Kann ein anderer die Sünden eines anderen tragen oder nicht?
In 5 mose Kapitel 24 vers 16 steht das die Väter nicht die Sünden ihres Kindes tragen können...wieso ist aber dann Jesus für unsere Sünden gestorben? Warum gilt diese Ausnahme?
12 Antworten
Ein jeder hat mit den Konsequenzen zu leben, die sich aus seinen Entscheidungen ergeben. Dies kann allerdings zur Folge haben, daß selbst nach dem Tod des Betreffenden auch noch die Kinder und Kindeskinder dieses Menschen darunter zu leiden haben.
Stimmt. Ein wichtiger Grundsatz der Torah ist die Eigenverantwortung, d.h. jeder kann nur für Sachen bestraft werden, die er selber gemacht hat.
Das ist ein Gegensatz z.B. zum Babylonischen Strafrecht oder ganz allgemein zu allen Rechtssystemen, die so etwas wie Blutrache kennen, wo ein STammesangehöriger für das Verbrechen eines anderen Stammesangehörigen bestraft wird.
Und insofern hast du auch ganz richtig erkannt, dass dieser Punkt, wie auch viele andere Inhalte der christlichen Lehre, nicht mit der Torah in Übereinstimmung zu bringen ist.
Wenn die Kinder erwachsen sind, sind sie selbst verantwortlich für ihre Sünden (5. Mose 24:16).
Jesus beschaffte durch seinen Tod ein Lösegeld, das unsere Sünden zudeckt. Dieses Lösegeld steht im Mittelpunkt der christlichen Botschaft (Matthäus 20:28; Johannes 3:16; 1. Korinther 15:3; 1. Timotheus 2:6).
Jesus war im Unterschied zu menschlichen Eltern vollkommen. Deshalb konnte er etwas, was kein Mensch kann: die Sünden anderer tragen:
„Doch mit der Gabe ist es nicht so wie mit der Verfehlung. Denn wenn durch des e i n e n Menschen Verfehlung viele gestorben sind, so sind die unverdiente Güte Gottes und seine freie Gabe mit der unverdienten Güte durch den e i n e n Menschen Jesus Christus vielen gegenüber weit überströmender gewesen.“ (Rö. 5:15)
Unterschriften am Ende etlicher Handschriften des Matthäusevangeliums (alle aus der Zeit nach dem 10. Jahrhundert u. Z.) besagen, daß der Bericht ungefähr acht Jahre nach Christi Himmelfahrt geschrieben wurde (um 41 u. Z.).
Matthäus war Augenzeuge von Jesu Leben.
Eusebius führt folgende Worte des Papias an: „Matthäus hat in hebräischer Sprache die Reden [Jesu] zusammengestellt“ (Kirchengeschichte, herausgegeben von H. Kraft, 1967, III, XXXIX, l6, S. 191).
Des weiteren zitiert Eusebius Origenes, der zu Beginn des 3. Jahrhunderts in seinem Kommentar zu den vier Evangelien über Matthäus folgendes schrieb: „
„Zuerst wurde das Evangelium nach Matthäus, dem früheren Zöllner und späteren Apostel Jesu Christi, für die Gläubigen aus dem Judentum in hebräischer Sprache geschrieben“ (Kirchengeschichte, VI, XXV, 3-6, S. 299).
Der Gelehrte Hieronymus (der im 4. und 5. Jahrhundert u. Z. lebte) schrieb in seinem Werk De viris inlustribus (Über berühmte Männer), Kap. III folgendes: „[Matthäus] verfaßte zuerst ein Evangelium von Christus in Judäa in der hebräischen Sprache und in [hebräischen] Schriftzeichen zum Nutzen derer aus der Beschneidung, die geglaubt hatten. . . . Übrigens ist das Hebräische bis auf diesen Tag in der Bibliothek von Cäsarea erhalten geblieben, die Pamphilus, der Märtyrer, sehr bereicherte.“ (Die Übersetzung erfolgte nach dem lateinischen Text, der von E. C. Richardson in der Serie „Texte und Untersuchungen zur Geschichte der altchristlichen Literatur“, Leipzig 1896, Bd. 14, S. 8, 9 herausgegeben und veröffentlicht worden ist.)
Du siehst an den Antworten vor mir, dass dieses Thema v.a. unter den Gottgläubigen sehr konträr diskutiert wird. Eine eindeutige Antwort wirst Du also nicht erhalten. Welche davon Du als wahrscheinlich erachtest, ist reine Glaubenssache.
Versuch es mal mit der Logik:
Wenn jemand alle Sünden anderer Leute auf sich nehmen könnte, was soll das für eine Kreatur sein? Jesus, das arme geplagte Würstchen aus den Wüsten des östliche Mittelmeeres? Der pädophile Prophet Mohammed? Die Missgestalten Brahma-Vishnu-Shiva?
Selbst wenn die das gekonnt hätten bzw. könnten (es soll ja Leute geben, die an die weitere Existenz eines Jesus auf Erden oder aber an seine Wiederkehr glauben), dann sind das inzwischen die "Sünden" von rd. 108 Milliarden Menschen. Denn so viele gab es, seit man von der Existenz des "Menschen" redet.
