Kann man als Frau Buddha werden?

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Selbstverständlich!

Es mag manche buddhistische Traditionen geben, die durch kulturelle Einflußnahmen eine Ansicht vertreten mögen, dies sei nicht möglich und Frauen vorenthalten.

Die ursprüngliche Lehre Buddhas stellt lediglich Methoden für die Entwicklung des eigenen Geistes bereit, welche letztlich zu dem führen, was man gemeinhin als 'Erleuchtung' bezeichnet. Hierbei gibt es keinerlei Einschränkungen, die sich auf das Geschlecht, Herkunft oder ähnliches beziehen. Es ist wirklich für JEDEN Menschen möglich, diesem Weg zu folgen.

Nein! Im Majjhima-Nikâya (115, A:1,20) steht: "Unmöglich ist es und kann nicht sein, dass eine Frau einen Arahat als vollkommen Erwachten oder einen Cakravartin (Gottkönig) darstellen kann oder dass sie Herrschaft über den Himmel, die Hölle oder Brahmas erlangen kann." I

In der Konsequenz bedeutet diese Behauptung, dass Frauen auf dem buddhistischen Weg große Realisationen erreichen können, jedoch nicht die allerhöchste.


Lealiu 
Beitragsersteller
 21.02.2013, 15:44

aber ein anderer hat mir geschrieben, dass es Frauen gibt, die Buddhas sind. Und das mit Name! Wie kommt das denn?

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Lealiu 
Beitragsersteller
 06.03.2013, 15:16

Aba jmd. anders hat mir sogar ein Link zur 'Website' einer Buddha Frau geschickt. Wie kann das sein?

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gottesanbeterin  02.12.2015, 23:46

Eben, es handelt sich um eine Behauptung. Und die bedeutet bloß, dass jemand etwas behauptet hat.

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Hallo Lealiu,

in jedem von uns lebt Buddha. Deine Frage zeigt, dass Du Dir darüber Gedanken machst, ich wünsche Dir, dass Du den Buddha in Dir entdeckst und ihn aufweckst.

Meiner persönlichen Meinung nach spricht absolut nichts dagegen, dass eine Frau sich in buddhistischer Praxis übt und dadurch ihre Buddhaschaft erkennt.

Mittlerweile gibt es auch feministische Bewegungen im Buddhismus, so dass einige durchaus strittige Punkte im Bezug auf die Rolle der Frau an Wichtigkeit verloren haben.

Bereits aufgrund der Tatsache, das es im Buddhismus bedeutende weibliche Gestalten gibt, sehe ich keinen Hinderungsgrund, weshalb eine Frau nicht ihre Buddhaschaft realisieren sollte. :-)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit etwa 40 Jahren praktizierender Buddhist

quopiam  16.02.2013, 16:27

Ich bin im Prinzip der gleichen Ansicht, möchte aber etwas anmerken: Nicht in allen Schulen des Buddhismus wird das so gesehen. Buddha zu sein bedeutet z. B. im Theravada, daß ein Mensch ohne Unterweisung und aus eigener Suche den Weg zur Erleuchtung findet. Das kann natürlich auch eine Frau sein. Da die Lehre aber gegenwärtig ist, kann derzeit kein Mensch selbst ein Buddha werden sondern DER Buddha ist der einzige Lehrer. Aber auch der Theravada-Buddhismus hat viele Zeugnisse von Frauen überliefert, die Arhatschaft erreicht haben resp. zur Erleuchtung gelangt sind. Ob diese Unterscheidung für Dich, Lealiu, wichtig ist, weiß ich nicht, ich möchte auch nicht kleinlich sein; MIR ist es aber wichtig gewesen, das anzumerken. Gruß, q.

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Enzylexikon  16.02.2013, 16:47
@quopiam

Da stimme wiederum ich dir zu ;-)

Mit meiner Aussage auf "strittige Punkte" bezog ich mich zum einen auf den Theravada-Buddhismus, als auch auf den Vorwurf gegen das Vajrayana, die tantrischen Partnerinnen von Lamas seien nur "Sexsklavinnen" ihres Lehrers.

Konservative, Sexisten und andere und schwarze Schafe findet man nunmal überall, da ist auch der Buddhismus nicht vor gefeit.

Das zeigen etwa auch die aktuellen Vorwürfe sexuellen Missbrauchs gegen Joshu Sasaki Roshi (http://www.latimes.com/news/local/la-me-zen-master-20130213,0,7434215.story)

Das Fehlverhalten einiger buddhistischer Lehrer sollte aber definitiv auch Frauen nicht davon abhalten, sich in buddhistischer Praxis zu üben. :-)

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gottesanbeterin  02.12.2015, 23:43

Eine Frau kann sehr wohl auch ohne buddhistische Praxis eine "Buddhaschaft" erlangen. Erleuchtung zu erlangen hängt nicht von irgendeiner bestimmten religiösen "Praxis" oder Richtung ab.

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