Kann ich bei Lufthansa, als Stewardess ausschließlich mehrere Tage am Stück unterwegs sein (ohne nach Hause zu kommen)?

5 Antworten

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Ich habe eben einer anderen antwortet von dir entnommen, dass du gerne nur Langstrecke fliegen möchtest, was ich persönlich für richtig halte. Gute Entscheidung! Lufthansa hat die tollen A380 Maschinen, A330 ist allerdings auch super!

Die Lufthansa Homebase ist in Frankfurt, mach deinen Chefs klar dass du nur für München aus fliegen möchtest. Die stecken dich gerne auch mal nach FRA.

Grundsätzlich darfst du maximal 100 Stunden im Monat fliegen, meistens wirst du Ca für 75 eingesetzt.
Bei Langstrecken Flügen ist es wie folgt: du fliegst los zB nach Bangkok, Phuket, montego bey ... Was auch immer und fliegst ca 11 Stunden, dort angekommen hast du einen Umlauf, das heißt freie Tage im Zielland, die dir mit Spesen Ca 50€ pro Tag bezahlt werden. Du bleibst Ca 3-7 Tage im Zielland und fliegst mit deiner Maschine wieder diese Ca 11 Stunden zurück.
Da hättest du schon 22 Stunden zusammen, also kannst du dir ausrechen, dass du ungefähr 3 mal im Monat zum Flughafen und wieder zurück nachhause fahren musst.
Das ist wirklich das schöne an der Langstrecke, finde ich.


ATorres9  15.03.2016, 17:43

Im Notfall müsstest du auch ready am Flughafen sitzen.
Habe für dich extra eben nochmal nachgezählt, diesen Monat hatte ich 4 Tage Reserve, 5 Tage Standby und 8 off-Tage, Flüge hatte ich 3 Stück, keine außerplanmäßigen.
Das variiert allerdings auch jeden Monat.
Wie gesagt, ich bin in Köln stationiert, daher nicht selbst bei der LH, sondern bei einer Tochtergesellschaft.

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mairimstk 
Beitragsersteller
 15.03.2016, 21:23
@ATorres9

Ok, danke! Habt mir auf jeden fall sehr weiterhelfen können. Mal schauen wie ich mich entscheiden werde. Bin derzeit im hotel angestellt und die Fliegerei lacht mich schon sehr an muss ich sagen :-) 

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ATorres9  15.03.2016, 16:56

Manchmal bist du 17 Tage zuhause, manchmal aber nur 8. Das ist oft sehr unterschiedlich. 8 ist allerdings das Minimum.

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mairimstk 
Beitragsersteller
 15.03.2016, 17:23
@ATorres9

Ok. Also ich fahre ca. 1,5 Std zum Flughafen. Wieoft hat man denn Standby? Bist du auch bei Lufthansa?

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ATorres9  15.03.2016, 16:55

Ich kann dir mal aus meiner Erfahrung berichten:
ich Fliege Langstrecke ab Köln und habe durchaus Kollegen die in München und Berlin wohnen, für die ist das kein Problem und für unseren Arbeitgeber auch nicht.
Wenn du nicht umziehen möchtest, musst du das nicht.

Du musst dir allerdings im Klaren sein dass du Standby Zeiten und Reserve Zeiten in deinem Arbeitsplan stehen haben wirst, das heißt, dass dein Arbeitgeber dich anruft und du bei RES innerhalb von drei Stunden und bei Sby innerhalb von einer Stunde Abflug-Bereit am Flughafen sein musst, wenn du in so einer Schicht mal Zuspät kommst weil du zu weit vom Flughafen weg wohnst hast du ganz schnell die erste Abmahnung.
Meine Kollegen die weiter weg wohnen sitzen oft während ihrem Standby fertig am Flughafen und warten einfach darauf ob sie mit fliegen dürfen oder nicht. Aber soweit wirst du ja nicht vom Flughafen weg wohnen.

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mairimstk 
Beitragsersteller
 15.03.2016, 16:44

Danke für deine Antwort. Also meinst du, dass es durchaus möglich wäre bei Langstreckenflüge zu fliegen, obwohl ich soweit weg wohne? Viele schreiben ja, dass ich mich entscheiden muss aber ein Umzug kommt für mich nicht in Frage. Mein Freund und ich haben uns erst letztes Jahr die gemeinsame Wohnung hier eingerichtet. Auf der anderen Seite reise ich aber wahnsinnig gerne und möchte endlich mal so nen kleinen Traum von mir ermöglichen. Leider kenne ich mich mit der Fliegerei noch nicht viel aus und jeder sagt etwas anderes. Aber 3 oder 4 mal im Monat zum Flughafen zu fahren, wäre ja absolut garkein Problem. Man ist ja auch ca. 8 - 10 Tage im Monat zuhause oder?

