Kann ich über diese Red Flag hinaussehen?
Hallo
Ich (w/19) bin eine LGBTQ-freundliche Person. Ich gehe ständig auf Demos und habe neulich jemanden kennengelernt, der diese Ansichten nicht so teilt wie ich. Als ich mit ihm zu einer Demo hingehen wollte, meinte er das ist zu radikal für ihn. Das ist eigentlich ein Grund für mich ihn links liegen zu lassen, allerdings mag ich ihn sehr und das ist das einzige was mich daran stört. Denkt ihr ich kann über diese Red Flag hinaussehen oder sollte ich einen Schlussstrich ziehen.
Noch Kontext: Er ist nicht gegen LGBTQ sondern es ist ihm komplett egal. Er will nicht vorgeschrieben bekommen wie er Menschen anzusprechen hat wegen ihre Pronomen und als ich ihm meine trans-freundin vorgestellt habe (von Mann zu Frau) hat er komisch geschaut und sie immer "er" genannt. Als ich ihm gesagt habe dass das falsch ist, meinte er dass man nicht mit der Natur rumspielen sollte.
Ich bin zwiegespalten, da er zum einen Menschen die ihrem wahren Selbst folgen nicht respektiert, aber andererseits mich wie eine Prinzessin behandelt.
Was denkt ihr ist wichtiger? Das Verhalten unter uns oder das allgemeine Verhalten
10 Antworten
Hört sich für mich schon an als wäre er gegen LGBTQ+… Es ist definitiv eine schwierige Situation. Ich wäre genauso zwiespältige wie du. Ich denke ich würde ihn jedoch nicht weiter kennen lernen wollen. Wenn der (neue) Freund die Freunde nicht akzeptiert wird das immer wieder aufstoßen.
Ja das schreibt sie. Wenn man jemanden der Trans jedoch nicht akzeptiert kann man wohl kaum davon ausgehen, dass er „neutral“ ist.
Wer sagt denn, dass er die Person nicht akzeptiert? Er spricht sie mit den biologisch korrekten Pronomen an. Er ist nicht gezwungen die Person als Frau wahrzunehmen wenn sie biologisch nunmal keine ist.
Würdest du deine Nachricht nicht nachdem ich darauf geantwortet habe bearbeiten, würde meine Antwort auch Sinn machen. Was du beschreibst ist Transfeindlichkeit. Somit ist er dem ganzen wohl kaum „neutral“ gestimmt.
Das ist keine Transfeindlichkeit. Transfeindlich wäre es wenn er sagen würde "Was für eine widerliche Person, die gehört weggesperrt".
Die Person ist ihm einfach egal. So wie dir vermutlich 100.000 andere Menschen.
Hier die Definition für dich. Vielleicht vorher Informieren.
Transphobie kann sich ausdrücken durch Infragestellen oder Aberkennen der Geschlechtsidentität der betroffenen Personen[…]
Nicht jeder muss die subjektive Wahrnehmung anderer Teilen. Wenn ich sage Fisch ist lecker und du sagst Fisch schmeckt eklig bist du auch nicht Geschmacksphob.
Für mich persönlich wäre sein allgemeines Verhalten zu intolerant als dass ich mir eine Beziehung mit einem Menschen wie ihm vorstellen könnte. Und zu sagen er wäre "nicht gegen LGBTQ, sondern es ist ihm komplett egal" finde ich nicht richtig. Wenn es ihm komplett egal wäre, würde es für ihn auch kein Problem darstellen Menschen so anzusprechen wie sie angesorochen werden wollen.
Ihr passt offenbar nichts zusammen. Zumindest war das von deiner Selbstbeschreibung her mein erster Eindruck.
Mir würde zum Beispiel nie einfallen es als 'Red Flag' zu sehen, dass jemand nicht auf Demos möchte. Ich könnte das super nachvollziehen, mir wäre das zu laut, zu viele Menschen, schlicht nicht mein Ding. Aber für dich wirkt es ja sehr wichtig, da ist es auch okay dass du dir einen Partner wünscht, der das teilt.
