Kann der Verlust des Flüchtlingsstatus der Palästinenser dazu führen, daß sie nach Israel zurückkehren müssen?
Da die Palästinenserfrage nie gelöst wurde, vererbt sich der Flüchtlingsstatus bis heute: Mittlerweile hat die vierte Generation von Palästinensern den Flüchtlingsstatus – 75 Jahre nachdem ihre Urgroßeltern zu Flüchtlingen wurden. Auch das ist einmalig in der Welt. Die Palästinenser fürchten, dass wenn sie den Flüchtlingsstatus aufgeben, sie endgültig das von ihnen proklamierte „Recht auf Rückkehr“ in die Heimat ihrer Vorfahren – sprich israelisches Kernland – verlieren. Israel lehnt das seit Jahrzehnten ab.
Ist diese Situation der deutschen Regierung bewußt ?
Aber die Palästinenser haben ein Rückkehrungsrecht auf ihre angestammte Heimat !
1 Antwort
Ich bin mir sicher dass die deutsche Regierung die Situation kennt.
Es wird schon lange kritisiert dass UNRWAs Vererbeung des Fluechtlingsstatus darauf ausgelegt ist, die Zahl der palaestinensischen Fluechtlinge zu maximieren und ihren Status aufrechtzuerhalten. waehrend die Zahl von Fluechtlingen bei jedem Konflikt mit der Zeit faellt, ist die der palaestinensichen von anfangs 700.000 auf 5,5 Millionen gestiegen.
Anders als die UNHCR, die allgemeine UNO Fluechtlings-Agentur, ist fuer UNRWA der Fluechtlingsstatus automatisch, wird nicht zurueckgezogen wenn eine neue Staatsbuergerschaft besteht, gilt auch fuer interne Fluechtlinge.
Anders als UNHCR bemueht sich UNRWA nicht, die Fluechtlinge zu integrieren, deshalb leben immer noch 2 Millionen "Fluechtlinge" in Fluechtlingslagern in Jordanien. In Gaza und der Westbank haben die Palaestinenser den verwirrenden Status von Fluechtlingen und gleichzeitig von Buergern der Palaestinensischen Autonomiebehoerde.
Jetzt nachdem die Beteiligung UNRWAs am Massaker des 7.10. deutlich wird, und viele Staaten Finanzierung gestoppt haben, kommt es hoffentlich zu einem Umdenken was die Organisation angeht.