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Wenn Du nicht jeden Tag hin- und herfahren willst, musst Du halt in die Nähe des Airports ziehen, ansonsten ist der Job nichts für Dich. Und wenn Du Standby hast, musst Du sowieso in Airportnähe bleiben. 

Da es (bei allen Airlines) das Bestreben gibt, die Übernachtungskosten zu reduzieren, wird natürlich versucht, bei der Kurzstrecke die Flüge so zu legen, dass Du abends wieder auf der Hombebase (FRA oder MUC) bist. 

Auf der anderen Seite haben die FB aber auch mindestens ein Langstreckenmuster. Das bedeutet, dass Dein Dienstplan von der Kabineneinsatzplanung geplant und die Flüge entsprechend auf Lang- und Kurzstrecke verteilt werden. Die Verteilung der Dienstzeiten regelt die EU-OPS 1, die auch die Flugstunden pro Jahr (max. 900) und die Flugdienstzeiten pro Tag (max. 13) vorgibt. Das macht im Schnitt 75 Stunden pro Monat, die aber ungleichmäßig verteilt sind, genauso wie die Abflug- und Ankunftszeiten. 

Und was ist mit angesetzten Trainings, z. B. einen Tag Emergency und am nächsten Tag Erste Hilfe und Real Fire Training? Was machst Du dann? Dich noch lange ins Auto setzen, um zwischendurch nach Hause zu fahren? 

Die Fliegerei ist nichts für Leute, die nicht gerne umziehen. Du musst abwägen, was Dir wichtiger ist: Die Gartenzwergmentalität des Heimatortes oder die Welt ;-) 


mairimstk 
Beitragsersteller
 15.03.2016, 16:48

Danke für deine Antwort. Von den Trainings höre ich zum ersten Mal. (Kenne mich leider noch nicht so aus) Wieoft sind die denn ca.? Also, dass ich am Anfang einen Lehrgang machen muss ist mir klar, aber wieoft sind solche Trainings?

Genau das ist das Problem, mir ist beides wichtig. :-( Dachte eben ich kann vielleicht beides verbinden.

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ramay1418  15.03.2016, 17:27
@mairimstk

Hi, es gibt allgemeine und Musterlehrgänge, die Dir im "location training" beibringen, wo bei einem bestimmten Flugzeugmuster bestimmte Dinge angebracht oder verstaut sind und wie sie zu handhaben sind, z. B. Türen und Klappen, Öfen , Toiletten, Stauorte für Megaphone und Feuerlöscher, Erste Hilfe Kit, Doctor's Kit etc. 

Allgemeines Training: 


- Grundkenntnisse der Luftfahrt 
- Luftrecht im Flugbetrieb 
- Flight Time Limitations 
- Flight Safety  - Emergency Training (Türen, Notausstiege, Evakuierung, Gebrauch von Rutschen und Sauerstoffflaschen)  - Survival, Search & Rescue (Überleben Dschungel, Berge, Wüste, Eis, Wasser, Suchstrategien der Rettungsteams, Notrufe, Notzeichen) 
- Fire & Smoke incl. Real Fire Fighting 
- Medical Aspects & First Aid 
- CRM (Crew Ressource Management - Zusammenarbeit der Crew untereinander und mit dem Cockpit) 
- Unruly Passenger (Umgang mit renitenten Pasagieren) 
- Security (Bombensuche, verdächtige Gegenstände erkennen) 
- Dangerous Goods (z. B. Batterien, Gase, entzündliche Flüssigkeiten) 

Dann noch zusätzlich: 


- Quality gem. EU-OPS 1.037 und 1.040 
- Fit 4 Flight (Crew Health Precautions) gem. EU-OPS 1.1040 und Arbeitsschutzgesetz 
- Disability Assistance gem. EU-VO 1107/2006 
- Cosmic Radiation & Hearing Protection gem. EU-OPS 1.390, 1.680, Strahlenschutz, Lärmschutz 
- Job Safety gem. EU-OPS 1.040 
- Luftsicherheitsschulung gem. EU-VO 300/2008 

Und natürlich noch: 

- Service in der Luft und am Boden 

- Speisen und Getränke 
- Farb- und Stilberatung 
- Aussehen und Auftreten 

Alle Trainings (vielleicht bis auf die letzten) haben, wie so gut alle Qualifikationen und Lizenzen in der Luftfahrt, einen "Zeitablauf", d. h., Kenntnisse müssen nach einer bestimmten Zeit wieder aufgefrischt und die Teilnahme gegenüber der Behörde (LBA, EASA) dokumentiert werden. 

