Kann ein Schmetterling in der Wohnung überwintern?
Hallo zusammen,
seit ein paar Tagen habe ich einen Schmetterling als Gast zu Hause. Wie ich nun bestimmen konnte, ist es ein Admiral - der sollte ansich schon im Süden sein bzw. auf dem Weg dahin.
Ich traue mich nicht, ihn rauszulassen, denn es ist ja schon ziemlich kalt, Nachts friert es. Den Winter auf dem Dachboden oder im Keller würde er nicht überstehen, wir haben hier viele Spinnen. Nun sitzt er im Fenster, ich habe ihm auch Zuckerwasser hingestellt, das er dankbar annimmt. Da er ja aus wärmeren Gegenden kommt, habe ich etwas Hoffnung, daß er in der warmen Wohnung überleben kann. Habe leider nur Beiträge zu Schmetterlingsarten gefunden, die in Deutschland überwintern. Was kann ich im speziellen Fall des Admirals tun?
5 Antworten
Ich hatte als Kind auch schon oft Schmetterlinge über den Winter in meinem Zimmer. Ich hab nur Früchte (aufgeschnitten) und normales Wasser hingestellt und Ihn sonst in Ruhe gelassen. Im Frühling hat er dann die flatter gemacht ;)
An die "Art" der Schmetterlinge kann ich mich nicht mehr erinnern, ist ewig her. Bunt auf jeden Fall.
"Diese Arten können den Winter bei uns nie (oder nur in Ausnahmefällen) überstehen. Ihre Vorkommen bei uns hängt davon ab, daß im Frühsommer Falter aus Südeuropa bei uns einwandern. Diese Falter erzeugen dann bei uns eine im Hochsommer fliegende Nachfolgegeneration. Einzelne dieser Falter versuchen im Herbst auch eine Rückwanderung. Diese sogenannten Wanderfalter sind in der Häufigkeit jahrweise sehr schwankend, je nachdem, wie günstig die Einwanderungsbedingungen waren."
Quelle: http://www.schmetterling-raupe.de/monate/winter.htm
Also es fliegen die meisten nicht in den Süden, sondern sterben dann.
Falternahrung Die Falter saugen mit Vorliebe an violetten Blüten, v.a. an Sommerflieder und Wasserdost. Der Bedarf an Mineralien und Stickstoffverbindungen wird durch Saugen an feuchter Erde, Schweiß, Kot oder Aas gedeckt. Eine wichtige Energiequelle im Spätsommer und Herbst ist beschädigtes oder faulendes Obst, aber auch Baumsäfte werden geleckt.
Quelle: http://nrw.nabu.de/projekte/tagfalter/tagfalternrw/04169.html (Abschnitt Falternahrung)
Also ein bisschen feuchte Blumenerde und Obstschnitze verschiedener Art, und er sollte sich soweit "wohlfühlen", sofern man das in Gefangenschaft sagen darf.
Insofern musst Du Dir auch keine allzugroße Sorgen machen, denn ohne Deine Hilfe wäre er sowieso gestorben. Jeder Tag, den Du ihm durch füttern und Wärme noch gibst ist ein Geschenk für ihn!
Bis ist die Frage las, war ich der Meinung, dass Schmetterlinge nur eine sehr kurze Lebensdauer haben, und somit nie überwintern könnten. Das scheint auch für viele zu gelten: 'Die Lebensdauer der Falter variiert stark. Sie beträgt nur einen einzigen Tag bei Echten Sackträgern (Psychidae), kann aber auch inklusive Ruhephasen bis zu zehn Monaten dauern, wie beispielsweise beim Zitronenfalter (Gonepteryx rhamni). Falter, die Nahrung aufnehmen, leben verständlicherweise länger als solche, deren Mundwerkzeuge verkümmert sind. Das Durchschnittsalter von Tagfaltern beträgt zwei bis drei Wochen.'
Wenn es tatsächlich ein Admiral ist, dann scheint er aber im Durchschnitt nur 43 Tage zu leben (http://nrw.nabu.de/projekte/tagfalter/tagfalternrw/04169.html).
Danke für eure schnellen und zahlreichen Antworten. Wenn er wirklich nur so eine relativ kurze Lebensdauer hat, versuche ich ihm noch ein paar schöne Tage mit etwas Wärme und leckerem Obst zu machen. Ich kann ihn einfach nicht raussetzen, das würde mir ziemlich leid tun.
Nur 6 von ca. 180 Tagfalterarten in Deutschland verfolgen diese Strategie. Die Falter suchen im Herbst geschützte Stellen in der Natur (hohle Bäume, Höhlen, ...) oder Verstecke im Siedlungsbereich (Holzschuppen, Bühnenräume in Häusern, ...) auf. Diese Falter können bei der ersten größeren Erwärmung im Frühjahr (gelegentlich auch schon im Januar/Februar) sofort wieder auftreten.http://www.schmetterling-raupe.de/monate/winter.htm