den Unterschied höre ich schon.
Bei den "diatonischen" Harfen gibt es quasi 2 Möglichkeiten.
Du hast die Hakenharfen die stimmt man in Es- aber nur damit man mit den Haken die eine Tonart nach Wunsch einstellen kann. Umstimmen der Saiten ist unnötig es sei denn man will extreme Tonarten spielen.
Dann gibt es die echten historischen diatonischen, da meine ich nicht wie du glaube ich es verstanden hast dass man die Harfe um ein bestimmtes Intervall in die gewünschte Tonart umstimmt. Das würden die Saiten niemals mitmachen.
Sondern, sagen wir mal du hast 3 Oktaven Harfe gestimmt
FGABcdefgabc'd'e'f'g'a'b'c"d"e"f"
und solltest nun ausnahmsweise As-Dur spielen dann umstimmen
F G As B c des es f g ab
...usw.
Nur das macht man ja idr. nicht da man die diatonischen ja meist für historische Musik benutzt- und da gibt es ja keine Tonarten, höchstens als Notbehelf.
PS
Ixh stimme meine Mandoline immer fcgd da ich das lieber mag. Bei den Geigen gibt es sogar Oktavsätze für Gdae' für irish folk.
Die Harfe hat halt für jeden Ton eine Saite anders als Gitarre etc. Daher kann man quasi die Skala stimmen die man spielen will- und die ist ja immer nur 1 oder selten 2 Halbtöne entfernt von der jeweiligen Saite in der Stimmung die man normalerweise hat. Oder halt einen gesetzten Haken oder 2.
Hallo,
wenn Du eine Pedalharfe hast, kannst Du jeden Ton um einen Halbton erniedrigen oder erhöhen.
Es-Dur hat B, Es und As. Würdest Du diese drei Töne um jeweils einen Halbton auf H, E und A erhöhen, hättest Du C-Dur.
Herzliche Grüße,
Willy
Eine diatonische aber nicht.