Einzelheiten kenne ich jetzt nicht - die stehen in der EU-OPS 1 -, aber meistens liegt die Gültigkeit zwischen drei und fünf Jahren. Dazu kommt dann noch die Erweiterungsschulung auf ein neues Muster oder eine komplette Umschulung. 

Es gibt also viel zu tun, deshalb meine (sarkastische) Bemerkung mit der "Gartenzwergmentalität". Für Leute, die an ihrem Wohnort hängen, ist der Job wirklich nichts, zumindest in der Anfangsphase. Nach zwei, drei Jahren kennst Du die Feinheiten und Abläufe und kannst dann immer noch entscheiden, wo Du wohnen möchtest. 

Wenn ein Training zwei Tage dauert, Du dann einen Tag frei hast und am nächsten Tag Standby, ist das Hin- und Herfahren aber vielleicht doch nicht so optimal. Machbar ist alles, aber Rücksicht nimmt eine Airline darauf nicht. 

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das wird sich zeigen, auf welchen Flüge du eingesetzt wirst..


mairimstk 
Beitragsersteller
 06.03.2016, 19:19

Genau, also möchte ich nur langstreckenflüge. Aber die Frage ist eben ob das ohne Probleme geht und ob ich das slebst entscheiden kann 

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Bestie10  06.03.2016, 21:42
@mairimstk

warum stellst du die Frage hier ...

wer soll das wissen ?

frag doch bei der Fluggesellschaft deines Herzens nach

mögliche Arbeitszeiten ... Anforderungen etc.

ohnehin hier zu argumentieren wohne abseits von München ...

wer weiß ob die von München Personal brauchen ... nicht von Stuttgart ... Frankfurt oder Hamburg, deinen bisherigen Wohnsitz wirst du ohnehin zur Disposition stellen

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Eine Voraussetzung von Lufthansa ist 

Der Wohnort darf maximal 50 km vom Flughafen entfernt liegen 


ramay1418  09.03.2016, 07:13

Nein, Du musst immer nur rechtzeitig am Airport sein. Es gibt durchaus FB, genauso wie Piloten, die im EU-Ausland wohnen (Spanien, England, Italien) und die deshalb einen Tag vorher anreisen. 

Viele nehmen sich (gilt jetzt für FRA) ein Zimmer im "Wings"-Hotel in Raunheim oder haben gleich ein Ein-Zimmer-Appartment in der Umgebung(Kelsterbach, Mörfelden) gemietet. 

Wem das aber zu stressig ist, der nimmt halt eine Wohnung in der Nähe des Arbeitsplatzes - wie "normale" Arbeitnehmer auch. 

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ATorres9  06.03.2016, 22:40

Auch das stimmt meinen Recherchen zu folge nicht.

"Ich wohne nicht in der Nähe der möglichen Einsatzorte (z.B. Frankfurt bzw. München). Muss ich umziehen?
Für Standby-Einsätze müssen Sie es möglich machen, innerhalb von einer Stunde am Flughafen, an dem Sie stationiert sind, einzutreffen. Dementsprechend ist ein Wohnsitz im Umkreis ratsam."

Quelle: http://www.be-lufthansa.com/faqs-be-lufthansa/lufthansa/flugbegleiter-in-deutsche-lufthansa-ag/voraussetzungen/

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ATorres9  06.03.2016, 22:20

Das ist nicht richtig. Eine Freundin von mir und ihre Tochter arbeiten als Stewardess für LH auf der A330 in FRA und wohnen in Düsseldorf. Solange du im Sby und RES garantieren kannst dass du es pünktlich schaffst spricht nichts gegen einen Wohnsitz der weiter weg liegt. Das bietet sich schließlich gerade bei der Langstrecke an.

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