Kann der Mann trotzdem schuld an unerfüllten Kinderwunsch sein obwohl er schon mehrere Kinder hat?

9 Antworten

Bedauerlicherweise entwickelt sich nicht jede Schwangerschaft und eine Fehlgeburt ist kein seltenes Ereignis. Ihre Rate allein unter den festgestellten Schwangerschaften beträgt rund 15 % bis 20 % und etwa 30 % der Frauen sind in ihrem Leben von einer oder mehreren Fehlgeburten betroffen. 

Noch häufiger (etwa bei der Hälfte aller befruchteten Eizellen) passiert die Fehlgeburt vor der 5. SSW, wenn die Betroffene die Schwangerschaft noch gar nicht bemerkt hat und den Abgang der Leibesfrucht für eine verspätete oder besonders starke Regelblutung hält.

Oft sind genetische Ursachen der Grund für eine Fehlgeburt; der Embryo wäre nicht lebensfähig gewesen. Der frühe Abort stellt daher sozusagen einen „Schutzmechanismus“ der Natur dar und ist ein natürlichen Vorgang.

Dass auch du zweimal von ihm schwanger geworden bist, beweist ja, dass er grundsätzlich zeugungsfähig ist.

Eine „Schuld“ für häufige Fehlgeburten seitens des Vaters findest du hier unter 1. Genetische Faktoren und 4. Alloimmunität oder "Partnerähnlichkeitsreaktion":

https://www.uk-essen.de/fileadmin/fkl/fileadmin/PDF/SPRECHSTUNDEN/abort.pdf

Es gibt verschiedene Faktoren, die zu einer Fehlgeburt führen können.

So kann es z.B. zu einer Fehlgeburt kommen, wenn der Embryo teratogenen Substanzen, wie z.B. Röntgenstrahlen, gewissen Medikamenten oder Drogen ausgesetzt wird.

Bei wiederholten Fehlgeburten können genetische Faktoren (auffälliger Karyotyp), endokrine Störungen (vor allem die Hyperprolaktinämie sowie Insulinresistenz bei PCOS oder auch die Schilddrüsenfunktion) oder angeborene thrombophile Risikomarker (z.B. Faktor-V-Leiden-Mutation) die Ursache sein.

Weiterhin kommen anatomische (uterinen Fehlbildungen oder intrauterine Adhäsionen nach Abortcürettage) und immunologische Ursachen (als gesichert gilt die Assoziation zwischen habituellen Aborten und dem Nachweis von Antiphospholipid-Antikörpern) infrage. 

Infektionen spielen nur eine untergeordnete Rolle.

Selbstverständlich darf man bei einer Fehlgeburt traurig sein und sich Gedanken machen. Aber sie hat zunächst auch eine "positive" Seite; sie zeigt dir, dass du prinzipiell fruchtbar bist und überhaupt schwanger werden kannst. Das ist bei Kinderwunsch schon mal ein Schritt in die richtige Richtung.

Kommt es zu habituellen Aborten (wiederholte Fehlgeburten treten bei ca. 1 % aller Paare mit Kinderwunsch auf), sollte eine weitere Diagnostik erfolgen, doch nur zum Teil finden sich behandelbare Ursachen, wobei sich in 40 % der Fälle gar keine Ursache finden lässt.

Bei Frauen mit habituellem Abort finden sich mehr Killerzellen in der Gebärmutterschleimhaut und eine veränderte Zytokin-Response (Koordination des Immunsystems). Hier müssen aber noch mehr Untersuchungen stattfinden.

Antiphospholipid-Syndrom (eine Autoimmunerkrankung) ist die häufigste behandelbare Ursache habitueller Aborte.

In einem Kinderwunschzentrum seid ihr gut aufgehoben.

Alles Gute für euch und Frohe Weihnachten!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich bin seit fast 40 Jahren Hebamme

das ist schwierig zu beantworten. Ja es kann an dir liegen, es kann aber auch an dem mann liegen.

bin kein experte auf dem gebiet aber es kann durchaus sein dass Während der schwangerschaft der "Baublan" abbricht.

hier mal ein kleiner ausschnitt zu etwas was ich gerade gefunden habe.

Nicht immer entwickelt sich aus der Verschmelzung einer Ei- und einer Samenzelle ein gesunder kleiner Mensch. Die meisten Fehlgeburten werden durch eine grundlegende Störung bei der Befruchtung oder bei der Einnistung der befruchteten Eizelle in die Gebärmutter verursacht. Bei Unregelmäßigkeiten im „Bauplan“ des Embryos bricht die Entwicklung meist kurzerhand ab.

Man vermutet, dass etwa die Hälfte aller Frühschwangerschaften unbemerkt endet, weil der Embryo nicht überlebensfähig gewesen wäre. Es tritt dann eine Blutung ein, die wie die normale oder etwas verspätete Monatsblutung erscheint. Von allen festgestellten Schwangerschaften enden 11 bis 15 Prozent mit einer Fehlgeburt. Etwa ein Prozent aller Paare mit Kinderwunsch erleben drei oder mehr Fehlgeburten, die in der Fachsprache „habituelle Aborte“ genannt werden.

Weiß nicht ob der kommentar dann gelöscht wird, aber hier mal der link dazu

https://www.familienplanung.de/ursachen/

würde aber den anderen zustimmen. geht beide gemeinsam mal zum arzt und lasst das checken.

Woher ich das weiß:Recherche

Schuld ist hier niemand, insofern die Fehlgeburt nicht durch fahrlässiges Fehlverhalten verursacht wurde.

Risikofaktoren gibt es aber sowohl bei der Mutter als auch beim Vater, insbesondere bei einer Fehlgeburt durch genetische Veränderungen beim Kind kann das Problem von beiden Elternteilen kommen (z.B. Abweichungen in der Chromosomenanzahl). Defekte Spermien können sich auch erst mit der Zeit entwickeln (oft mit dem Altern), sodass seine Kinder keine Garantie für seine aktuelle Fortpflanzungsfähigkeit sind.
Bei der Mutter sind es allerdings (logischerweise) mehr Faktoren, die Komplikationen in der Schwangerschaft und Fehlgeburten verursachen könnten.

Um die Ursache (eventuell) aufklären zu können, musst du dich aber an einen Arzt wenden, der weitere Untersuchungen einleiten kann.

Das müsstest du von einem Arzt klären lassen, vielleicht ist er mittlerweile nicht mehr so zeugungsfähig wie früher. Kann aber natürlich auch auch dir liegen, ungesunde Lebensweise, Stress etc.

Wenn der Mann schon mehrere gesunde Kinder hat, kann es nicht an dem Mann liegen. Dann liegt es wohl eher an der Frau und sollte bevor es wieder zu einer erneuten Schwangerschaft kommt, sich beim Gynäkologen untersuchen lassen. Wahrscheinlich muss man dann auch zu einem Spezialisten gehen, der eine genaue Diagnose stellen kann. Es könnte so vieles sein, dass es zu Fehlgeburten führen kann.

Du musst die Ursachen abklären, damit Du Deine nächste Schwangerschaft genießen kannst.

https://www.kidsgo.de/fehlgeburt-und-ihre-ursachen/


champion2013  24.12.2021, 12:55
Wenn der Mann schon mehrere gesunde Kinder hat, kann es nicht an dem Mann liegen.

Das ist falsch.
Natürlich ist die Wahrscheinlichkeit deutlich höher, dass es an den körperlichen Faktoren der Frau lag, trotzdem können sich die Spermien eines Mannes aus unterschiedlichen Gründen auch erst mit der Zeit verändern.