Aber der Rest wirkt ja auch eher so, als wäre er was das Thema angeht anders als du eingestellt und da dir das Thema sehr wichtig ist, denke ich nicht, dass du EWIG darüber hinwegsehen kannst (warum du sämtliche anderen Vorfälle nicht als Red Flag beschreibst wird mir indes nicht klar... ist aber natürlich deine Entscheidung).
Was denkt ihr ist wichtiger? Das Verhalten unter uns oder das allgemeine Verhalten
Das musst du entscheiden. Letztlich sieht man hieran wie wichtig dir deine Ideale sind. Du überlegst mit jemandem zusammenzukommen, der in einigen relevanten Punkten gegen das ist, was dir so wichtig ist... weil er dich wie eine Prinzessin behandelt.
Wie gesagt... es ist auch vollkommen okay zu sagen 'ich kann das ausblenden, solange er mich sehr gut behandelt'. Was ich weiter oben geschrieben habe dient eher der Selbstreflektion.
Ich persönlich würde sagen: Für mich ist er nichts. Zumindest der Freundin gegenüber hätte er sich anständig verhalten können. Was er dann im Nachhinein dazu denkt oder nicht denkt ist seine Sache, aber ich würde mir wünschen, dass mein Partner sich meinen Freunden gegenüber okay verhält.
Aber wie gesagt... was ICH tun würde ist hier nicht relevant. Du musst für dich entscheiden 'was bin ich bereit aufzugeben und für was' bzw. 'welche Einschränkungen bin ich bereit bei der Partnerwahl zu machen... was ist mir wichtig, was ist mir vielleicht weniger wichtig''
Es ist auch vollkommen okay dabei eine kontroverse Meinung zu vertreten o.ä. Wichtiger ist es ehrlich zu sich selbst zu sein und nicht eine Entscheidung zu treffen weil jemand im Internet dir sagt, dass 'man' diese und jene Einstellung haben sollte.
Danke für deine hilfreiche Antwort. Ich denke du hast in vielen Punkten recht
Er will nicht vorgeschrieben bekommen wie er Menschen anzusprechen hat wegen ihre Pronomen
Eine einfache Frage: angenommen jemand mit blonden kurzen Haaren steht vor dir und der sagt dir, wann immer du ihn beschreibst musst du sagen, dass er dunkelbraune lange Haare hat. Würdest du das machen?
Aber das ist doch was anderes. Das eine ist offensichtlich falsch und das andere hat viel mit dem Menschen selbst zu tun.
Achso? Wenn eine Blonde Person sagt sie sei Brünett ist das offensichtlich falsch aber wenn ein Mann sagt er wäre eine Frau ist das korrekt?
Sorry aber die Logik musst du mal bitte erläutern.
Menschenrecht muss man nicht erläutern...Mit so einer Aussage kannst du viele Menschen verletzen. Nimm dieses Thema bitte ernst
Ok. Wo in den Menschenrechten steht, dass man Männer als Frauen anreden muss? Und warum darf ich nicht drauf bestehen mich als brünetter Langhaariger schwarzer zu Identifizieren?
Das verletzt mich zutiefst.
tja an so einem beispiel sieht man wie intolerant manche menschen doch sein können
Nein an dem Beispiel sieht man, dass es keine logische Konsistenz in der Argumentation gibt.
Wenn für dich Toleranz so wichtig ist (was ich gut finde), dann wird das immer wieder massive Probleme bereiten.
Bei mir und meinem Ex war es ähnlich, in Bezug auf Feminismus. Es war kein Trennungsgrund, aber es hat mich sehr belastet und ich habe mir nie vorstellen können mit jemandem für immer zusammen zu sein, dessen Einstellung meiner derart widerspricht.
Oh ok also massive Probleme will ich eigentlich vermeiden. Danke für das teilen deiner Erfahrung
Sie schreibt explizit, dass er dem neutral gegenübersteht.