"Sünde" wird auch erst seit Bestehen von Religionen als "Sünde" definiert! Nämlich als "den durch den Menschen verschuldeten Zustand des Getrenntseins von Gott und ebenso einzelne schuldhafte Verfehlungen gegen Gottes Gebote, die aus diesem Zustand resultieren." (Wiki)
Wieso wird erst irgendwas geschaffen, was dann irgendeiner auf sich nehmen soll, damit es andere Personen entlastet?? Die dann fleißig weiter "sündigen", weil sie von ihren imaginären "göttlichen" Lichtgestalten nie zur Rechenschaft gezogen werden?
Warum schafft es keine dieser Lichtgestalten, seine "Schöpfung" (den Menschen) so zu konstruieren, dass dieser erst gar keine "Sünde" begeht?
Übliche Antwort eines hardcore-Gläubigen: weil diese "Schöpfung" sich in ihrem "freien Willen" dann eben für die "Sünde" entschieden hat?
Warum aber wird diese Schöpfung dann bestraft, wenn es seinen freien Willen auslebt?
Du siehst also: es gibt keine Logik in dieser konfusen Angelegenheit!
Also vergiss diesen Quark einfach! Das Leben wird erst mit "Sünde" schön! Und wenn Du gläubig sein solltest, mach Dir nichts draus:
Gott vergibt (bis auf eine kleine Ausnahme) alle Sünden!
666Phoenix "Gott vergibt (bis auf eine kleine Ausnahme) alle Sünden!" Ja, das tut er, wenn man die Sünden bereut und sein Leben ändert, indem man nicht mehr sündigt.
Gibt es jemanden, der sein Leben so geändert hat, dass er nicht mehr "sündigt"??
Ja, das gibt es. Sonst würde Jesus nicht sagen: Wer Sünde tut, ist der Sünde Knecht. Jesus antwortete ihnen und sprach: Wahrlich, wahrlich ich sage euch: Wer Sünde tut, der ist der Sünde Knecht. 35 Der Knecht aber bleibt nicht ewiglich im Hause; der Sohn bleibt ewiglich. 36 So euch nun der Sohn frei macht, so seid ihr recht frei. Joh. 8
Du musst den Vers im Zusammenhang lesen. Es geht gegen die vorherrschende Tradition der Blutrache. Die Strafe soll auf die Person eingegrenzt werden, die schuldig wurde. Das bedeutete zwar unter Umständen die Todesstrafe, war aber zum damaligen Zeitpunkt fortschrittlich.
Was Jesus betrifft: Als Sohn Gottes und einzig wirklich sündloser Mensch konnte er für die Sünden anderer sterben, auch für uns, obwohl wir soviel später leben. Das war der Sinn seines Lebens, und geschah zu unseren Gunsten, damit wir Freiheit haben können.
Du berufst Dich auf Matthäus, der seine Schriften im Jahr 70 nach Jesus verfasst hat. Hier eine Erklärung von wiki.
Im Matthäusevangelium fehlt im Gegensatz zur Briefliteratur eine namentliche Nennung des Verfassers, sodass die Benennung wahrscheinlich nicht auf diesen zurückgeht. Vermutlich erfolgte die Benennung im 2. Jahrhundert im Zuge der Sammlung der Texte und des Beginns der Kanonisierung des Neuen Testaments. Bereits zu diesem Zeitpunkt ist davon auszugehen, dass mit dieser Benennung nicht ein sonst unbekannter Schreiber, sondern der Herrenjünger gemeint war.
Da das Evangelium nach Matthäus von dem des Markus abhängt, muss Matthäus seines nach dem Jahr 70 verfasst haben. Der wahrscheinlichste Ort der Abfassung liegt in Syrien, dafür spricht die Ähnlichkeit zur palästinischen Gesetzesauslegung und die Aufnahme der Heiden in die christliche Gemeinde.[11] Ein Bezug zur Jerusalemer Urgemeinde und damit auch zur Zerstörung des Tempels ist aus der Perspektive des Matthäus nicht erkennbar.
Und natürlich auch auf Johannes den sog. Lieblingsjünger:
Das vierte der Evangelien, des Johannes, [eines] von den Jüngern. Als ihn seine Mitjünger und Bischöfe aufforderten [aufzuschreiben], sagte er: "Fastet mit mir von heute ab drei Tage, und was einem jeden offenbart werden wird, wollen wir einander erzählen."
Unter den meteorologischen Situationen in diesem Land kann es durchaus passieren, dass Menschen die drei Tage nichts essen und trinken beginnen zu halluzinieren.
In derselben Nacht wurde dem Andreas, [einem] der Apostel, offenbart, daß Johannes in seinem Namen alles niederschreiben sollte, und alle sollten es überprüfen. Und deshalb, wenn auch verschiedene Einzelheiten in den einzelnen Evangelienbüchern gelehrt werden, trägt es doch für den Glauben der Gläubigen nichts aus.